Das sagen die Fed-Minutes

23.02.2023  – Anleger überall auf der Welt sezieren die Protokolle des Federal Open Market Committee vom 01. Februar. Hier unsere 50 Cents aus den Diskussionen der Herren des Geldes: Die Minutes der Federal Reserve sprechen für weitere Zinserhöhungen.

Zunächst die Marktreaktion. Die Wall Street reagierte nur ein wenig und grübelt noch immer. Hier der Blick auf den Stundenchart des besonders zinssensitiven Nasdaq 100.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Im Großen und Ganzen war das Protokoll keine Überraschung. Das Blog „Newsquawk“ urteilte, die Minutes seien „hawkish leaning“. Allerdings eher „hawkish on the margin“ – also in den Rändern/in dem, was zwischen den Zeilen steht. Dies vor allem, da die Kommentare im Meeting vor den jüngsten starken Wirtschaftsdaten kamen. Konkret: Der kräftige Anstieg im Jobmarkt im Januar, das Anziehen der monatlichen Inflationsrate des CPI im Januar oder das größte Plus bei den Retail-Sales in fast zwei Jahren. Dies verleihe den Aussagen der Falken, die mehr und stärkere Zinserhöhungen fordern, mehr Gewicht.

Da kommt wohl noch mehr

Der Hinweis auf die „wenigen“ Mitglieder, die eine Zinserhöhung von 50 Basispunkten forderten, dürfte laut „Newsquawk“ ein Verweis auf die nicht stimmberechtigten Mitglieder Jim Bullard (Chef der Fed von St. Louis) und Loretta Mester (Cleveland) sein. Dagegen argumentierten die Tauben, es gebe Gefahren für eine Rezession in diesem Jahr. Alle Entscheider waren sich laut den Minutes einig, dass es weitere Zinserhöhungen geben müsste. Einige Teilnehmer betonten, eine Geldpolitik, die nicht restriktiv genug sei, könne den Fortschritt bei der Eindämmung der Inflation stoppen. Die Inflation werde wohl erst 2025 die Zielgröße von 2 Prozent erreichen.

Immobilien und Börse

Weiter meldeten einige Fed-Funktionäre an, die finanziellen Konditionen hätten sich in den vergangenen Monaten gelockert, weshalb dies einen strafferen Kurs in der Geldpolitik erfordere. Das ist doch mal sehr hilfreich für Trader: Natürlich hat die Fed den Finanzmarkt genau im Blick. Ein Zitat dazu aus den Minutes: “The staff judged that asset valuation pressures remained notable. In particular, the staff noted that measures of valuations in both residential and commercial property markets remained high, and that the potential for large declines in property prices remained greater than usual. In addition, the forward price-to-earnings ratio for S&P 500 firms remained above its median value despite the decline in equity prices over the past year.”

Kein Wort von der Zinspause

Für das Finanzblog „ZeroHedge“ war dies die interessanteste Aussage: Fed-Chef Jerome Powell schien mit Hinweis auf die gelockerte finanzielle Umstände in Richtung der Falken gerückt zu sein. Für uns ist dies die interessanteste Beobachtung: David Wilcox von Bloomberg Economics wies auf Bloomberg TV darauf hin, dass es nur ein einziges Mal der Begriff einer Pause in den Zinserhöhungen gegeben habe – und diese Aussage bezog sich auf eine andere Notenbank.

Und in einem seltsamen zeitlichen Zufall sagte Jim Bullard gerade auf CNBC, die US-Wirtschaft sei stärker, als zuvor gedacht. Weiter wiederholte er seine Forderung nach einer Terminal Rate von 5,25 bis 5,5 Prozent. Wir erinnern uns: Zum 2. Februar hatte die Zentralbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne für die Federal Funds Rate von 4,5 bis 4,75 Prozent erhöht. Wir hoffen, Sie sehen jetzt klarer – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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