20.07.2023 – Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) nimmt Fahrt auf: Sowohl Apple aus auch Microsoft lösen mit ihren Plänen einen Kaufrausch aus. Genau wie zuvor bei Nvidia raten wir Tradern und Investoren, das Thema Artificial Intelligence (AI) im Blick zu behalten.
Microsoft reitet derzeit auf der AI-Welle, die Aktie hat gerade einen neuen Preisrekord erzielt. Der Konzern investiert zum einen Milliarden in OpenAI, das ist der Schöpfer von ChatGPT, der Vorreiter der intelligenten Suchmaschinen. Microsoft teilte außerdem gerade den Preis für den AI-Organiser
Microsoft 365 Copilot mit – 30 US-Dollar pro Nutzer und Monat zusätzlich zum 365-Abonnement. Außerdem kündigte der Konzern an, dass die Nutzung seines KI-basierten Chatbots Bing für kommerzielle Zwecke künftig nicht mehr kostenlos sein werde. Für Unternehmen ist ein kostenpflichtiges Software-Abonnement von Microsoft 365 erforderlich. Da klingelt die Kasse – Investoren zeigten sich begeistert. Hier im Bild der Vier-Stunden-Chart.
Kräftig nach oben ging es auch für Apple: Die Aktie gewann innerhalb von Sekunden ein Market Cap von 80 Milliarden Dollar. Zwischenzeitlich war der Konzern, der jüngst die 3-Billionen-Marke geknackt hatte, rund 3,1 Billionen Dollar wert. Auslöser war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Apple Insidern zufolge an einem Tool arbeite, das die AI-Produkte der Konkurrenz angreift. Das System ist demnach unter dem internen Namen „Ajax“ oder AppleGPT bekannt.
Wohltemperiertes Sprach-Plastik
Doch Vorsicht: Noch wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Wer sich beispielsweise ein wenig mit ChatGPT beschäftigt (das steht für Chatbot Generative Pre-trained Transformer), der bemerkt schnell die Tücken. Die Sprache ist noch plastikartig, eben künstlich: Ein wohl temperiertes Einerlei aus sowohl als auch. Nur nicht anecken, nur nicht vom Mainstream abweichen, aus dem sich das Tool bedient. Beispiele für getroffene Aussagen fehlen häufig. Mitunter schleichen sich Fehler ein, vor allem bei mehrfach hintereinander gestellten Anfragen zum gleichen Thema. Und juristische Feinheiten entgehen der Maschine mitunter. Auch Sprach-Softwares haben noch Probleme beim „mitdenken“. Wenn beispielsweise ein deutscher Text eingesprochen werden soll und darin taucht ein englischer Begriff auf, dann wird der auch deutsch gesprochen.
Simulation: Drohne eliminiert Offizier
Der spektakulärste KI-Fail war der Einsatz von künstlicher Intelligenz in einer Kampfdrohne der US Air Force: In einer Simulation hatte die KI mal eben zuerst den eigenen befehlshabenden Offizier eliminiert; denn es hatte das Risiko bestanden, dass der mit seinem Veto den Befehl blockieren könnte, so viele Feinde wie möglich zu killen. Als der Operator der Drohne beibrachte, dass es nicht ok sei, ihn auszuschalten, da eliminierte das Waffensystem mal eben den Tower, um die Kommunikation zu unterbinden.
Die hübsche Anekdote wurde zwar umgehend von der Air Force dementiert – eine solche Simulation habe es nie gegeben. Allerdings ist es schon erstaunlich, dass Colonel Tucker Hamilton auf dem Future Combat Air and Space Capabilities Summit im Mai in London darüber geredet hat, wie der „Guardian“ berichtete. Hamilton ist immerhin der Leiter der AI-Tests bei der US Air Force. Inzwischen erklärte er, seine Geschichte sei ein rein hypothetisches Szenario gewesen. Hm…
Achten Sie also darauf, wie sich die Technologie entwickelt. Wenn sie zu viele Macken aufweist, die nicht gefixt werden können, dann ist der Boom schnell vorbei. Und dann sind all die AI-Champions auf einmal Short-Kandidaten. Wir behalten die Entwicklung für Sie im Blick – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!
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