Bullisher Endspurt vor dem Fest

Light trading chart

20.12.2019 – Daily Report. Rekorde, Rekorde, Rekorde – die Wall Street bereitet den Bullen kurz vor Weihnachten eine schöne Bescherung. Auch der DAX legt am Freitagmittag zu. Kurz vor dem Fest war die Themenlage für Trader noch einmal erfreulich vielfältig.

Leichtes Plus in Frankfurt

Bis zum Freitagmittag zog der DAX um 0,7 Prozent an auf 13.300 Stellen. Zuletzt hatte sich der deutsche Leitindex wieder der 50-Tage-Linie angenähert, die bei 13.056 Zählern verläuft. Offenbar hatten zuletzt große Adressen deutsche Aktien verkauft, um Geld in den USA zu investieren – die US-Börse ist kaum zu bremsen. Doch wer weiß, vielleicht startet ja jetzt auch der Handel in Frankfurt noch eine Jahresend-Rallye. Ansonsten rutschte das GfK-Konsumklima leicht um 0,1 auf 9,6 Punkte, hielt sich aber auf hohem Niveau.

Hexensabbat an der Börse

Der Tag dürfte recht dynamisch bleiben, denn es läuft der dreifache Hexensabbat. An den Terminbörsen verfallen aller vier Derivatetypen, also Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien. Große Investoren versuchen häufig, die Underlyings, auf die sie Derivate halten, in die richtige Richtung zu schieben.

Knappes Minus in Asien

Die Anleger in Tokio drückten überwiegend auf die Sell-Taste. Der Nikkei verlor 0,2 Prozent auf 23.817 Punkte. Damit hat der Index auf Jahressicht ein Plus von knapp einem Fünftel verbucht. Erst vor ein paar Tagen hatte er den höchsten Stand seit 14 Monaten erreicht. In China verlor der CSI-300 0,3 Prozent auf 4.017 Stellen.

USMCA – Rekordjagd in New York

Die Anleger an der Wall Street zündeten ein Kursfeuerwerk. Sowohl Dow Jones, als auch S&P 500 und Nasdaq 100 erklommen neue Allzeithochs. Selbst wenig überzeugende Konjunkturdaten hielten die Anleger nicht von weiteren Investments ab. Der Dow Jones Industrial zog um 0,5 Prozent an auf 28.376 Stellen. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,5 Prozent auf 3.205 Punkte. Und der Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 0,7 Prozent auf 8.641 Zähler. Bis dato hat der Dow Jones fast 22 Prozent zugelegt, der S&P 500 rund 28 Prozent.

USMCA – Verzögerung beim Impeachment

Drei Faktoren sorgten für Kauflaune. Zum einen verabschiedete das Repräsentantenhaus den USMCA-Trade-Deal, der NAFTA ersetzt. Ferner entwerteten Demokraten in den USA das parteiische Impeachment noch weiter, indem House-Speaker Nancy Pelosy nun überraschend die Weiterleitung der zwei verabschiedeten Artikel an den Senat blockiert. Angeblich, um Fairness zu gewährleisten – de facto, um den Senat zu einer geheimen Abstimmung zu zwingen (welche Pelosy dem House nicht gewährte). Dies in der Hoffnung, dass dann Republikaner die Seiten wechseln. In den Wochen zuvor hatte sie dagegen immer wieder Tempo gemacht. Warum überhaupt erst ein Impeachment anschieben, um es dann nicht schnell zu Ende zu bringen?! Wie es aussieht, will Pelosy eine Reinwaschung durch den Senat verhindern. Was nicht gelingen dürfte. Die Wall Street rechnet weiter mit einem wirtschaftsfreundlichen Präsidenten Trump. Vor allem, da die Dems in ihrer sechsten Kandidaten-Debatte das Thema Ökologie besonders liebevoll adressierten.

Vorfreude auf Phase 1

Und vor allem rückte der Zoll-Deal wieder in den Fokus. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte dem US-Fernsehsender CNBC, Phase 1 mit China sei schriftlich fixiert – er zeigte sich zuversichtlich, dass der Vertrag Anfang Januar unterzeichnet werde. Dem assistierte Gao Feng, Sprecher des chinesischen Handelsministeriums. Er sagte vor Journalisten, beide Seiten unterhielten sich nun über die offizielle Unterzeichnung des Abkommens – danach solle der Text veröffentlicht werden. Die Wall Street wartet auf die Klärung der Frage, ob und wie stark die Chinesen sich binden lassen; und ob sie wirklich in großem Stil Agro-Produkte in den USA einkaufen werden. Enttäuschungspotenzial nicht ausgeschlossen – wenn Sie CFD handeln, sollten Sie vor allem Schweinefleisch, Soja, Weizen und Reis im Auge behalten.

Spannung bei Cable

GBPEUR hielt sich zuletzt leicht im Plus bei 1,1732. Die Bank of England hatte gestern den Leitzins unverändert bei 0,75 Prozent belassen. Den Ausblick für das Wachstum im vierten Quartal senkte die Notenbank von 0,2 auf 0,1 Prozent. Die Inflationserwartung für den Frühling liegt bei 1,25 Prozent und somit weit unter dem Ziel von 2 Prozent. Allerdings deutete die Notenbank dennoch eine moderate Zinserhöhung an: „some modest tightening of policy, at a gradual pace and to a limited extent, may be needed to maintain inflation sustainably at the target.“

An diesem Freitagnachmittag will Premier Boris Johnson das Parlament über sein Brexit-Abkommen abstimmen lassen. Gleichzeitig soll eine Verlängerung der bis Ende 2020 vorgesehenen Übergangsfrist ausgeschlossen werden. Am Devisenmarkt könnte das wieder für blanke Nerven sorgen, da viele wieder einen chaotischen Brexit befürchten.

Das bringt der Tag

Ansonsten steht ein Strauß wichtiger Daten an.

So wird um 14.30 Uhr das US-BIP im dritten Quartal gemeldet. Außerdem Daten zum privaten Konsum.

Um 16.00 Uhr folgt das Verbrauchervertrauen im Dezember, dito die Privaten Einkommen und Ausgaben im November.

Zeitgleich läuft ferner von der Uni Michigan das Verbrauchervertrauen für Dezember ein.

Den Überblick finden Sie wie immer hier: Market Mover

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und schon jetzt frohe Weihnachten!


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