01.08.2023  – Interessante Zeiten: Trotz der Zinserhöhungen hält sich der Goldpreis nicht allzu weit entfernt vom Allzeithoch. JP Morgan sieht sogar für das nächste Jahr einen neuen Preisrekord. Gold wäre also ein Investment für geduldige Anleger. Was auch an der Charttechnik liegt.

Die Resistenz von Gold ist in der Tat erstaunlich, hier der Monatschart. Eigentlich müsste das Tightening in der Welt dem Edelmetall zusetzen – denn Gold wirft keine Rendite ab. Gegenspieler wie Staatsanleihen oder Aktien mit Dividende dagegen schon. Und ein Safe bei der Bank für das Metall kostet noch dazu eine Gebühr. Doch die nach wie vor hohe Inflation spricht für Gold. Und die Rezessionsgefahr. Damit es weiter nach oben geht, muss das gelbe Metall erst den Widerstand aus gleich drei Gipfeln brechen.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Falls der Durchbruch kommt, wird dies daran liegen, dass viele Anleger Gold nach wie vor als Versicherung in einer Rezession sehen. Greg Shearer beispielsweise, Executive Director für die globale Commodity-Analyse bei JPMorgan. Er erwartet einen Goldpreis von 2.175 Dollar je Unze bis zum vierten Quartal 2024.

Zinssenkung bei Rezession

Der Experte glaubt an ein Ende der Zinserhöhungen durch die Federal Reserve nach der gerade gelaufenen Juli-Sitzung und sogar an Zinssenkungen zur Mitte des kommenden Jahres. Laut JPMorgan gibt es noch mehr Aufwärtspotenzial, falls die US-Wirtschaft doch in eine Rezession rutscht. Dann müsse die Fed eben die Zinsen wieder senken.

De facto gebe es einige Zeichen, die auf eine Wirtschaftskrise hindeuten. So den Index of Leading Economic Indicators, der schon 15mal in Folge abgerutscht sei – die längste Strecke seit 2007/2008. Jetzt ziehe die Fed das „Easy Money“ aus der Wirtschaft ab – doch die Situation bei Schulden und Fehlinvestitionen sei weit dramatischer als in der Finanzkrise 2008, urteilt Shearer.

Das Fazit des Analysten: Gold und Silber seien „late cycle diversifier and something that will perform as we look to the next sort of 12, 18 months.” In der zweiten Jahreshälfte werde der Goldpreis im Schnitt bei 2.012 Dollar je Unze liegen. Der Experte glaubt an starke Käufe von Institutionellen und von Retail-Sammlern.

Die Notenbanken kaufen

Zugleich halte die Diversifizierung bei den Notenbanken weg vom Dollar an. So hätten die Reserven der Zentralbanken im ersten Quartal um 228 Tonnen zugelegt – das war 38 Prozent höher als der bisherige Rekord für ein erstes Vierteljahr aus dem Jahr 2013. Auch die Lobbygruppe World Gold Council glaubt daran, dass knapp ein Viertel der Notenbanken auf der Welt ihre Reserven in den kommenden zwölf Monaten hin zu Gold diversifizieren wollen.

Wir ergänzen: Allerdings gibt es auch den gegenläufigen Trend. So hat die türkische Zentralbank in den Wochen vor der Präsidentschaftswahl im Mai massiv Gold auf den Markt geworfen, um die Lira zu stützen, wie das „Handelsblatt“ aus Branchenkreisen erfahren hat. Demnach könnte die Türkei zwischen März und Mitte Mai mehr als hundert Tonnen Edelmetall abgestoßen haben.

Die Bottom Line: Achten Sie in den Realtime News auf Signale für eine Rezession und Andeutungen von neuen Zinssenkungen. Wenn dann die Notenbanken kaufen, dürfte Gold einen neuen Anlauf nach oben nehmen. Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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