31.05.2019 – Daily Report. Es geht wieder bergab am deutschen Aktienmarkt. Mit Sorge blicken die Anleger auf etwaige chinesische Gegenmaßnahmen im Zollstreit mit Amerika. Die US-Administration hat unterdessen ihre Rhetorik verschärft. Die Anleger warten auf neue amerikanische Konjunkturdaten am Nachmittag.
DAX im Minus
Die Börse bebt, zumindest ein wenig. Alle Aktien im DAX haben sich am Freitagvormittag in der Verlustzone präsentiert. Der Index rutschte zuletzt fast 2 Prozent ab unter die Marke von 11.700 Zählern. Nervosität herrschte auch im weltweiten Handel.
Immer wieder Zollstreit
Auslöser waren vor allem Nachrichten, wonach China als Vergeltung auf die von den USA verhängten Strafzölle nun seinerseits Zölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar anheben wird. Zudem hatten sich zuletzt Spekulationen verdichtet, wonach das Reich der Mitte die US-Industrie von der Belieferung mit Seltenen Erden abschneiden will. Betroffen wäre vor allem die Produktion von Handys und Computern. Nur am Rande: Genau diesen etwaigen Gegenschlag hatten wir Ihnen an dieser Stelle als mögliche Option angekündigt.
US-Vizepräsident Mike Pence hat derweil verbal aufgerüstet. Nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau sagte er der Presse, die USA könnten ihre Strafzölle mehr als verdoppeln, falls nötig. Zudem will Pence wohl die chinesische Führung mit einer Rede zum 30. Jahrestag des Tiananmen-Massakers an den Pranger stellen, wie der Fernsehsender CNBC berichtete.
Bleibt die Fußnote, dass die USA wegen des ungehemmten Zustroms von Menschen aus Mexiko dem südlichen Nachbarland nun Strafzölle von 5 Prozent ankündigte. China plus Mexiko – europaweit gerieten vor allem Autoaktien unter Druck.
Chinas Industriemotor stottert
Zudem drückten schwache Konjunkturdaten aus China die Stimmung der Bullen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex Industrie rutschte im Mai auf 49,4 Punkte, im April hatte er noch bei 50,1 Punkten notiert. Dies belegt, dass schon jetzt der Zollkonflikt mit den USA die heimische Wirtschaft lähmt. Alle wichtigen Konjunkturdaten finden Sie hier: Market Mover
Die Hoffnung auf Stimuli aus Peking stützte jedoch die Kurse. In China verlor der Blue-Chip-Index CSI 300 am Morgen 0,3 Prozent auf 3.630 Zähler. Der Nikkei in Tokio rutschte dagegen um 1,6 Prozent auf 20.778 Punkte.
Wall Street robust
Dabei hatte sich die Wall Street am Donnerstag stabil gezeigt. Der Dow Jones Industrial schloss nahezu unverändert bei 25.128 Punkten. Der S&P 500 zog mit plus 0,02 Prozent minimal an auf 2784 Zähler und der Nasdaq 100 gewann 0,1 Prozent auf 7224 Stellen. Für Support sorgten Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum, das sich am Jahresbeginn beschleunigt hatte. Von Januar bis März legte das Bruttoinlandsprodukt auf das Jahr hochgerechnet um 3,1 Prozent zu.
Das bringt der Tag
Wenn Sie CFD handeln oder im Online-Aktienhandel engagiert sind, dann sollten Sie heute Nachmittag aufmerksam Ihre Handelsplattform im Auge behalten.
Denn um 14.30 Uhr laufen aus den USA die persönlichen Ausgaben und Einkommen für den April über die Ticker. Um 15.45 Uhr deutscher Zeit folgt der Einkaufsmanager-Index für Chicago im Mai. Und um 16.00 Uhr der Indikator für die Verbraucherstimmung der Universität Michigan im Mai (2. Umfrage).
Die Bernstein-Bank wünscht Ihnen erfolgreiche Trades!
Wichtige Hinweise:
Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten.