16.10.2019 – Daily Report. Der starke Start in der US-Berichtssaison erfreut die Anleger in Amerika. Und zunächst auch die Aktionäre in Frankfurt. Für Hoffnung sorgen anfangs auch News in Sachen Brexit. Selbst eine Kehrtwende von China im Zollstreit wird zunächst gelassen aufgenommen.
Frankfurt läuft seitwärts
Der DAX setzte am Mittwochmorgen zu einem neuen Gipfelsturm an, schaffte es aber zunächst noch nicht ganz nach oben. Der Index bröckelte nach einem starken Start und hielt sich zuletzt 0,1 Prozent im Minus bei 12.624 Punkten. Den bisherigen Jahreshöchststand hatte der DAX gestern Nachmittag bei 12.682 Zählern markiert. Das Hoch am Morgen lag bei 12.668 Zählern.
Den steigenden europäischen Autoabsatz hakten die Anleger als Statistik-Effekt ab. Laut dem europäischen Branchenverband Acea kletterten die Verkäufe im September um 14,5 Prozent auf 1,2 Millionen Fahrzeuge. Doch vor einem Jahr waren die Verkäufe wegen neuen Abgasvorschriften um fast ein Viertel eingebrochen.
Für gute Laune an der Wall Street und damit auch in Frankfurt sorgte die US-Berichtssaison – vor allem
gute Quartalszahlen zum dritten Quartal von der Großbank JPMorgan oder dem Krankenversicherer United Health hatten die Anleger erfreut.
Asien überwiegend fester
Die Anleger in Asien folgten der US-Börse überwiegend nach oben. In Tokio schloss der Nikkei-225 um 1,2 Prozent höher bei 22.473 Zählern. Der Asia Dow kletterte 0,8 Prozent auf 3.236 Zähler.
Einen Wermutstropfen steuerte die chinesische Börse bei, der CSI-300 schloss 0,3 Prozent schwächer bei 3.923 Zählern. Ein Grund: Ein vom US-Repräsentantenhaus verabschiedetes Gesetz zum Schutz von Demokratie und Menschenrechten in Hongkong sorgte in Peking für Unmut. Die chinesische Regierung drohte mit Gegenmaßnahmen. Auch der chinesische Auto-Absatz ließ einige Broker zweifeln: Der Markt rutschte 6,6 Prozent ab auf 1,8 Millionen verkaufte Wagen. Das Minus im September war der 15. Rückgang innerhalb von 16 Monaten.
Freude in New York
Die Broker in New York freuten sich über überwiegend positive Quartalszahlen. Der Dow Jones kletterte am Dienstag um 0,9 Prozent auf 27.025 Zähler. Der S&P 500 zog um 1 Prozent an auf 2.996 Zähler. Und der Nasdaq 100 gewann 1,3 Prozent auf 7.943 Zähler.
Das alte Leid mit China
Interessanterweise ignorierten die Anleger eine neue chinesische Kehrtwende im Zollstreit. Laut Bloomberg sträubt sich Peking nun gegen den Kauf von landwirtschaftlichen Produkten in Höhe von bis zu 50 Milliarden Dollar in den USA. Dazu will sich China erst dann verpflichten, wenn Washington alle bestehenden Strafzölle zurücknimmt. Doch die sind für US-Präsident Donald Trump die Peitsche, mit der China gezwungen wird, seine Zusagen einzuhalten.
Grande Finale im Brexit
Derweil hält sich die Hoffnung auf eine Lösung im Brexit und auf eine Hausse im britischen Pfund. Zuletzt wurde EURGBP aber zurückgeworfen bis auf 1,1496, da am Morgen die Gespräche ohne Einigung unterbrochen wurden. Bei „Cable“ bleibt es heute spannend, denn der Mittwoch ist der letzte Verhandlungstag vor dem morgigen EU-Gipfel in Luxemburg – und hier muss eine Einigung verkündet werden, sonst wackelt der Ausstiegstermin 31. Oktober.
Türkei im Visier
Bei der türkischen Lira bleibt die Lage angespannt. Nach den eher als lasch empfundenen US-Sanktionen des Weißen Hauses im Zuge der Nordsyrien-Invasion legte nun der Staatsanwalt des Southern District of New York nach. Er ermittelt wegen Umgehung der Iran-Sanktionen in Milliarden-Höhe gegen die türkische Halbank, das ist das siebtgrößte Finanzinstitut der Türkei. Kurz nach der News verkündete Senator Lindsay Graham zudem, er werde am Donnerstag einen Gesetzentwurf für Sanktionen gegen die Türkei einbringen.
Das bringt der Tag
Um 14.30 Uhr läuft der US-Einzelhandelsumsatz für September ein.
Danach wird um 16.00 Uhr der NAHB-Index für Oktober gemeldet.
Und um 20.00 Uhr präsentiert die Federal Reserve ihr Beige Book.
Um 22.30 Uhr deutscher Zeit laufen die US-Rohöllagerbestandsdaten des privaten American Petroleum Institute über die Ticker.
An der Wall Street werden die Quartalsergebnisse von Netflix, Alcoa, oder IBM genau beobachtet.
Den kompletten Terminkalender finden Sie wie immer hier: Market Mover
Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!
Wichtige Hinweise:
Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten.