16.10.2023 – Die israelische Bodenoffensive in Gaza steht unmittelbar bevor. Der Vergleich mit der Damokles-Sage aus Syrakus im 4. Jahrhundert ist unvermeidbar: Der Hass der Islamisten ist nicht nur eine Gefahr, die über Israel schwebt. Sondern über dem gesamten Westen.
Lassen wir einen Vertreter des Worst Case zu Wort kommen – und hoffen wir, dass er Unrecht hat: Tuomas Malinen, Professor in Helsinki und Chef der Unternehmensberatung GnS Economics, warnte im Artikel „The Sword of Damocles“ unter anderem vor einer Preisexplosion bei Öl bis auf rund 300 Dollar. Hier im Bild der Tageschart von WTI.
Der Experte skizzierte dieses Szenario: Der Konflikt eskaliert, die USA greifen ein. Die OPEC reagiert mit einem Öl-Embargo. Der Iran schließt die Straße von Hormuz – durch das Nadelöhr fließen laut Malinen ein Sechstel des weltweiten Ölangebots und ein Drittel des Flüssiggases. Neben Öl verteuert sich auch Erdgas rapide. Europa rutscht in eine Energiekrise.
„Kaufen Sie Gold, Benzin, Gas und Holz“
Die Inflation schießt nach oben. Der Finanzmarkt und der Bankensektor kollabieren. Die Renditen von Staatsanleihen ziehen gen Norden. Soll heißen: Die Anleger verkaufen panisch Bonds. Die neue Schuldenkrise zwingt die Federal Reserve dazu, den Markt zu retten – mit Zinserhöhungen, um die Energie-Inflation einzudämmen und einem Billionen-schweren Aufkauf von Finanztiteln. Rezession. Die OPEC verzichtet in einer nuklearen Option auf den Handel mit Petrodollars. Die Geldmenge wächst rapide, Hyperinflation.
Der Professor hielt die gesamte Kausalkette zwar aktuell für unwahrscheinlich. Doch schon die ersten Punkte davon hätten erhebliche Folgen. So riet Malinen: „Regardless, it may not be a bad idea to buy gold, gasoline, gas and wood (if you have a stove).“
Sie wollen Chaos und Genozid
Genau das ist es, was die Feinde des Westens wollen. Deswegen werden sie eskalieren, falls sie davon ausgehen, dass Israel alleine steht. Bleibt noch einmal die Warnung: Der Finanzmarkt unterschätzt die Gefahr, weil viele sich nicht für die Ursachen im Dauer-Konflikt interessieren. Sogenannte Friedensaktivisten argumentieren, erst die arabische Flüchtlingswelle nach 1948 habe das friedliche Zusammenleben von Juden und Arabern in Nahost gekippt. Das ist Unsinn.
Die Hebräer hatten ihre Hochkultur schon vor rund 3.000 Jahren unter den Königen Saul, David, Salomo. Judäa und Samaria sind im Wesentlichen das, was heute Westbank genannt wird – Israel hat sich sein ureigenes Gebiet zurückgeholt. Im Zuge Islamischen Expansion nach dem 7. Jahrhundert wurden andere Religionen über Jahrhunderte niedergemetzelt und unterdrückt – Bahai, Zoroaster, Christen, Juden, Hindus, Jessiden. Im Niedergang der islamischen Welt, an der die Industrielle Revolution komplett vorbeiging, entstand die ultra-radikale Bewegung der Moslembrüder in Ägypten – und das schon in den 1920ern; die Hamas ist ein Ableger davon. Dann die Staatsgründung Israels – unerhört, die ewig unterdrückten Juden siegten. Rund 800.000 Araber flohen; allerdings auch weil die angreifenden Armeen sie aufforderten, aus dem Weg zu gehen. Nach 1948 Vertreibung von hunderttausenden Juden aus arabischen Ländern.
Die radikalen Islamisten wollen keinen palästinensischen Staat neben Israel. Es geht um die Ausrottung aller Juden, nachzulesen etwa in der Charta der Hamas. Falls jetzt in einer Attacke von Hisbollah und Iran der Iron Dome zerbricht, könnte Israel in einem nuklearen Armageddon antworten. Bleiben Sie also wachsam, denken Sie das Undenkbare – ein Teil Ihres Kapitals sollte in Protective Puts und Long-Positionen der oben von Malinen genannten Assets fließen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
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