Ausblick 2022: Platzende Blase versus TINA

Stock broker

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29.12.2021 – Ein famoses Börsenjahr neigt sich dem Ende zu. Wie immer schauen wir voraus. Und lassen mit Goldman Sachs einen Mega-Bullen zu Wort kommen. Außerdem überreichen wir das Mikrofon an den Bären Phoenix Capital Research.

Goldman sieht steigende Profite

Goldman Sachs lag in diesem Jahr richtig: Das Ziel für den S&P 500 lag bei 4.700, der Index schaffte sogar ein Rekordhoch knapp darüber. Chief Equity Strategist David Kostin sah vor einigen Wochen das Ziel für den Sammelindex zum Jahresende 2022 bei 5.100. Zwar seien die Bewertungen schon ziemlich ausgedehnt. Doch das werde durch die wachsenden Unternehmensgewinne ausgeglichen. Wir kommentieren: Die Konzerne schaffen es also, die Inflation an die Endkunden weiterzugeben.

So sollen laut Goldman Sachs für den S&P 500 die Earnings per Share (EPS) 2022 um 8 Prozent auf 226 Dollar klettern. Und im Jahr 2023 um 4 Prozent auf 236 Dollar steigen. Die Bewertung des S&P 500 werde zum Jahresende 2022 beim 21,6 fachen verharren. Ansonsten werde die Fed im Juli mit der Zinserhöhung beginnen.

TINA

Der wichtigste Faktor für die Fortsetzung der Hausse: Es gibt nach Meinung von Goldman Sachs keine attraktive Alternative zu Aktien. Wir ergänzen: There is no alternative (TINA) heißt konkret: Cash bedeutet Enteignung, Staatsanleihen bieten mickrige Renditen, Gold und Silber kommen nicht voran, Cryptos fahren Achterbahn.

Der Rat der Goldmänner: Decken Sie sich ein mit virus- und inflationssicheren Zyklikern; vermeiden sie Firmen mit hohen Lohnkosten; kaufen Sie Aktien mit hohen Margen, bleiben Sie fern von unprofitablen Growth-Aktien. Overweight Technology, Financials, Health Care.

Immer wieder droht die Blase

Phoenix Capital Research warnte dagegen, die Blase werde platzen – und dieses Event könne die Finanzkrise 2008 wie ein Picknick erschienen lassen. Dafür gebe es einige Warnsignale: Das Optionsvolumen als Zeichen der Spekulation liege weit höher als während der Tech-Bubble. Der Milliarden-Markt für Crypto-Währungen sei inzwischen stark gewachsen. Ein Gigant wie Tesla verhalte sich wie ein Penny-Stock und schwanke mitunter um 10 Prozent täglich. Digitaler Müll wie Non-Fungible Tokens erziele erhebliche Preise. Spaß-Aktien erzielten mitunter dreistellige Kursgewinne pro Tag. Die Special Purpose Acquisition Company (SPAC) von Ex-Präsident Donald Trump beispielsweise sei schon 5 Milliarden Dollar schwer – obwohl das Geschäft noch gar nicht laufe.

Die Federal Reserve unternehme außerdem nichts gegen diese Blase. So dürften nach Ansicht von Phoenix Capital Research die Zinsen bis Mitte 2022 bei Null bleiben. Bis dahin würden noch einmal 90 Milliarden Dollar an Quantitative Easing in den Markt gepumpt werden.

Unser Fazit aus alledem: Vielleicht haben ja beide Recht. Erst erleben wir einen neuen Run auf Aktien und Co. Denn es gibt tatsächlich wenige Alternative zum Investieren und Traden, wenn Sie nicht enteignet werden wollen. Und dann kommt irgendein Großereignis und die überschäumende Euphorie dreht sich in Panik. Doch dann sind Sie ja mit Shorts ebenfalls auf der richtigen Seite. Die Bernstein-Bank wünscht ein erfolgreiches Börsenjahr 2022!

 


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