Rekorde als Bescherung zu Weihnachten

Daily trading chart

23.12.2019 – Daily Report. Kurz vor dem Fest hat die Wall Street die Bullen mit neuen Rekorden beschert. Der DAX in Frankfurt hinkt weiter hinterher. Kein Wunder, die meisten Börsianer haben sich schon in den Weihnachtsurlaub verabschiedet. Immerhin erklimmt der MDAX ein Allzeithoch.

MDAX auf dem Gipfel – Lethargie im DAX

Weihnachtslethargie im deutschen Leitindex – die kostenlosen Realtimekurse auf der Handelsplattform bewegten sich kaum noch. Die meisten Akteure haben ihre Bücher für dieses Jahr geschlossen. Der DAX notierte am Montagvormittag 0,1 Prozent im Minus bei 13.303 Zählern und hing damit noch ein gutes Stück unter seinem Allzeithoch von 13.596. Die Musik spielte bei den Midcaps: Der MDAX kletterte auf einen neuen Verlaufsrekord bei 28.558 und notierte zuletzt noch 0,5 Prozent im Plus bei 28.552 Stellen. Die Futures auf Dow Jones und S&P 500 signalisierten mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent eine Fortsetzung des Höhenrausches.

Neue Hoffnung wegen Phase 1

Die Anleger im weltweiten Handel registrierten mit Interesse neue Entspannungssignale aus China: Peking hat am Montag die Senkung von Import-Zöllen für 850 Produkte im Wert von 389 Milliarden Dollar angekündigt. Ab dem 1. Januar werden damit beispielsweise gefrorenes Schweinefleisch, Hightech-Komponenten oder Medikamente günstiger. Zudem sollen private Investoren besseren Zugang zu den Märkten für Öl, Telekommunikation und Energiegewinnung erhalten. Dies alles unterstützte die Hoffnung, dass das Reich der Mitte seine Wirtschaft weiter öffnet – und dass das Zollabkommen mit den USA mit Leben gefüllt wird.

Und das passte zum Optimismus, den US-Präsident Donald Trump verbreitete: Er habe ein sehr gutes Gespräch mit Präsident Xi Jinping über Phase 1 geführt. China habe in großem Stil mit dem Einkauf von US-Agrargütern begonnen; zudem liefen gerade die Vorbereitungen zur formellen Unterzeichnung des Zoll-Deals. Weiter twitterte Trump, beide Seiten würden das Abkommen in Kürze unterzeichnen. Wir sind gespannt.

Nackenschlag in China

Dennoch tauchten die Kurse in China ab. Der Shanghai Composite rutschte 1,4 Prozent auf 2.963 Zähler. Und die Red Chips im CSI-300 setzten um 1,3 Prozent zurück auf 3.967 Zähler. Der Grund für die Talfahrt war die Ankündigung eines chinesischen staatsnahen Investmentfonds, seine Beteiligungen an einigen Technologieunternehmen zu reduzieren.

Neue Rekorde in New York

Angesichts enormer Cash-Zuflüsse hatte die Wall Street am Freitag ihre Rekordjagd fortgesetzt. Der Dow Jones Index stieg um 0,3 Prozent auf 28.455 Zähler. Auf Wochensicht brachte er es auf einen Gewinn von rund 1 Prozent. Seit Jahresbeginn hat der Leitindex bis dato ein Plus von 22 Prozent markiert. Einen neuen Rekord hatte am Freitag auch der S&P 500 markiert, er schloss 0,5 Prozent fester bei 3.221 Zählern. Bis dato liegt die Bilanz bei satten 28,6 Prozent. Der Nasdaq Composite zog 0,4 Prozent an auf den Rekord von 8.925 Stellen. Seine Jahresbilanz liegt nun bei enormen 34,5 Prozent. Alle großen Indizes haben kleine Aufwärtsgaps gerissen.

Laut den Analysten der Bank of America flossen allein in der vorigen Woche 16,6 Milliarden Dollar in US-Aktien – die sei der größte Zufluss seit 13 Wochen gewesen. Wir erleben damit das übliche Window Dressing: Fondsmanager kaufen die Gewinneraktien dies Jahres, damit sie ihren Kunden sagen können, sie hätten ja einen absolut richtigen Riecher gehabt und seien bei der Hausse dabei gewesen.

Kampfansage an Ankara

Bleibt noch ein Blick auf USDTRY – der Greenback hielt sich bei 5,9353 Lira. Damit schwächelte die türkische Währung weiter. Forderungen aus dem US-Senat nach Sanktionen gegen die Türkei verunsicherten die Anleger. Zudem haben die USA haben im neuen Gesetz für den Militärhaushalt Zusatzregeln formuliert, die unter anderem den Verkauf von F-35-Kampfjets an den NATO-Partner verbieten. Trump hatte das Papier in der Nacht zu Samstag unterzeichnet.

Das bringt der Tag

Der Kalender ist natürlich eher übersichtlich, alle Events finden Sie hier:Market Mover

Um 14.30 Uhr steht der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) November an.

Um 15.45 Uhr meldet die Europäische Zentralbank die Veränderung der Bestände der Eurosystem-Zentralbanken an Staatsanleihen, Covered Bonds, Unternehmensanleihen und ABS.

Und um 16.00 Uhr folgen die US-Neubauverkäufe im November.

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades – und nun auch den letzten verbliebenen Tradern ein frohes Fest und erholsame Feiertage!


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