Auf den Jobmarkt kommt es an

06.10.2023  – Es wird wieder spannend: Die Wall Street wartet auf die Non-Farm Payrolls. Falls der Arbeitsmarkt überhitzt, steigen die Chancen für eine erneute Zinserhöhung spätestens im Dezember. Und umgekehrt.

Vor dem Einlaufen der heutigen Daten war der Markt eher skeptisch. Hier der Tageschart des Dow Jones. Das ist kein Wunder, denn die Wirtschaft zeigt sich durchaus robust – was für anhaltende hohe Zinsen oder gar weitere Erhöhungen spricht.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Nur ein schwacher Bericht vom Jobmarkt wird die Fed wohl beim Tightening bremsen. Das wäre im Ergebnis bullish für Aktien. Der Dollar dürfte dann nachgeben. Und umgekehrt. Ein uneindeutiges Bild dürfte zu wilden Schwüngen führen, die Trader gut für sich nutzen können.

Das sind die Prognosen

Doch der Markt erwartet für die heutigen Zahlen keinen Einbruch auf dem Arbeitsmarkt. Laut dem Blog „Newsquawk“ ist die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft gemäß Analysten-Konsens im September erneut um 170.000 geklettert; dies nach einem Zuwachs von 187.000 im August. Die Vorhersagen reichen demnach von 90.000 bis 256.000. Die Arbeitslosenrate werde laut Konsens von 3,8 auf 3,7 Prozent nachgeben – die Spanne der Prognosen liege zwischen 3,4 und 3,9 Prozent.

Von Schwäche keine Spur

Auch die jüngsten Zahlen deuteten durchaus auf eine robuste Wirtschaft hin. So stiegen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA weniger stark, als viele Analysten erwartet hatten – ein hawkishes Zeichen für die Federal Reserve. Eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften hält die Löhne hoch und damit auch die Inflation – was der Fed nicht gefällt. Laut „Barchart.com“ stiegen die Anträge um 2.000 auf 207.000, die meisten Analysten hatten 210.000 erwartet. Die fortlaufenden Claims rutschten unerwartet um 1.000 auf 1,664 Millionen – die Prognosen hatten im Schnitt mit 1,671 Millionen gerechnet.

Zugleich verdeutlichte die amerikanische Handelsbilanz im August, dass das Defizit stärker als erwartet auf ein Dreijahres-Minimum geschrumpft ist – ein positives Signal für das US-Bruttoinlandsprodukt. Und somit eine Rückversicherung für die Fed, dass steigende Zinsen die Wirtschaft nicht abwürgen. Konkret ging das Defizit von 64,7 Milliarden Dollar im Juni auf 58,3 Milliarden Dollar zurück – die Erwartungen hatten bei 59,8 Milliarden gelegen.

Die Gegenstimme

Zu guter Letzt noch ein kleines Hoffnungssignal für die Bullen. Mary C. Daly, als Taube bekannte Chefin der San Francisco Fed, sagte: „If we continue to see a cooling labor market and inflation heading back to our target, we can hold interest rates steady and let the effects of policy continue to work.“ Was einige als Signal dafür sehen wollten, dass sich die Fed bei den Zinsen doch erstmal zurückhält. Schließlich wissen die Fed-Entscheider immer alles ein wenig früher als der Rest der Welt.

Wir wünschen also frohes Number-Crunching beim Blick auf die Realtime-News. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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