Börsianer fiebern EZB entgegen

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25.07.2019 – Daily Report. Zinsfreude oder Zinsfrust? Der Aktienmarkt erwartet von der Europäischen Zentralbank eine Zinssenkung. Und zwar eine deutliche. Und zwar bald, wenn nicht sogar sofort. Auch die neuen Rekorde von S&P 500 sowie Nasdaq 100 verleihen zunächst Schub. Doch der Ifo-Index dämpft die Vorfreude.

Frankfurt setzt auf die EZB

Das Thema des Tages auf dem Frankfurter Parkett ist die Europäische Zentralbank. Der DAX zog zunächst bis an die 12.600 Punkte davon, gab dann aber wieder nach und lief zuletzt wieder seitwärts.
Die Anleger hoffen, dass die Währungshüter den Markt mit billigem Geld fluten. Zwar gehen nicht alle Analysten gehen davon aus, dass schon heute der Einlagensatz gesenkt wird. Ein negativer Zinssatz wäre eine Strafgebühr für Geld, das Geschäftsbanken bei der EZB parken. Doch viele Broker bezifferten die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB den Einlagezins doch senkt, inzwischen auf mehr als 50 Prozent. Der Spielraum für Enttäuschungen ist somit groß.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex jedenfalls lieferte keine klare Indikation für den Kurs der EZB. So ist der Stimmungsindikator im Juli leicht von 101,8 Punkten auf 101,7 Punkte abgerutscht. Allerdings fiel der Rückgang nicht so stark aus wie von vielen Experten befürchtet. Alle Konjunkturdaten finden Sie hier: Market Mover
Der Ifo-Index ist also schlechter, aber vielleicht nicht schlecht genug für die EZB ausgefallen. Warten wir also ab, wie und ob die Notenbanker Euro, Anleihen und Aktien in Schwingung versetzen. Ab 13.45 Uhr wissen wir mehr.

Asien ignoriert die Politik

Die Börsianer in Asien blickten derweil auf die Wall Street, wo S&P 500 und Nasdaq 100 auf einem Allzeithoch geschlossen hatte. In Tokio verabschiedete sich der Nikkei 225 um 0,2 Prozent fester bei 21.757 Stellen. Der CSI, der 300 Blue Chips des chinesischen Festlandes beinhaltet, zog um 0,8 Prozent an auf 3.851 Zähler. Selbst die Politik stoppte die Käufer nicht: Nordkorea hat zwei Kurzstreckenraketen getestet. Zudem deutete eine Sprecherin des chinesischen Verteidigungsministeriums an, dass Peking die Volksbefreiungsarmee nach Hongkong schicken könnte, um die Unruhen in den Griff zu bekommen. Darüber hinaus entsandten die USA ein Kriegsschiff in Richtung Taiwan.

3000 und 8000 – Rekordjagd in New York

Die Wall Street war am Mittwoch fest in der Hand der Bullen gewesen. Das Weiße Haus hatte Medienberichte bestätigt, wonach Finanzminister Steven Mnuchin und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer kommende Woche mit ihren chinesischen Gesprächspartnern zusammentreffen. Auf ein Neues also im Zollstreit mit China.
So zogen sowohl S&P 500 als auch Nasdaq 100 auf neue Rekorde davon. Und überwanden dabei jeweils magische Marken: einerseits die 3.000, andererseits die 8.000. Der marktbreite S&P 500 legte 0,5 Prozent zu auf 3.020 Zähler. Der Nasdaq 100 passierte erstmals die Marke von 8.000 Punkten – er schloss mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 8.011 Zählern. Der Dow Jones hinkte wegen schwacher Zahlen und daraus resultierenden Kursverlusten von Boeing und Caterpillar hinterher. Zur Schlussglocke gab der Dow um 0,3 Prozent auf 27.270 Punkte nach.

Er meint es ernst

Spannend dürfte es bis zum 31. Oktober beim britischen Pfund werden. Der neue Premierminister Boris Johnson geht den Brexit offenbar entschlossen an. Zumindest greift er im neuen Kabinett durch: Er hat seine neue Regierungsmannschaft vornehmlich mit Brexit-Befürwortern besetzt. Britische Medien bezeichneten die Rochaden als „Blutbad“. Beispielsweise fiel der Neubesetzung auch sein Konkurrent um den Tory-Parteivorsitz, Jeremy Hunt, zum Opfer.

Das bringt der Tag

Neben der Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank ab 14.30 Uhr dürften vor allem zwei US-Daten den Tag dominieren.
So läuft um 14.30 Uhr deutscher Zeit der Auftragseingang für langlebige Güter im Juni ein.
Zeitgleich werden die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet.
Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!

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