21.10.2019 – Daily Report. Erstaunlich robust hat der DAX die neue Woche begonnen. Trotz der Verluste an der Wall Street und ungeachtet der scheinbar unendlichen Brexit-Geschichte. Genau die könnte aber in Kürze in einem unerwarteten Happy End münden. Außerdem hat sich Peking erstmals optimistisch über den Zoll-Deal geäußert.
Frankfurt will nach oben
Der deutsche Aktienmarkt hat sich zum Wochenbeginn nach oben gearbeitet. Der DAX notierte am Vormittag 0,6 Prozent fester bei 12.710 Zählern. Doch Vorsicht: Wenn Sie CFD handeln oder im online Aktienhandel aktiv sind, dann müssen Sie die Chartanalyse im Blick behalten. Im DAX lauert weiter eine Kurslücke bei 12.200 Zählern. Und solche Gaps werden normalerweise geschlossen. Denn ein kräftiger Kurssprung ist ein Zeichen für Euphorie – und auf die folgt meist Ernüchterung. Die Gretchenfrage ist, wann.
Nächster Akt im Brexit-Drama
Thema des Tages war einmal mehr der Brexit. Die abermalige Verschiebung der Brexit-Abstimmung am Samstag sorgte zunächst für einen kleinen Dip im Pfund, der FTSE 100 zog aber moderat an. Wissen da Insider schon mehr? Tatsächlich verdichtete sich zuletzt die Hoffnung, dass der Deal von Premierminister Boris Johnson mit der Europäischen Union im Parlament womöglich doch noch an diesem Montagnachmittag kurzfristig angenommen werden könnte.
Erste positive Wortmeldung aus China im Zoll-Deal
Auch im zweiten Börsen-Dauerbrenner vernahmen die Börsianer im weltweiten Handel positive Signale. Der chinesischeVize-Ministerpräsident und Chefunterhändler Liu He sagte am Samstag auf der World Conference on VR Industry (VR: Virtual Reality) in Jiangxi, Phase 1 des Zollabkommens bedeute einen substanziellen Fortschritt auf vielen Gebieten. Und weiter: „das Anhalten der Eskalation im Handelskrieg nützt China, den USA und der ganzen Welt.“ Bislang hatte Peking zu dem eher mageren Abkommen geschwiegen und sogar Forderungen auf Nachverhandlungen gestellt. Nun aber hat Liu He erstmals die optimistischen Aussagen von US-Präsident Donald Trump gestützt.
Warten auf die Jahresend-Rally
Unser Fazit: Falls die gordischen Knoten beim Brexit und im Zollstreit zwischen China und den USA durchschlagen werden, dann könnte sich eine Flut an Kapital an die Wall Street in den DAX und in die asiatischen Märkte ergießen. Denn viele Fonds sitzen auf hohen Cash-Beständen, die bis zum Jahresende investiert werden wollen. Bislang ist es aber noch nicht so weit. Am Montag zog der chinesische CSI-300 nur um 0,3 Prozent an auf 3.881 Zähler. Auch der Nikkei-225 rückte in Tokio um 0,3 Prozent vor auf 22.550Punkte.
Verluste in New York
Auch die Anleger an der Wall Street hatten sich am Freitag zurückgehalten. Herbe Verluste bei Boeing und Johnson&Johnson sowie schwache Konjunkturdaten aus China drückten die Stimmung. So schloss der Dow Jones Industrial 1,0 Prozent schwächer 26.770 Punkten. In der Vorwoche verbuchte der Dow damit ein Minus von 0,2 Prozent. Der S&P 500 verlor am Freitag 0,4 Prozent auf 2.986 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 gab 0,9 Prozent nach auf 7.869 Stellen.
Gemischte Zinssignale
Derweil haben führende Vertreter der Federal Reserve die Erwartungen der Anleger auf eine neue Zinssenkung gedämpft – was neue Stärke für den Dollar bedeuten könnte. Robert Kaplan, Chef der Dallas-Fed, sagte am Freitag, noch im Juli und im September sei er stärker davon überzeugt gewesen, dass die Fed handeln müsse. Nun sei er unentschieden. Esther George, Fed-Chefin von Kansas City, hält ebenfalls eine weitere Zinssenkung aktuell nicht für erforderlich. Dagegen sagte der Fed-Präsident von Minneapolis, Neel Kashkari, aufgrund der Risiken für die US-Wirtschaft sollte die Geldpolitik die Konjunktur etwas unterstützen.
Das Tauziehen in der Notenbank könnte Auswirkungen auf die Wall Street haben: Broker erwarten, dass die Fed Ende Oktober den Satz erneut um einen Viertelprozentpunkt senken wird. Aktuell liegt der Leitzins in einer Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent.
Das bringt der Tag
Alle Trader können sich heute komplett auf die Politik konzentrieren. Denn der Terminkalender ist eher spärlich gefüllt. Den Überblick finden Sie wie immer hier: Market Mover
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