10.12.2021 – So schnell kann’s gehen: Die Wall Street hat ihre seit Thanksgiving aufgebauten Verluste wieder aufgeholt. Trotz des gestrigen Rücksetzers. Wenn es nach Scott Rubner, Trader von Goldman Sachs, geht, dann war das erst der Anfang. Omikron, Tapering – alles egal. Ein Berg von Anleger-Geld will investiert werden. Die Börsenampeln sind seiner Meinung nach jüngst auf Grün gesprungen. Wir beleuchten die Hintergründe.

Buy the dip 

Rubner hatte bislang Recht: Vorigen Sonntag schrieb er seinen Kunden, die kleine Korrektur sei vorbei, er kaufe den Dip. In seinem Newsletter „Tactical Flow-of-Funds“ für Dezember erläuterte er: „the #1 incoming question from investors this week: Does the selloff change the supply and demand picture for the rest of the year? Is this December 2018? What inning is it? Do you have hands made from diamonds or paper?“ Und weiter prognostizierte er: Wir haben die Tiefs für das Jahr gesehen.

Dann nannte Rubner mehr als zwei Dutzend schwer verdaulicher Makro-Thesen in kryptischen Börsen-Speak-Abkürzungen, deren Essenz wir hier wiedergeben. Bottom Line: Das Rote Licht ist auf Grün umgesprungen. Die vergangenen Tage haben ihn bestärkt. Und zu Beginn dieser Woche zogen gerade stark geshortete Aktien kräftig nach oben. Der Dienstag brachte laut Goldman Sachs die größte Short Squeeze seit sechs Monaten.

Buybacks und Unmengen an Cash 

Maga-Faktor für eine Dezember-Rallye sind für den Goldmann zunächst Buybacks sowie ein enorm bearishes Sentiment. Der Markt brauche noch ein bis zwei Wochen, um komplett auf Grün umzuspringen, hieß es am vorigen Weekend. Das wäre dann also in diesen Tagen – vielleicht dürfen sich die Bullen auf eine Santa-Rallye freuen. Zumal das übliche Window-Dressing bei den Fondsmanagern dafür sprechen dürfte; also die Tatsache, dass sich die Herren des Geldes zum Jahresende noch schnell mit denjenigen Aktien eindecken, die besonders gut gelaufen sind. Sonst heißt es noch, sie hätten die besten Titel übersehen.

Größter Bullenfaktor laut dem Goldman-Sachs-Experten: Enorme Mengen an Cash, die an den Seitenlinien warten. Insgesamt wollten 5,5 Billionen Dollar an Assets in der Finanzindustrie investiert werden. Wir erinnern uns: Rubner hatte schon kurz vor Thanksgiving einen Meltup vorhergesagt, der aus einem täglichen Zufluss von 15 Milliarden Dollar resultiere.

Go with the flow 

Vielleicht ist das Traden derzeit also wirklich ganz leicht. Geld will investiert werden. Schon vor rund drei Wochen fragte sich Jonathan Wolf vom Blog  „Dealbreaker“: „Has Anyone Considered That Maybe We’re Not In A Stock Bubble?“ Die Essenz von Wolf: „Are we in a stock market bubble? Maybe. Or maybe we’re just in an economy where businesses are doing well because Americans sitting on a large pile of cash they’ve accumulated over the course of the pandemic are now doing their darndest to spend it. My money’s on the latter.“

Furcht vor der Inflation 

Und nun kommt die große Einschränkung: Wenn der Consumer Price Index in den USA heute Nachmittag katastrophaler wird, als die Analysten erwartet hatten, dann dürfte die erhoffte Hausse erst Mal ausfallen. Sollten wir beispielsweise eine Teuerung im Jahresvergleich irgendwo in der Nähe von 7 Prozent erhalten, dann werden umgehend die Ängste vor einem heftigen Tapering und möglichen Zinserhöhungen kursieren. Wir sind also gespannt, ob wir wirklich eine Jahresendrallye erleben. Die Bernstein-Bank behält die Angelegenheit für Sie im Blick!

 


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