16.03.2023  – Das sind wahrlich interessante Zeiten für Trader: Die Credit Suisse wankt und die Börsen der Welt zittern. Ist das jetzt eine natürliche Marktbereinigung oder eine Systemkrise? Die Gefahr eines globalen Bankrun wächst. Womit sich wiederum die Long-Chancen für eine große Rettungsaktion erhöhen.

Anleger, die in der Schweizer Großbank investiert sind, schwanken zwischen Hoffen und Bangen. Sagen Sie nicht, Sie hätten davon nichts gewusst: Wir hatten an dieser Stelle schon im vorigen Oktober die Angelegenheit unter dem Titel „Omen aus der Schweiz“ behandelt. Jedenfalls hat der drohende Kollaps der Credit Suisse auch den deutschen Konkurrenten zugesetzt. Hier der Vier-Stunden-Chart der Commerzbank.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Die jüngsten Schockwellen wurden ausgelöst durch eine unvorsichtige Aussage von Ammar Abdul Wahed Al Khudairym, das ist der Chairman der Saudi National Bank. Er schloss in einem Interview mit dem Fernsehsender Bloomberg TV zusätzliche finanzielle Unterstützung kategorisch aus. Die arabische Bank ist Großaktionär der Credit Suisse. Und leider hat die Schweizer Großbank im vergangenen Jahr einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken und massive Abzüge von Kundenvermögen in Höhe von 123 Milliarden gemeldet.

Rettungsleine von der SNB

Vertrauenskrise plus stümperhafte PR – da ist der Absturz vorprogrammiert. Angedeutet hatte sich das Desaster am Dienstag, als die Credit Suisse ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2022 veröffentlicht und darin Fehler eingeräumt hatte. Doch vielleicht wird da Haus ja noch gerettet: Laut Meldungen der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP wird die Credit Suisse bei der Schweizerischen Nationalbank bis zu 50 Milliarden Schweizer Franken aufnehmen.

Der drohende Flächenbrand

Long oder short bei der Credit Suisse ist eine Seite der Medaille. Die große Gefahr ist ein Flächenbrand im Bankensystem. Erst der Kollaps von amerikanischen Regionalbanken. Jetzt die Krise in Europa, die doch sehr nach 2008 aussieht. Immerhin ist die Credit Suisse die erste global systemrelevante Bank seit der Finanzkrise, die Staatsgeld erhält, um zu überleben. Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Falls jetzt überall auf der Welt die Anleger auf Nummer sicher gehen und ihre Konten räumen, können Banken noch so gesund sein – dann wird es übel enden. Wenn Cash King ist, steht der Bankrun bevor. Dann werden die Börsen weiter abstürzen. Solange, bis die großen Notenbanken der Welt in einer konzertierten Aktion einschreiten.

Auf die Zentralbanken kommt es an

Tatsächlich kommt es jetzt auch auf die weitere Zinspolitik an. Das tiefere Problem ist der kalte Entzug bei den Geschäftsbanken: Nach rund einer Dekade an billigem Geld mit Nullzins auch für die schlechtesten Häuser sind die Zinsen rapide gestiegen. Und damit ist Können im Management gefragt, um Rendite zu erzielen. Womit nur die Besten überleben werden. Anders ausgedrückt: Bisher gingen auch kleine Startups ohne Umsatz oder Gewinn zu den Banken, um sich günstig zu finanzieren. Jetzt bleiben sie weg und die Institute müssen sich nach neuen Geldquellen umschauen. Womit wir bei den Chancen für Trader wären: Die Volatilität dürfte in den kommenden Tagen heftig zunehmen. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht viel Erfolg!

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