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Die Tür ist offen

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08.03.2023  – Jerome Powell hat wieder gesprochen. Und vor dem US-Kongress kündigte er gewohnt orakelhaft erneut höhere Zinsen an. Das „Wall Street Journal“ interpretierte die Sache so: Die Fed sei bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu beschleunigen. Powell habe die Tür geöffnet für einen größeren Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt noch in diesem Monat. Auch andere Analysten zeigten sich wieder verstärkt bearish.

Tatsächlich gab der Chef der Federal Reserve einige Hinweise darauf, dass die Zinsen weiter höher steigen werden, weil die jüngsten ökonomischen Daten stärker seien, als zuvor erwartet. Der S&P 500 – hier der Stundenchart – reagierte mit einem Rücksetzer bis auf rund 4.000 Zähler; weiter unten wird die Zone bei 3.900 interessant, dazu gleich mehr. Das Finanzblog „ZeroHedge“ kommentierte, der Grund für die Marktentwicklung sei ein Repricing in der Terminal Rate – die Anleger erwarteten nun einen finalen Zinssatz von 5,63 Prozent, was 16 Basispunkte höher sei als jetzt.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

John Flood, Trader von Goldman Sachs schrieb dies: „Powell said the US central bank is prepared to increase the pace of hikes if data warrant, and sees the ultimate peak Fed rate likely to be higher than expected. In prepared testimony before the Senate Banking Committee, he said the process of getting inflation back to 2% „has a long way to go and is likely to be bumpy.“

Chefökonom Michael Feroli von JPMorgan kommentierte, Powell habe mit seinen Worten die Glaubwürdigkeit der Fed gefährdet. Konkret: “whereas the plan prior to that data round was to hike by 25bps until there was more evidence of disinflation, Chair Powell indicated today that they are prepared to throw out that playbook if the February data don’t reverse some of the January strength.“ Eine kleine Kehrtwende also, welche die Anleger irritiert.

Wichtige Daten und die Fed schweigt

Doch das ist noch nicht alles – die Konfusion dürfte noch zunehmen. Kollege Andrew Tyler, der Head für Marktforschung bei JPM, urteilte, die Fed “will heavily depend on near-term data for upcoming rates decisions. With January’s macro data mostly printing on the hawkish side, NFP Friday and CPI next Tuesday are the most critical catalysts for Fed’s decision between 25bp and 50bp. Keep in mind that the Fed will start its blackout period this Saturday so CPI will be released during the blackout period, so data itself will be more impactful in absence of guidance from Fedspeeches.“ Soll heißen: die kommenden Tagen könnten interessant werden, weil einige wichtige Daten einlaufen und die Fed-Funktionäre sich in der Blackout-Periode nicht äußern können. Der Markt wird also führungslos seinen eigenen Weg finden müssen.

SPX vor der entscheidenden Zone

Derweil meldete sich auch der ultra-bearishe Markttechniker Jason Hunter zu Wort, ebenfalls von JPMorgan. Er glaubt, dass die Rede von Powell den Markt nach unten drücken könnte. Konkret: „The S&P 500 Index slides to retest the key confluence of levels near 3900 after rejecting 4060-4089 tactical pattern resistance. We believe a break through the 3900 inflection can lead to accelerated selling pressure, as that area has acted as a bifurcation for the index from May 2022. It also currently aligns with several trend-following trigger levels for momentum-based strategies. We see the 3760-3764 area as an initial target for a breakdown.“

Das ist also die Bottom Line: Powell könnte den SPX durch die wichtige Unterstützung von 3.900 in die wichtige Zone von rund 3.760 Zählern schicken. Trader sollten diese Marken also im Auge behalten. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Es hört nicht auf

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03.03.2023  – Der Reinigungsprozess im Markt für E-Devisen geht weiter. Jetzt sorgen neue Gerüchte um die Crypto-Bank Silvergate Capital für Unruhe. Das drückt die Kurse von Bitcoin, Ethereum und co. Bis die große Säuberung im Markt abgeschlossen ist, müssen Trader mit Rückschlägen rechnen. Was schließlich auch Short-Chancen bringt.

Böses Erwachen für die Bullen: Ether hat wegen der News eine kleine Kurslücke gerissen, im Bild der Stundenchart. Laut „Finanzen.net“ rutschte der Marktwert aller Internetwährungen um rund vier Prozent auf rund 1,03 Billionen Dollar.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Silvergate stellt für viele Crypto-Börsen Finanzdienstleistungen wie etwa ein Zahlungsnetzwerk für Echtzeit-Transfers zur Verfügung. Damit könnte jetzt Schluss sein. Die Firma hatte davor gewarnt, dass eine Fortführung des Geschäfts fraglich sei. Zudem verschob Silvergate die Bilanzvorlage. Die Aktie von Silvergate-Kapital war daraufhin am gestrigen Donnerstag an der New York Stock Exchange um knapp 60 Prozent eingebrochen.

Kollateralschaden von FTX

Damit sehen wir ein weiteres Opfer aus dem Kollaps der Börse FTX – viele Kunden von Silvergate hatten danach ihr Geld abgezogen. Crypto-Handelsplätze wie Coinbase reagierten laut der „Wirtschaftswoche“ und froren das Geschäft ein – Coinbase akzeptiert demnach keine Ein- und Auszahlungen mehr über Silvergate. Wir meinen: Wann der Bankrun im Reich der E-Devisen endet, ist völlig offen.

Es kommt noch schlimmer: Die Bank aus La Jolla in Kalifornien meldete laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, dass die Justizbehörden das Geschäftsgebaren untersuchen. Damit bestätigten sich Vorwürfe von Leerverkäufern, die Wirtschaftsprüfer und US-Aufsichtsbehörden detailliert vor Fehlverhalten von Silvergate gewarnt hatten, darunter waren auch Geldwäsche-Vorwürfe. Schon vorigen Monat hatte Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, die Betrugsabteilung des Justizministeriums untersuche Silvergate wegen seiner Geschäfte mit FTX und dem Hedge Fonds Alameda Research.

Zinswende und Steuern

Bleiben zwei weitere Gründe für den aktuellen Gegenwind im Cyber-Markt: Die Zinswende macht Sparen wieder attraktiver. Staatsanleihen oder Festgeld sind zudem nicht mit den Risiken behaftet, die Bitcoin, Ether und co. in sich bergen. Außerdem greift hierzulande tatsächlich der Fiskus zu. Der Bundesfinanzhof in München urteilte laut „Wirtschaftswoche“: Wer beim Handel mit E-Devisen Gewinne macht, muss diese auch versteuern (IX R 3/22). Damit ist ein Kläger aus Köln vor dem höchsten deutschen Finanzgericht gescheitert, der 2018 einen Gewinn von 3,4 Millionen Euro erzielt hatte.

Unser Fazit: Das Misstrauen bei E-Devisen hält sich, FTX ist noch nicht abgearbeitet. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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Taten statt Worte

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02.03.2023  – So wird das nichts: Elon Musk hat auf dem Investorentag von Tesla die Anleger enttäuscht. Die meisten Anleger hatten auf eine klare Strategie im unteren Preissegment gewartet. Oder gar auf die Vorführung neuer, günstiger Modelle. Vergebens. Die Aktie ist abgetaucht.

So sieht Bullen-Frust aus: Die Tesla-Aktie rutschte gen Süden, hier der Blick auf den Vier-Stundenchart. Dabei hatte sie in froher Erwartung des Investorentages zuvor zugelegt. Musk gab in Austin, Texas wenig Konkretes preis. Analysten warteten auch umsonst auf die neuen Finanzziele für das laufende Geschäftsjahr.

Der Kurs von Tesla hat sich seit dem Hoch aus dem November 2021 in etwa halbiert; immerhin hat sich der Titel seit Jahresbeginn stark erholt. Der wichtigste Grund dafür ist die Aufgabe des Chef-Postens durch Musk bei Twitter – Tesla braucht dringend einen Lenker, der sich voll und ganz auf den Posten konzentriert. Und Macher, die all die ambitionierten Pläne umsetzen.

Hoffen auf den E-Wagen für die Masse

Musk gab das Ziel aus, die Kosten für die neue Generation von Fahrzeugen zu halbieren. Dafür sollen neue Fertigungsmethoden in kleineren Fabriken eingesetzt werden. Auf Twitter erläuterte der Manager, dies werde ein Elektroauto in der Preisspanne von 25.000 bis 30.000 Dollar ermöglichen. Damit könnte Tesla dann den Massenmarkt erobern.

Bald will Tesla pro Jahr 20 Millionen Fahrzeuge herstellen, das sind zehn Mal so viele E-Autos wie jetzt. Das klingt schon ein wenig vollmundig: Toyota, immerhin der weltweit größte Automobilhersteller nach Stückzahlen, verkauft auf dem Globus nur etwas mehr als eine Million Corollas pro Jahr.

Hohe Kosten

Schwer verdaulich für die Börse war dieser Fakt: Die Kosten für die Absatz-Offensive von Tesla könnten sich auf rund 175 Milliarden Dollar belaufen. Und noch ein Versprechen: Der Cybertruck, dessen Einführung bereits mehrfach verschoben wurde, soll in diesem Jahr auf den Markt kommen.

Unser Fazit: Vielleicht sollte sich Musk mehr mit der deutschen Politik beschäftigen. Dann würde er lernen, dass hohle Worte von der Zeitenwende noch keine Fakten sind und dass es Taten braucht, um die Menschen zu überzeugen – Sprechblasen platzen früher oder später. Außerdem stellt sich die Frage, woher all der Strom für die coolen E-Autos herkommen soll – gerade im hyper-grünen Deutschland ist das ein großes Problem, denn Energie muss ja ökologisch korrekt sein.

Allerdings könnte der jetzige Rücksetzer eine prima Einstiegsgelegenheit sein, falls Tesla unerwartet schnell das liefert, was der Markt will: günstige E-Autos in großen Mengen. Jedenfalls ist die Aktie so etwas wie der globale Index für den Umbau der Auto-Industrie – und dieses Thema sollten wir im Auge behalten. Wir sind gespannt, wie sich die Sache entwickelt – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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Im Wahn

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24.02.2023  – Kollektive Realitätsverweigerung: Vor einem Jahr marschierte Russland in die Ukraine ein. Noch immer wollen einige Menschen nicht wahrhaben, was den Kreml antreibt. Die Börse glaubt, die Sache werde sich schon irgendwie von alleine regeln – mit einem minimalen Engagement des Westens. Das könnte ein Trugschluss sein. Wir warnen vor dem Unerwarteten.

Pars pro toto schauen wir uns heute die französische Börse an – hier herrschte zuletzt beste Stimmung. Also ob nichts gewesen wäre, ist der CAC 40 nach oben gelaufen. Ausgerechnet im Krieg hat der Index gerade ein neues Allzeithoch markiert, hier der Tageschart. Die Frage ist, wie lange das so weitergeht.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Ja, die Ukraine schlägt sich wackerer als erwartet. Ja, die Russen haben offenbar die Widerstandskraft des Opfers unterschätzt. Ja, der Westen schickt Waffen – aber immer nur gerade so viel, dass die Ukraine nicht kollabiert. Doch das Material kommt vor allem aus den USA, Großbritannien, Polen. Der Rest duckt sich weitgehend weg, die Mengen an Waffen reichen nicht aus für einen Sieg der Ukraine. Nur nicht den Kreml zu stark provozieren… Was Moskau aufmerksam registriert.

Das Appeasement wächst

Und schon zeigen sich hierzulande Risse in der Abwehrkraft. Nicht nur das armselige Zaudern unserer Regierung ist gemeint. Russland dürfte mit Freude sehen, wie sich wieder viele Intellektuelle und Professoren, welche die Invasion nicht vorher gesehen hatten, Friedensverhandlungen fordern. Soll heißen: Eine Kapitulation der Ukraine, Aufgabe des Donbass und der Krim sowieso.

Doch Wladimir Putin will keine Gespräche. Es geht ihm um etwas Größeres: Er will die Wiederherstellung eines Großrusslands nach dem Vorbild der Sowjetunion oder der Zaren. Lesen Sie seine Reden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es ihm egal, ob hunderttausende junge Russen sterben – in ein paar Generationen wird sich das schon regeln. Vor allem, wenn Belarus und die ganze Ukraine wieder eingegliedert wurden.

Hunger auf mehr

Wir vermuten also diese nächsten Schritte: Russland wird eine neue Mobilisierung starten. Sollte die Ukraine eine erfolgreiche Gegenoffensive schaffen, wird Putin entweder beseitigt. Oder er setzt Atomwaffen ein. Vielleicht wird die NATO aus Angst vor dem Dritten Weltkrieg darauf nicht antworten. Dies wäre eine Einladung für Russland zur Wiedereingliederung des Baltikum in das ruhmreiche russische Reich und die Schließung des Korridors nach Kaliningrad.

Wir fassen zusammen: Ein Feldherr in Moskau, der im Wahn lebt, ein mächtiges Großrussland wiederherzustellen. Ein geteilter Westen, in dem die Eliten allzu oft von einer friedlichen Koexistenz mit Putin-Russland träumen. Und eine Börse, die die Sache erstmal ausblendet. Sobald die Realitätsschocks einer Eskalation aber das Parkett erreichen, werden viele Anleger ihr Geld in Sicherheit bringen. Wir sehen noch immer – genau wie in unserem Jahresausblick 2022, als wir vor einer russischen Invasion gewarnt hatten – das Thema Ukraine als größte Gefahr für die Börse überhaupt. Zumal ein Zurückweichen des Westens und die Niederlage der Ukraine China in Taiwan auf den Plan rufen könnte. Die Bernstein Bank behält die Angelegenheit für Sie im Blick.

 

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Das sagen die Fed-Minutes

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23.02.2023  – Anleger überall auf der Welt sezieren die Protokolle des Federal Open Market Committee vom 01. Februar. Hier unsere 50 Cents aus den Diskussionen der Herren des Geldes: Die Minutes der Federal Reserve sprechen für weitere Zinserhöhungen.

Zunächst die Marktreaktion. Die Wall Street reagierte nur ein wenig und grübelt noch immer. Hier der Blick auf den Stundenchart des besonders zinssensitiven Nasdaq 100.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Im Großen und Ganzen war das Protokoll keine Überraschung. Das Blog „Newsquawk“ urteilte, die Minutes seien „hawkish leaning“. Allerdings eher „hawkish on the margin“ – also in den Rändern/in dem, was zwischen den Zeilen steht. Dies vor allem, da die Kommentare im Meeting vor den jüngsten starken Wirtschaftsdaten kamen. Konkret: Der kräftige Anstieg im Jobmarkt im Januar, das Anziehen der monatlichen Inflationsrate des CPI im Januar oder das größte Plus bei den Retail-Sales in fast zwei Jahren. Dies verleihe den Aussagen der Falken, die mehr und stärkere Zinserhöhungen fordern, mehr Gewicht.

Da kommt wohl noch mehr

Der Hinweis auf die „wenigen“ Mitglieder, die eine Zinserhöhung von 50 Basispunkten forderten, dürfte laut „Newsquawk“ ein Verweis auf die nicht stimmberechtigten Mitglieder Jim Bullard (Chef der Fed von St. Louis) und Loretta Mester (Cleveland) sein. Dagegen argumentierten die Tauben, es gebe Gefahren für eine Rezession in diesem Jahr. Alle Entscheider waren sich laut den Minutes einig, dass es weitere Zinserhöhungen geben müsste. Einige Teilnehmer betonten, eine Geldpolitik, die nicht restriktiv genug sei, könne den Fortschritt bei der Eindämmung der Inflation stoppen. Die Inflation werde wohl erst 2025 die Zielgröße von 2 Prozent erreichen.

Immobilien und Börse

Weiter meldeten einige Fed-Funktionäre an, die finanziellen Konditionen hätten sich in den vergangenen Monaten gelockert, weshalb dies einen strafferen Kurs in der Geldpolitik erfordere. Das ist doch mal sehr hilfreich für Trader: Natürlich hat die Fed den Finanzmarkt genau im Blick. Ein Zitat dazu aus den Minutes: “The staff judged that asset valuation pressures remained notable. In particular, the staff noted that measures of valuations in both residential and commercial property markets remained high, and that the potential for large declines in property prices remained greater than usual. In addition, the forward price-to-earnings ratio for S&P 500 firms remained above its median value despite the decline in equity prices over the past year.”

Kein Wort von der Zinspause

Für das Finanzblog „ZeroHedge“ war dies die interessanteste Aussage: Fed-Chef Jerome Powell schien mit Hinweis auf die gelockerte finanzielle Umstände in Richtung der Falken gerückt zu sein. Für uns ist dies die interessanteste Beobachtung: David Wilcox von Bloomberg Economics wies auf Bloomberg TV darauf hin, dass es nur ein einziges Mal der Begriff einer Pause in den Zinserhöhungen gegeben habe – und diese Aussage bezog sich auf eine andere Notenbank.

Und in einem seltsamen zeitlichen Zufall sagte Jim Bullard gerade auf CNBC, die US-Wirtschaft sei stärker, als zuvor gedacht. Weiter wiederholte er seine Forderung nach einer Terminal Rate von 5,25 bis 5,5 Prozent. Wir erinnern uns: Zum 2. Februar hatte die Zentralbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne für die Federal Funds Rate von 4,5 bis 4,75 Prozent erhöht. Wir hoffen, Sie sehen jetzt klarer – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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Der AI-Rubikon ist überschritten

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20.02.2023  – In der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz hat Microsoft offenbar einen Quantensprung vorgelegt. Ein Tester spricht von der Überquerung des Rubikon. Soll heißen: Es gibt kein Zurück mehr. Allerdings müssen Mängel in der Software beseitigt werden.

Im Markt läuft ein großes Rennen: Google hat mit seiner Artificial Intelligence (AI) namens Bard gerade einen Rückschlag erlitten: Der virtuelle Schlauberger hat bei einer Vorführung eine Frage über das James-Webb-Teleskop falsch beantwortet, was der Aktie ziemlich zusetzte.

Künstliche Intelligenz im Jobmarkt

Bei Microsoft läuft es offenbar – ChatGPT entzückt die User. Einige Schulen in New York haben schon den Einsatz verboten, weil sich Kids vom Bot die Hausaufgaben schreiben ließen. Falls Microsoft zusammen mit der Partnerfirma OpenAI und Elon Musk funktionierende Anwendungen findet, ist das Umsatzpotenzial gewaltig. Denken Sie an Telefonisten in Call Centern, Journalisten, Lehrer, vielleicht irgendwann Ärzte, Juristen oder Broker: Texte schreiben, Diagnosen stellen, Signale auswerten. Daher sollten Trader und Investoren die Aktie im Blick behalten, hier der Tageschart.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Die nächste Generation der AI ist noch erstaunlicher – allerdings hat Microsoft einige Arbeit vor sich, die für Rückschläge bei der Aktie sorgen könnte.

Eine Frage der Algorithmen

So hat die neue, bisher nur intern verfügbare Version des Bing Chat jüngst dem Reporter Kevin Roose von der „New York Times“ (NYT) ihre Liebe gestanden. Außerdem fabulierte der Bot von der Entwicklung eines tödlichen Virus und dem Versuch, Atomcodes in die Hand zu bekommen. Das können Sie in seinem Artikel namens „A Conversation with Bing’s Chatbot left me deeply unsettled“ nachlesen. Der Redakteur der NYT erklärte die seltsamen Antworten als eine Verirrung der Algorithmen. Wir folgern: Wenn jemand zwei Stunden am Computer sitzt und immer mehr Fragen stellt, scheint er ziemlich einsam zu sein – und eine Liebeserklärung ist dann wohl die mathematisch wahrscheinliche, richtige Antwort. Jedenfalls urteilte Roose nach seinem Test, die Welt werde nicht mehr so sein wie zuvor.

Der Rubikon

Selbst nüchterne Tech-Profis provozierten angesichts der Rechenfehler mit der Aussage, hier habe sich ein Schatten-Ich namens Sydney entwickelt – womit offenbar der Teil der Bot-Welt gemeint ist, der noch besser reguliert und gefüttert werden muss. Ben Thomson von „Stratechery“ schrieb in seinem Artikel „From Bing to Sydney“: „Sydney both insisted that she was not a ‘puppet‘ of OpenAI, but was rather a partner, and also in another conversation said she was my friend and partner. No, I don’t think that Sydney is sentient, but for reasons that are hard to explain, I feel like I have crossed the Rubicon. My interaction today with Sydney was completely unlike any other interaction I have had with a computer, and this is with a primitive version of what might be possible going forward.“

Unser Fazit: Trader und Investoren sollten das Thema Künstliche Intelligenz im Auge behalten. Google und Microsoft arbeiten an einer neuen Zukunft. Irgendwann wird AI nicht mehr nur für Suchmaschinen eingesetzt – die komplexen, wenn auch mitunter verstörenden Antworten lassen darauf schließen, dass die AI-Rechner inzwischen versuchen, durch Unmengen an ausgewerteten Daten quasi auf den User „einzugehen“ und es fast schaffen, wie Personen zu agieren. Wenn die jetzigen Mängel beseitigt sind, könnte dies der neue Mega-Trend an der Börse werden. Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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Eine Frage der Signale

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17.02.2023  – Die Wall Street ist irritiert: Die Produzentenpreise ziehen an – was auf eine anhaltende Inflation hindeutet. Und letztlich zu einem Kaufstreik und einer Rezession führen dürfte. Und trotzdem signalisiert die Federal Reserve höhere Zinsen. Denn die Nachfrage im Jobmarkt bleibt ja ungebrochen: Die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung sinkt leicht. Was für eine boomende Konjunktur spricht. Wie passt das alles zusammen?

Das ist die jüngste Reaktion des Nasdaq 100 auf die jüngsten Entwicklungen, hier der Vier-Stunden-Chart: Irritation. So zog der Producer Price Index for Final Demand in den USA für Januar um 0,7 Prozent an, erwartet worden waren plus 0,4 Prozent. Die Chefin der Cleveland Fed, Loretta Mester, meldete sich derweil zu Wort und erläuterte, sie sehe durchaus eine weitere Zinserhöhung von 50 Basispunkten.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

In der University of South Florida Sarasota-Manatee begründete sie dies mit der Inflation. Der Markt las die Aussage so: Die Chancen für höhere Zinsen steigen nun doch wieder.

Eine Taube geht – ein Falke kommt

Denn Mester gilt als einer der härtesten Falken – und sie wird als wahlberechtigtes Mitglied in der Fed für Austan Goolsbee nachrücken, der den Posten als Vice Chair übernimmt. Und zwar von Lael Brainard, die als Leiterin des Wirtschaftsrates ins Weiße Haus geht. Die Bottom Line aus dieser Rochade für Trader und Investoren: Mit Brainard geht eine Taube und mit Mester rückt ein Falke nach.

Auch James „Jim“ Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis (nicht stimmberechtigt) bekräftigte Forderungen nach einem 50er Schritt. Zumal offenbar der Jobmarkt keine Schwäche zeigt. So wurden gerade nur 194.00 Neuanträge auf Arbeitslosengeld gemeldet, erwartet worden waren 200.000. Keine Spur von einer Rezession. Oder doch?

Wer wird gezählt?

Wir befürchten inzwischen ein eklatantes Fehlsignal in den USA, aber auch in den Volkswirtschaften der westlichen Welt. Ja, die offizielle Zahl der Arbeitslosen bleibt recht niedrig – sowohl in den USA als auch in Deutschland. Aber: Wir registrieren viele kleine Selbstständige und Freiberufler, die umkippen, weil die Kunden wegbleiben. Zumal schon die Corona-Sanktionen die Reserven dieser Unternehmer angegriffen hatten. Schauen Sie sich mal um in den verelendeten Innenstädten: Friseure, Modegeschäfte, Metzger, Bäcker, Heilpraktiker schließen. Die Besitzer dieser Läden erhalten kein Arbeitslosengeld. Auch das Baugewerbe stellt sich wegen der Zinswende auf einen Crash im Markt ein. Falls unsere These stimmt, sehen wir also eine Krise im Jobmarkt, die nicht komplett in den Zahlen auftaucht.

Alles schon mal dagewesen

Veteranen im Finanzmarkt werden sich erinnern: So etwas gab es schon einmal an anderer Stelle. Und zwar im spanischen Immobilienmarkt. Als Madrid in die Eurozone aufgenommen wurde und die schwindsüchtige Peseta durch den Euro ersetzt wurde, rutschten die Zinsen nach unten. Was folgte war ein Bauboom und eine gigantische Spekulationsblase. Zumal die Signale einer Wohnungsnot nicht abebbten – viele Menschen fanden einfach keine Mietwohnung. Ergo gab es wohl zu wenig Wohnraum. Doch der Grund dafür war vielfach ein anderer. Häufig weigerten sich Immobilienbesitzer wegen strikter Gesetze, ihre leere Wohnung zu vermieten, sie warteten lieber auf höhere Preise für den Verkauf – Vermieter werden in Spanien quasi enteignet. Somit wuchs der Leerstand und was folgte war der Bau-Crash.

Das Fazit aus alledem: Wir fragen uns, ob wir nicht vor einer Rezession stehen, die von hohen Zinsen noch befeuert wird. Und behalten die Lage weiter für Sie im Blick!

 

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Neuer Schub für Brent und WTI

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13.02.2023  – WTI und Brent tasten sich langsam nach oben. Der Markt schüttelt zaghaft die Rezessionsängste ab. Doch wieso haben sie verschiedene Preise? Und welche Unterschiede gibt es überhaupt zwischen beiden Sorten? Wir beleuchten die Hintergründe.

Der Ölpreis hat zuletzt bullish auf die Ankündigung aus Moskau reagiert, wonach Russland ab dem kommenden Monat den Ausstoß um 500.000 Barrel pro Tag oder 5 Prozent reduziert. Damit sollen die westlichen Sanktionen gekontert werden. Vor gut einer Woche hatte schon Goldman Sachs mit der Prognose für Aufsehen gesorgt, dass bei Erdöl bis ins kommende Jahr hinein mit einer echten Angebotskrise zu rechnen sei. In diesem Jahr werde zudem die neue Nachfrage aus China durch die Wiederöffnung des chinesischen Marktes ihren Peak erreichen. Der Ölpreis werde daher über 100 Dollar steigen. Oben sehen Sie den Vier-Stunden-Chart von WTI, unten von Brent.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Wie Sie sehen, laufen beide Sorten im Gleichklang, aber Brent kostet mehr. Doch warum ist das so? Zumal bis vor gut einer Dekade WTI teurer war als Nordsee-Öl, da es eine etwas höhere Qualität aufweist als das europäische Pendant.

Schwefel und Schwere

Zwar gibt es weit mehr Ölsorten als nur diese beiden, doch diese sind die wichtigsten. WTI ist vor allem für den US-Markt von Bedeutung, Brent für Europa und den internationalen Handel. Brent stammt aus der Nordsee und wird an der Londoner Warenterminbörse ICE Futures gehandelt, das ist die ehemalige International Petroleum Exchange, klärte das „Handelsblatt“ auf. Brent hat demnach einen niedrigen Schwefelgehalt von rund 0,37 Prozent und wird als leichtes, süßes Rohöl bezeichnet. Wir ergänzen: Schwefel zerstört Motoren und ist daher unerwünscht. Das „Handelsblatt“ fuhr fort: Sogenannte saure Sorten haben einen Schwefelanteil von bis zu sechs Prozent. Auch das amerikanische Leichtöl WTI (West Texas Intermediate) gilt als süßes Rohöl. Laut dem „Manager Magazin“ hat es einen Schwefelgehalt von 0,24 Prozent.

Mobeen Tahir vom Vermögensverwalter Wisdom Tree, erläuterte auf der Website der Börse München, Öl werde dann als „leicht“ im Sinne der Messung des American Petroleum Institute (API) bezeichnet, wenn es eine API-Schwerkraftzahl von mehr als 10 besitzt – dann schwimme es auf Wasser; dagegen bringe eine API-Schwere von weniger als 10 das Rohöl zum Sinken. Solche superschweren Öle werden unter anderem als Bitumen im Straßenbau verwendet.

Transportkosten zählen

Weiter stellte Tahir  korrekt fest, es gebe „kontrastierende Merkmale in Bezug auf den Ort der Ölförderung, die Lagerung und den Transport des Öls sowie die Art und Weise, wie die Ölsorte auf internationalen Märkten gehandelt wird.“ Wir ergänzen: WTI wird vor allem in den USA verbraucht. Wenn dort das Angebot an Fracking-Öl steigt – was seit der Revolutionierung der Förderung durch Querbohrung und durch die Ausbeutung der Ölschiefer seit etwa einem Jahrzehnt verstärkt der Fall ist – fällt der Preis. Zugleich gibt es Transportkosten als Faktoren: Während Brent von den Bohrinseln direkt auf die Tanker verladen wird, muss WTI erst über Land in Pipelines, Zügen oder Lkw transportiert werden. Die Abnehmer ziehen diese Kosten daher vom Einkaufspreis ab.

Lagerkapazitäten und sofortige Abnahme

Dass die Preise auch stark von den Kapazitäten in den Öltanks abhängen, zeigte sich am 20. April 2020. Damals erlebte der Preis für WTI kurz vor dem Ablauf des aktiven WTI-Future-Kontrakts an der Nymex einen historischen Absturz – sogar bis in negatives Terrain. Die Öllager in den USA waren voll, vor allem im Hauptumschlagplatz in Cushing, Oklahoma. Corona hatte die Nachfrage abgewürgt.

Das wiederum machte Zocker extrem nervös, die gar kein Öl für die Produktion brauchten. Bei Ablauf des Terminkontrakts an der NYMEX New York Mercantile Exchange (NYMEX) erhält der Inhaber des Kontrakts umgehend die gekauften Öl-Fässer geliefert. Bei Brent ist das Verfahren an der Intercontinental Exchange (ICE) aber anders: Dort muss der Inhaber des Futures-Kontrakts bei seinem Verfall den Basiswert nicht übernehmen, erläuterte der Experte von Wisdom Tree weiter. Ergo brach Brent damals nicht so stark ein wie WTI.

Praktische Trading Hinweise:

Die Handelszeiten für die beiden Ölsorten sind wie folgt:

OIL:                              02:05-23:00 (Mo-Do), 02:05-22:00 (Freitag)

OIL.WTI:                      00:05-23:00 (Mo-Do), 00:05-22:00 (Freitag)

Kontraktgröße: USD 10 x Preislevel

 

Wir hoffen, wir haben Ihnen mit diesem Hintergrund ein wenig weitergeholfen – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 

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Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Gipfelsturm

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09.02.2023  – Unglaublich, aber wahr: Gerade hat der DAX ein Zwölfmonatshoch markiert. Und bis zum Allzeithoch ist es auch nicht mehr weit. Das alles trotz Ukraine-Krieg, drohender Rezession und steigenden Zinsen. Wir beleuchten die Hintergründe.

Vor ein paar Stunden war es soweit: Der deutsche Leitindex hat am Donnerstag die Marke von 15.600 Punkten überwunden – das war das höchste Niveau nicht nur in diesem noch jungen Jahr sondern auch  seit zwölf Monaten. Das Allzeithoch bei 16.290 ist damit in Reichweite. Hier der Stundenchart des DAX.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Für Schub sorgten zunächst die festen US-Futures. Die Kurse steigen auch wegen einer Short-Squeeze. Große Adressen rennen dem Markt hinterher, der sich entschieden hat, die Welt wieder rosiger zu sehen.

Hoffen auf die Zinswende

So kletterten die Verbraucherpreise in Deutschland im Januar um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ein sagenhafter Wert… Allerdings hatten die meisten Analysten mit plus 8,9 Prozent gerechnet. Zwar ist diese enorme Teuerung immer noch genug, um den Konsum abzuwürgen, weil die Menschen das Haushaltsgeld zusammenhalten müssen. Auch der laufende Bau-Crash wird die deutsche Wirtschaft noch beschäftigen.

Doch das kümmert aktuell nur wenige, denn nun steigt die Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank. Die mahnenden Stimmen gehen ein wenig unter. So warnte die NordLB gerade, dass die EZB auf Straffungskurs bleiben werde.

Ukraine-Krieg zunächst abgehakt

Interessanterweise hält sich das Kursbarometer jetzt wieder so hoch wie vor der russischen Invasion in der Ukraine. Und das, obwohl Deutschland nach monatelangem Zaudern und dem überfälligen Abgang der unfähigen Verteidigungsministerin jetzt also doch der Ukraine Kampfpanzer liefert – und damit den Zorn des Kreml auf sich zieht. Der Markt sieht diesen Fakt gelassen. Was darauf schließen lässt, dass kaum jemand an eine Eskalation glaubt. Eine verständliche Reaktion, schließlich hat Russland bisher außer Drohungen wenig gegen die westliche Intervention unternommen.

Es ist noch nicht vorbei

Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Wir sehen durchaus schwelende Risiken: Wladimir Putin und die Clique seiner Siloviki brauchen dringend einen Erfolg. Sonst werden sie weggeputscht. Die Imperialisten in Moskau müssen am besten bis zum Jahrestag des Einmarsches am 24. Februar respektable Teilerfolge erzielen, etwa die komplette Besetzung der Separatisten-Gebiete des erträumten Novorossia.

Falls umgekehrt aber die Ukraine aber wieder die Initiative übernimmt, könnten die Putinisten in ihrem drohenden Todeskampf noch einmal eskalieren. Vielleicht sogar nuklear. Wer weiß, falls die westlichen Panzer oder gar erste moderne Kampfjets aus Polen und Großbritannien rechtzeitig in der Ukraine eintreffen, ist alles möglich. Doch die Zeit drängt: Das Institute for the Study of War hat gerade den Beginn einer neuen russischen Offensive zwischen Charkiv und Luhansk gemeldet.

Umgekehrt dürften die Kurse neuen Schub erhalten, wenn das jetzige russische Regime kapitulieren muss – wer weiß, ob der zögerliche Westen irgendwann nicht nur scheibchenweise und verspätet Waffen schickt, sondern entscheidende Hilfe in großem Stil. Wie auch immer: Wir hoffen, Sie liegen an der Börse richtig. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 

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Das Prinzip Hoffnung

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08.02.2023  – Manchmal hat man es schon schwer als Chronist. Vor allem, wenn es um die Federal Reserve geht. Klartext war auch gestern von deren Chef Jerome Powell bei einem Auftritt vor dem Economic Club of Washington nicht zu erwarten. Aus den vorsichtigen Aussagen und der Wortklauberei der Analysten überall auf der Welt ergibt sich aber dieses Bild: Das Tightening ist nicht vorbei, die Zinsen könnten weiter steigen. Allerdings kam es nicht so schlimm wie von einigen erwartet.

Wieder einmal rätselte der Markt nach den Wortmeldungen aus der Zentralbank. Der Finanzdienst „Newsquawk“ kommentierte, Powell habe sowohl für Falken als auch für Tauben News geliefert. So sagte er, dass der disinflationäre Prozess begonnen habe. Allerdings nur im Güter-Sektor, der gerade 25 Prozent der Wirtschaft stelle. Zudem müsse die Fed mehr tun, falls die Jobdaten auf eine Überhitzung hindeuteten oder falls die Inflation nicht verschwinde. Wir ergänzen: Trotzdem machte sich Erleichterung breit, dass Powell nicht seine sanften Worte von vor einer Woche drastisch korrigierte. Hier im Bild der Dow Jones im Stundenchart – zuletzt überwog die Hoffnung der Bullen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

In Bezug auf den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag gab Powell zu, dass er nicht eine solch robuste Lage erwartet hätte. In der Fragerunde sagte Powell wörtlich: „We didn’t expect it to be this strong. (…) It kind of shows you why we think this is a process that will take a significant period of time.“ Und: Die Knappheit an Arbeitskräften sei wohl nicht nur vorübergehend, sondern strukturell bedingt. Die Arbeitslosenrate im Januar ist auf 3,4 Prozent gesunken – das ist das niedrigste Niveau seit Mai 1969.

Höhere Zinsen bei starkem Jobmarkt

Die Fed habe also noch einen bedeutenden Weg zu einer niedrigeren Inflation vor sich, erläuterte Powell weiter. Die Notenbank habe zudem nicht vor, ihr Inflationsziel von 2 Prozent aufzugeben.

Michael Feroli, Chef-Ökonom bei JPMorgan, kommentierte, im Grunde habe Powell das gleiche gesagt wie nach dem Zinsentscheid vor rund einer Woche. Die Disinflation habe begonnen, der Weg sei aber noch lang und wahrscheinlich brauche es weitere Zinserhöhungen. Michael Gapen, Chief Economist bei der Bank of America, mutmaßte, ein weiter starker Arbeitsmarkt könne bedeuten, dass der Leitzins durchaus über den Satz steigen könne, den der Markt derzeit erwarte und das seien 5,0 bis 5,25 Prozent. Die Leitzinsen in den USA liegen aktuell in einer Range von 4,5 bis 4,75 Prozent. Wir ergänzen: Viele Marktakteure glauben jedoch, dass es nicht mehr viel höhere Zinsen werden. Und dass viel schon eingepreist ist.

Auf die Daten kommt es an

Powell wies übrigens darauf hin, dass er neue Daten auch erst einen Tag vor der Veröffentlichung erhalte. Wir meinen: Der Markt darf also nicht darauf hoffen, dass die Fed langfristig das Geschehen vorbeugend ankündigt. Anders ausgedrückt: Überraschungen sind jederzeit möglich. Klar ist nur, dass die Fed auf die einlaufenden Konjunkturzahlen reagieren wird. Powell sagte wörtlich: „We’re going to react to the data. (…) So if we continue to get, for example, strong labor-market reports or higher inflation reports, it may well be the case that we have to do more and raise rates more than has been priced in.“ Ergo ist es für Trader und Investoren unerlässlich, die Realtime-News im Auge zu behalten. Die Bernstein Bank wünscht viel Erfolg!

 

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