04.10.2023 – Die Zinsangst ist zurück: Die Zinsen für US-Staatsanleihen steigen. Auch die Federal Reserve gießt Öl ins Feuer. Und der US-Jobmarkt ist heißer als erwartet.
Die vergangenen beiden Tage brachten heftige Warnschüsse für die Bullen. Kein Wunder, dass beispielsweise der Nasdaq 100 abtauchte, hier der Vier-Stunden-Chart.
Vor allem die US-Bonds machten den Anlegern Sorgen. So markierte die Rendite für die zehnjährige T-Notes gerade ein 16-Jahreshoch von 4,802 Prozent. Und auch die Zinsen für die dreißigjährige Staatsanleihe kletterten mit 5,011 auf den höchsten Stand seit 2007.
Ausverkauf bei den Bonds
Das bedeutet, dass Investoren bestehende Bonds verkaufen, bis die Rendite das erwartete Niveau neu zu emittierender Anleihen erreicht. Da es bei einem höheren Leitzins bei neuen Bonds attraktivere Kupons gibt als bei laufenden Emissionen, werden bestehende Anleihen unattraktiver. Außerdem leiten große Adressen, die an verlässlichen Kupon-Zahlungen interessiert sind – etwa Pensionsfonds oder Versicherungen – bei Zinserhöhungen Geld aus dem Aktien- in den Bondmarkt um.
JPMorgan Asset Management warnte, es gebe das Risiko weiterer Abverkäufe am Aktienmarkt: “We have not anticipated such an increase in rates. This is something which will at least slow down, or even reverse the progress of equity markets,” urteilte Analyst Vincent Juvyns.
Heißer Jobmarkt
Auch der JOLTS-Report – das Kürzel steht für Job Openings and Labor Turnover – gab den Bären Futter. So stieg die Zahl der offenen Stellen wieder, nachdem sie zuvor drei Monate in Folge gesunken war. Das Labor Department registrierte 9,6 Millionen Stellenangebote im August, nach 8,9 Millionen im Juli. Die meisten Analysten hatten einen Rückgang auf 8,8 Millionen erwartet.
Der Bericht erhöht die Risiken für weitere Zinserhöhungen – denn die Fed befürchtet in ihrem Kampf gegen die Inflation eine Lohn-Preis-Spirale. “The Fed won’t make policy decisions based on one JOLTS report, but it does keep the risks tilted toward another rate hike,” urteilte Nancy Vanden Houten, Ökonomin bei Oxford Economics.
Warnungen der Fed-Falken
Schon am Montag sich Loretta Mester, Chefin der Cleveland Fed, entsprechend geäußert. Sie sagte: „I suspect we may well need to raise the fed funds rate once more this year and then hold it there for some time.” Raphael Bostic, Präsident der Atlanta Fed, erklärte, die Fed habe noch einen langen Weg bei der Inflation vor sich, auch er wolle die Zinsen „for a long time“ höher halten. Außerdem drängte Gouverneurin Michelle Bowman auf mehrere Zinserhöhungen.
Höhere Zinsen verteuern die Kreditaufnahme für Unternehmen, was letztlich die Gewinne senkt und damit die Aktienkurse belastet. Laut „Barchart.com“ sieht der Markt nun eine Chance von 31 Prozent, dass die Fed auf ihrer Sitzung am 01. November die Zinsen um 25 Basispunkte erhöht. Außerdem noch einmal eine Chance von 52 Prozent für weitere 25 Basispuntke für das Treffen vom 13. Dezember. Erst ab der zweiten Jahreshälfte 2024 werde die Notenbank die Zinsen wegen einer möglichen Wirtschaftsschwäche wieder senken.
Wir behalten die Lage an der Zinsfront für Sie weiter im Blick – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!
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