Konsolidierung auf hohem Niveau

Trading pen

10.02.2020 – Daily Report. Der jüngste Rücksetzer muss die Bullen nicht schrecken. Noch nicht. Denn die Wall Street lauert unter den mehrfach erzielten Allzeithochs. Auch der wesentlich antriebsschwächere DAX liegt relativ nah am Gipfel. Neue Themen waren zunächst Mangelware.

Börse Frankfurt wartet ab

Auf dem Parkett kursierten nur wenige echte Finanznews – stürmisch war nur das Wetter zum Wochenstart. So waren die alten Themen die neuen: Corona-Virus, starke US-Bilanzsaison, noch stärkere Arbeitsmarktdaten in den USA. Und ein wenig Zollstreit. Alles wie gehabt. So reagierte der DAX am Montagmittag mit 0,4 Prozent im Minus bei 13.463 Punkten. Das Allzeithoch hatte vorige Woche bei knapp 13.600 Zählern gelegen. Am Montag gaben auch die US-Futures um rund 0,2 Prozent nach.

Corona und kein Ende

Für Skepsis sorgte die Warnung von Tedros Adhanom Ghebreyesus, seines Zeichens Chef der Weltgesundheitsorganisation. Er zeigte sich besorgt über die Fälle bei Menschen, die gar nicht in China waren. Möglicherweise sähen wir somit erst die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich ist die Zahl aller Todesfälle mit über 900 nun über die der SARS-Epidemie 2002/2003 gestiegen. Die Zahl der neu nachgewiesenen Corona-Fälle ist um gut 3.000 auf über 40.000 geklettert.

Warnung von Öl und Kupfer

Dass die Epidemie für die Weltwirtschaft wohl heftige Schäden bringt, verdeutlichen der Öl- und der Kupfermarkt: Dies sind anders als die Weltbörsen verlässlichere Indikatoren für die globale Konjunktur, da hier weit mehr reelle Nachfrage herrscht und sich weniger Spekulanten tummeln. Und sowohl bei Kupfer als auch bei Öl herrscht aktuell eine Baisse. WTI rutschte unter die Marke von 50 Dollar (minus 0,8 Prozent auf 49,90 Dollar); und Brent verlor prozentual genauso viel auf 54 Dollar. Kupfer verbilligte sich nach einer leichten Erholung in den vergangenen Tagen um 1,3 Prozent auf rund 5.653 Dollar.

Kleine News im Zollstreit

Auch das Thema Zollstreit sorgte für minimale Sorgenfalten. Denn für wirtschaftlich eher unbedeutende Güter wie Stahlnägel, Heftklammern, Draht und Kabel sind am Wochenende Strafzölle in den USA in Kraft getreten.

Keine klare Tendenz in Asien

So hielten sich die Börsianer in Japan am Montag erst einmal zurück. Der Nikkei 225 schloss mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 23.686 Zählern. In China aber kletterten die Kurse: Der CSI-300 gewann 0,4 Prozent auf 3.916 Stellen. Die Anleger in der Volksrepublik reagierten mit Applaus auf eine Ankündigung der heimischen Notenbank: Sie will die Wirtschaft mit einem milliardenschweren Hilfspaket unterstützen.

New York konsolidiert

Selbst der robuste Jobmarkt sorgte nicht für Kauflaune. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, haben die USA im Januar 225.000 neue Jobs geschaffen – erwartet worden waren 165.000 neue Stellen. Und die gemeldeten Geschäftszahlen lagen zu gut 70 Prozent über den Erwartungen.

Amerika, du hast es besser

Da an diesem flauen Tag News zuletzt Mangelware waren, hier noch ein Lesetipp. Wer sich darüber informieren will, wie Polit-Themen wirklich die Wall Street beeinflussen, der sollte sich – neben unseren News – ein wenig in einem neuen US-Buch schlau machen. Nicht aber in der deutschen Journaille. So hatte es beispielsweise in der „Heute Show“ am Freitag geheißen, Joe Biden sei nun nur deswegen in den Vorwahlen abgeschlagen, weil er völlig unberechtigt mit Schmutz beworfen wurde.

Ein ganz anderes Bild zeichnet die aktuelle Nummer eins der Bestseller-Liste der „New York Times“: „Profiles in Corruption: Abuse of Power by America’s Progressive Elite“. Autor Peter Schweizer beleuchtet hier die schmutzigen Geschäfte der Demokraten-Granden Joe Biden, Bernie Sanders, Elizabeth Warren, Amy Klobuchar oder Kamala Harris. Der US-Wähler bekommt also ein ausgewogenes Bild. Wenn nur ein Bruchteil dessen stimmt, was in dem Buch steht, werden die Demokraten in der Präsidentschaftswahl im November vernichtet. Was Donald Trump wohl einen republikanisch dominierten Kongress bescheren dürfte. Und den Bullen an der Wall Street eine hübsche Hausse.

Das bringt der Tag

Der Terminkalender bringt am Montag keine wirklich wichtigen Events, den Überblick finden Sie wie immer hier: Market Mover

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.