19.12.2023 – Schattenboxen in Tokio: Statt endlich in den Ring zu steigen, macht sich die Bank of Japan weiter warm. Soll heißen: Einmal mehr haben die Währungshüter die Zinsen nicht erhöht. Und auch keinerlei Signale ausgesandt, dass der Kampf bald beginnt. Das Publikum verlässt enttäuscht die Halle.
So wird das nichts mit dem festen Yen: Die Käufer im Forexmarkt wandten sich ab. Hier der Blick auf den Kanada-Dollar, der hübsch anzog. Sie sehen CADJPY im Stundenchart und können jede andere beliebige große Devise gegen die japanische Weichwährung legen – der Trend ist stets der gleiche.
Das war geschehen: Nichts. Es gab keine Zinserhöhung – die BoJ ließ den Leitzins bei minus 0,1 Prozent und das Renditeziel für zehnjährige Staatsanleihen bei rund null Prozent. Das akzeptierte obere Renditeband für die Japan-Bonds bleibt bei 1,0 Prozent. Die Entscheidung fiel einstimmig, der Rat der Notenbank verwies auf die zuletzt wieder schwächere Inflation auf dem Nippon.
Schweigen in Tokio
Während der Fakt des Zinsschrittes weitgehend so erwartet worden war, waren einige Forex-Trader doch verstimmt darüber, dass es in der Pressekonferenz keinerlei verbalen Hinweis auf ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik gab.
Reuters hatte dies vor rund einer Woche so analysiert: Nach mehr als 16 Jahren seit der letzten Zinserhöhung müsse Gouvernor Kazuo Ueda vorsichtige Worte finden, um den hypersensitiven Devisenhandel nicht zu erschrecken. Immerhin habe er den Markt schon zweimal auf dem falschen Fuß erwischt – der Yen zog davon. Ueda müsse den Forexmarkt auch ganz sachte auf einen kommenden Politikwechsel vorbereiten, um eine Destabilisierung des Bondmarktes zu verhindern.
Ganz bestimmt im Frühjahr
Ergo blieb die Notenbank heute emotionslos bei ihrem Zaudern und Zögern: „Es bestehen extrem hohe Unsicherheiten in Bezug auf die japanische Wirtschaft und die Preise“, erläuterte Zentralbankchef Kazuo Ueda vor Journalisten. Es brauche noch mehr Klarheit darüber, ob eine lohngetriebene Teuerung dauerhaft sei. Vor ein paar Wochen hatten Trader noch ganz andere Signale registriert, wir hatten darüber berichtet.
Laut Reuters sehen 80 Prozent der Marktteilnehmer einen Policy Change bis zum April. Der Markt hoffe nun auf eine Revision der Geldpolitik im ersten Quartal nächsten Jahres, kommentierte auch Hirofumi Suzuki, Chef-Devisenstratege bei SMBC in Tokio. Wer mithoffen will, sollte den Yen im Auge behalten. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!
_____________________________________________________________________________________________________________________________
Wichtige Hinweise:
Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.