06.07.2023 – Endlich News: In einer ruhigen Woche haben die Fed Minutes ein wenig für Bewegung gesorgt. Und zwar gen Süden. Doch so wirklich überraschend war die Angelegenheit nicht: Vermutlich wird es weitere Zinserhöhungen geben.
Nach dem Nationalfeiertag am 4th of July gestern also die Protokolle der Sitzung vom Juni. Der Markt war nach den Fed Minutes etwas irritiert. Hier der Vier-Stunden-Chart des Dow Jones.
Und das sind die Details. Fast alle Mitglieder im Federal Open Market Committee waren für weitere Zinserhöhungen. Allerdings mit einem langsameren Tempo als bisher.
Angst vor der Rezession
Der Grund für die Zinspause im Juni nach Zinserhöhungen: Das FOMC sorgte sich um das Wirtschaftswachstum. Konkret hieß es: “The economy was facing headwinds from tighter credit conditions, including higher interest rates, for households and businesses, which would likely weigh on economic activity, hiring, and inflation, although the extent of these effect remained uncertain.” Die Fed ist sich also sehr wohl bewusst, dass sie das Wirtschaftswachstum abwürgen könnte.
Die gerade eingelaufenen Factory Orders bestätigten diese Sorge. Die Kernbestellungen im Mai rutschten zum vierten Mal in Folge ab, und markierten mit minus 4,24 Prozent im Jahresvergleich den schwächsten Wert seit September 2020.
Zudem wollten einige Währungshüter mehr Zeit, um die bisherigen Schritte zu begutachten. Wörtlich hieß es in dem Protokoll: “leaving the target range unchanged at this meeting would allow them more time to assess the economy’s progress toward the Committee’s goals of maximum employment and price stability.“ Immerhin war die Anhebung um 5 Prozentpunkte das aggressivste Tightening seit Anfang der frühen 1980er.
Da kommt wohl noch mehr
Und wie geht es weiter mit der Fed? Vermutlich wird es weitere Zinsschritte geben. In der Sitzung vom 13. und 14. Juni waren 16 von 18 Mitgliedern der Meinung, es werde noch mindestens ein Zinsschritt nötig sein. Zwölf wollten sogar zwei oder mehr.
Das Fazit aus alledem: Die Falken im FOMC wollten eigentlich im Juni wieder anheben, doch sie stimmten einer Pause zu. Unter der Bedingung, dass es zum Jahresende weitere Zinsschritte geben wird. Sollten einlaufende Daten also keine Überraschungen bringen, ist eine weitere Anhebung im Juli ausgemachte Sache. Alles in allem: higher for longer. Und dies, obwohl sich die Fed der Risiken einer wirtschaftlichen Delle sehr wohl bewusst ist. Für die Konzerne heißt dies: Höhere Kreditkosten bei nachlassendem Konsum. Eine eher unangenehme Situation. Wir sind gespannt, wie es weitergeht – ob long oder short: Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!
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