29.07.2019 – Daily Report. Zum Beginn einer wichtigen Woche halten sich die Aktionäre mit Neukäufen zurück. Der wichtigste Termin steht am Mittwoch an: Eine Zinssenkung der Federal Reserve gilt als ausgemacht. Die Frage ist für die meisten Broker nur noch, wie stark sie ausfällt. Auch die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen Peking und Washington sorgt für gespannte Ruhe.
Frankfurt wartet auf die Fed
Alles blickt nach Washington: Der DAX hat sich zögerlich nach oben gearbeitet, vor der Zinsentscheidung der Fed am Mittwoch wollte sich niemand auf der falschen Seite positionieren. So pendelte der deutsche Leitindex bis zum Montagmittag mit 0,2 Prozent im Minus bei 12.400 Zählern.
An der Wall Street und auf dem Frankfurter Parkett galt zuletzt ein amerikanischer Zinsschnitt um 0,25 Prozentpunkte als ausgemacht. Nur ein kleiner Teil der Börsianer sieht sogar einen Cut um 0,5 Prozent. Doch das würde wahrscheinlich eine kleine Panik hervorrufen – steht es etwa so schlecht um die US-Wirtschaft? Eine massive Enttäuschung wäre es auch, wenn die Fed wider Erwarten den Zins überhaupt nicht drückt. Doch alles andere als die erste US-Zinssenkung seit mehr als zehn Jahren wäre angesichts neuer Konjunktursorgen und vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit China eine Riesen-Überraschung.
Auch Asien hält sich zurück
Gerade dieser Zollkonflikt ist ein weiterer Faktor für die Zurückhaltung an der Börse. Ab dem morgigen Dienstag blicken die Anleger im weltweiten Handel besonders aufmerksam auf ihre Handelsplattform, denn dann wird eine US-Delegation um den Handelsbeauftragten Robert Lighthizer zu Gesprächen in der Volksrepublik erwartet.
Entsprechend hatten sich auch die Anleger in Asien am Montag positioniert. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 21.617 Zählern. Der chinesische CSI-300 gab um 01, Prozent nach auf 3.854 Stellen. Zudem warten die Anleger in Japan auch auf ihre eigene Notenbank: Sie dürfte am Dienstag voraussichtlich eine Fortsetzung ihres Programms zur Ankurbelung der Konjunktur bekanntgeben. Und auch hier erwarten die Börsianer eine Zinssenkung von einem Viertel Prozentpunkt.
Gute Vorgaben aus New York
Die Vorgaben aus den USA vom Freitag hatten den Bullen in die Hände gespielt. Der Dow Jones Industrial ging zwar nur mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent bei 27.192 Punkten ins Weekend. Ähnlich mickrig fiel die Wochenbilanz aus. Doch sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq 100 setzten ihren jüngsten Rekordlauf fort. Der marktbreite S&P stieg um 0,7 Prozent auf 3.026 Punkte. Und der Nasdaq 100 gewann 1,1 Prozent auf 8.017 Stellen; hier stützten starke Zahlen von Alphabet.
Für gute Laune hatten Konjunkturdaten gesorgt: Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal war zwar mit 2,1 Prozent stärker gewachsen, als die meisten erwartet hatten. Allerdings hatten sich durchaus Effekte der neuen Zölle und des Handelsstreits mit China gezeigt. Was eben für einen Cut der Fed spricht.
Doch auch an der US-Börse dürfte sich in naher Zukunft eher wenig bewegen. Denn neben der Fed steht auch der US-Jobbericht am Freitag im Fokus. Und nebenbei melden in dieser Woche knapp ein Drittel der Konzerne, die im S&P 500 gelistet sind, ihre Zahlen. Wir freuen uns beispielsweise auf Quartalszahlen von Schwergewichten wie Apple, General Motors, Merck oder Procter and Gamble.
Das bringt der Tag
So voll die Woche, so leer der Montag. Betrachten Sie dies als Ruhe vor dem Sturm, wenn Sie CFD handeln oder im Online-Aktienhandel aktiv sind.
Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!
Wichtige Hinweise:
Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten.