Der DAX bröckelt wieder

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08.10.2019 – Daily Report . Keine Kauflaune in Frankfurt. Die Skepsis über eine Lösung im chinesisch-amerikanischen Zollstreit breitet sich auf dem Parkett aus. Die Vorgaben aus dem weltweiten Handel sind gemischt – Gewinne in Asien, Verluste an der Wall Street.

Leichtes Minus in Frankfurt

Einmal mehr zeigten sich die Anleger an der Frankfurter Börse zunächst vorsichtig. Im frühen Dienstagshandel hielt sich der DAX 0,4 Prozent im Minus bei 12.050 Zählern. Vielleicht dreht sich ja die Stimmung wieder – gestern hatte der Handelstag für die Bullen nach einem zögerlichen Start doch noch mit Gewinnen geendet. Wie so oft vermieste allerdings der offenbar festgefahrene Zollstreit zwischen China und den USA den Anlegern die Stimmung. Die Hoffnungen auf eine Lösung vor der geplanten Wiederaufnahme der Gespräche in zwei Tagen sinken.

Skepsis in Sachen Zollstreit

Börsianer verwiesen darauf, dass Peking einem umfassenden Handelsabkommen mit den USA offenbar zunehmend widerwillig gegenüber steht. China will wohl weder staatliche Subventionen oder seine Industriepolitik aufgeben – ergo: die Bevorzugung heimischer Unternehmen bleibt bestehen. Einen Schuss vor den Bug feuerte derweil Washington ab: Wegen „brutaler Unterdrückung“ der muslimischen Minderheit der Uiguren haben die USA 28 chinesische Regierungs- und Handelsorganisationen auf eine schwarze Liste gesetzt. Damit werden Exporte an diese Unternehmen eingeschränkt, meldete das US- Handelsministerium.

Asien trotzt dem Pessimismus

Die Anleger beobachteten auch die Lage in Hongkong argwöhnisch, US-Präsident Donald Trump hat die Angelegenheit ja mit den Zollverhandlungen verknüpft. Nun sprach Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam erstmals offen von der Möglichkeit eines militärischen Eingreifens der Volksrepublik China, wie dw.com meldete. Auf einer Pressekonferenz sagte sie, sie könne es nicht ausschließen, dass das chinesische Militär in den Konflikt in der Sonderverwaltungszone eingreifen werde, wenn die Situation angesichts der anhaltenden Proteste weiter eskaliere. Dennoch zog der chinesische CSI-300 nach der Feiertagspause um 0,6 Prozent an auf 3.838 Zähler. In Tokio legte derweil der Nikkei um 1,2 Prozent zu auf 21.621 Punkte. Für Schub sorgte der schwächere Yen, der die Chancen japanischer Firmen auf dem Weltmarkt verbessert.

Verluste in New York

An der Wall Street hatten sich die Anleger am Vorabend wegen der anstehenden Zollverhandlungen zurückgehalten. Der Dow Jones schloss 0,4 Prozent schwächer bei 26.478 Punkten. Auch der S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 2.939 Zähler. Der Nasdaq Composite rutschte 0,3 Prozent auf 7.956 Punkte.

Neuer Druck auf die türkische Lira

Bleibt ein Blick auf die türkische Lira. Hier droht neues Ungemach, denn Ankara will offenbar in Syrien einmarschieren und den kurdischen Widerstand eliminieren. Trump hat dazu unter Verweis auf den Auftrag seiner Wähler, Kriege zu vermeiden, den Weg freigemacht. Die USA hätten weit mehr getan als zu erwarten war, darunter die Einnahme von 100 Prozent des ISIS-Kalifats. Nun sei es an der Zeit, dass andere in der Region aktiv werden.

Ein Krieg kostet Geld, er wird die türkische Wirtschaft weiter beschädigen. Und immerhin drohte Trump in einem wahren Twitter-Sturm der Türkei – er werde notfalls die türkische Wirtschaft auslöschen. Hier ein besonders lesenswertes Zitat in voller Länge: „I will totally destroy and obliterate the Economy of Turkey (I’ve done before!)“. Behalten Sie also auf Ihrer Handelsplattform die regelmäßigen Markt-Updates im Blick – bei einem Krieg hilft keine Chartanalyse, denn dann regieren die Emotionen.

Das bringt der Tag

Zu guter Letzt noch der Blick in den eher spärlich gefüllten Terminkalender. Den Überblick finden Sie wie immer hier: Market Mover
Um 14.30 Uhr werden die US-Erzeugerpreise im September gemeldet.
Und um 19.50 Uhr deutscher Zeit hält Fed-Chef Jerome Powell in Denver eine Rede.
Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!

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