Ölpreis wartet auf Impulse

18.01.2024 – Erdöl kommt nicht recht vom Fleck. Trotz der diversen Konflikte überall sehen Trader einen Markt im Patt. Sobald entscheidende News eintreffen, könnte es aber ganz schnell gehen in die eine oder andere Richtung.

Der sprunghafte Anstieg bei Brent seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober ist längst abgearbeitet. Die Nervosität hat sich gelegt, der Preis hat zurückgesetzt. Öl hat es sich in einem relativ engen Kanal bequem gemacht – hier der Tageschart von Brent.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Dabei könnte sich Israel dazu entschließen, nach der Hamas auch die Hisbollah im Libanon auszuschalten. Die Kämpfe im Libanon nehmen jedenfalls zu. Auch die Scharmützel zwischen Iran und Pakistan könnten bei einer Eskalation den Preis bewegen; gleiches gilt für die Attacken der USA und von Großbritannien auf die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen. Ansonsten waren die News zuletzt gemischt.

OPEC und Occidental bullish

Die OPEC sieht eine verstärkte Nachfrage heraufziehen. Im Monthly Oil Market Report für den Januar urteilte die OPEC, die solide Nachfrage aus China werde 2025 um 1,8 Millionen Fass per Tag steigen. Die Organisation erwartet einen Anstieg der Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr um 2,8 Prozent, versus 2,6 in 2024.

Unterdessen lieferten die jüngsten ökonomischen Daten aus China keinen Grund zum Kaufen. Im vierten Quartal 2023 legte die Wirtschaft zwar um 5,2 Prozent zu, versus 4,9 Prozent im dritten Quartal. Allerdings lag die Zahl rund 0,1 Prozent unter den meisten Analysten-Schätzungen.

Natürlich schlug auch Occidental Oil Alarm: Die Welt stehe ab 2025 vor einem Einbruch im Angebot, sagte Konzernchefin Vicki Hollub auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. So sei die Ratio der Ressourcen im Vergleich zur Nachfrage auf 25 Prozent gesunken. Hollub wörtlich: “2025 and beyond is when the world is going to be short of oil.” Die Ölindustrie müsse angesichts alternder Ölfelder verstärkt in die Erschließung neuer Vorkommen investieren.

Auf der Long-Seite sorgten Nachrichten aus North Dakota nicht wirklich für Schub: Hier ist die Förderung um bis zu 700.000 Barrel gesunken, dies aber vermutlich nur für ein paar Tage.

IEA und Standard Chartered bearish

Derweil sieht die International Energy Agency keinen Grund für einen Preisschock: Der Ölmarkt sei in diesem Jahr gut versorgt.

Die Großbank Standard Chartered schlug sich derweil auf die Seite der Bären. Der Markt zeige Anzeichen für das Ausblenden von Risiken, die Situation ähnele der vom Jahresanfang 2023. So verwiesen die Experten auf die Möglichkeit, dass das Überangebot größer sei als in den vergangenen Jahren. Zudem seien die USA und Europa die Quellen für eine schwache Nachfrage und nicht China.

Alles in allem bleibt der Ölpreis derzeit also gefangen in einem Patt: „Brent crude prices remain broadly stuck in a range as they has been over the past two weeks, as market participants struggle to weigh mixed demand-supply dynamics with prevailing geopolitical tensions,“ urteilte Yeap Jun Rong, Analyst bei IG Market, im Gespräch mit Reuters. In diesem Sinne: Wir behalten die Lage für Sie im Blick!

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