18.04.2023  – Der Energiemarkt und die Verbraucher haben auf den Ukraine-Krieg reagiert. Die Gazprom-Lücke scheint geschlossen. Global herrscht derzeit ein Überangebot an verflüssigtem Erdgas.

Vor allem die USA sind als großer Exporteur für Russland eingesprungen. Hier im Bild der Tageschart von Natural Gas. Laut Bloomberg wird der Weltmarkt derzeit mit Erdgas geradezu überschwemmt.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Denn die Nachfrage sei gedämpft. Aufgrund des überwiegend milden Winters und der Reduktion des Verbrauchs im Westen füllten sich die Lagerbestände von Südkorea bis Spanien. Somit hätten Tanker mit LNG laut Bloomberg oft Probleme, einen Hafen zu finden, sie lägen wochenlang auf See. LNG bedeutet Liquefied Natural Gas, also Erdgas, das durch Druck und Kühlung verflüssigt wird, an Volumen verliert und so auf speziellen Tankern transportiert werden kann.

Globales Überangebot

Damit drohe eine Gasschwemme, die den Druck auf die LNG-Preise in den nächsten Wochen aufrechterhalten könnte, urteilte Bloomberg Intelligence weiter. Unterdessen kletterten die weltweiten LNG-Exporte im März in Richtung Allzeithoch, was auch an einer Steigerung der US-Produktion liege. Zudem habe China habe nach Corona wieder Rekordausfuhren von LNG gemeldet. Japan, eigentlich ein großer Abnehmer von LNG, biete Lieferungen an, um ein Überangebot im eigenen Land zu verhindern, erläuterte auch RBC Capital Markets.

Brennstoff und Dünger

Andere sehen die Sache wegen der Unverzichtbarkeit von Gas trotzdem bullish. Erdgas wird eingesetzt für die Produktion von Chemikalien, Dünger und Wasserstoff; sowie als Treibstoff für Kraftwerke in der Energie-Gewinnung. Rund 20 Prozent der europäischen Elektrizität stammte laut S&P im Vorjahr aus Gas-Kraftwerken. Mit dem Wegfall von Russland habe der Markt keinen Puffer mehr, sagte James Henderson, Head of Gas Research im Oxford Institute for Energy Studies der „S&P Global Commodity Insights“. Tsvetana Paraskova von Oilprice.com warnte derweil, dass mehr als ein Dutzend LNG-Export-Projekte in den USA gefährdet seien. Denn gestiegene Kosten und eine verschärfte Konkurrenz bei Finanzierungen könnten die Terminals torpedieren.

Wir sind gespannt, wie sich die Lage bei Erdgas weiter entwickelt. Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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