Die Weizen-Baisse hält an

02.10.2023  – Keine Entwarnung für die Bullen im Weizenmarkt: Die aktuelle Talfahrt ist die stärkste seit der Finanzkrise 2008 – zum vierten Quartal in Folge ging es bergab. Der Grund dafür ist vor allem Russland. Und der Mittlere Westen in den USA hat der Dürre getrotzt.

In den vergangenen drei Monaten hat der Weizenpreis ein Minus von rund 11 Prozent hingelegt, konstatierte das Finanzblog „ZeroHedge“. Seit Anfang 2022 hat sich der Preis mehr als halbiert, hier aber der Tageschart. Michael Whitehead, Leiter im Agribusiness-Geschäft bei der ANZ Group Holdings, urteilte: „This may be the new, low price level for wheat.“ Für den jüngsten Absturz ist der Erntebericht vom Freitag aus den USA verantwortlich.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Das US-Landwirtschaftsministerium erklärte, die Ernte im Marketing-Jahr 2023/24 sei besser ausgefallen, als erwartet. So meldete die USDA im „Small Grains Summary“ 1,812 Milliarden Bushel – die staatliche Vorhersage hatte nur bei 1,734 Milliarden Bushel gelegen. Von Reuters befragte Analysten hatten sogar nur 1,729 Milliarden Bushel erwartet.

Starke Ernte in Russland

Auch am anderen Ende der Welt sorgten News für Preisdruck. Die Bauern in der Russischen Föderation sind dabei, eine Weizen-Ernte auf Rekordniveau einzufahren – Russland ist einer der weltweit dominierenden Exporteure. „We have seen wheat prices substantially decline basically as a result of Russia,“ sagte Michael Magdovitz, Senior Commodity Analyst bei der Rabobank, im Gespräch mit Bloomberg. Vor rund zwei Wochen meldete „Fastmarkets“, Russland steuere mit vermutlich 90 Millionen Tonnen auf die zweitgrößte Ernte aller Zeiten zu.

Die Bären sind los

Kein Wunder, dass der Markt überwiegend skeptisch positioniert ist: Der Commodity-Broker Blue Line Futures zählte rund 66.000 Long-Positionen gegenüber rund 169.000 Short-Kontrakten. Bullische Faktoren sind derzeit kaum auszumachen. Wohl nur eine Eskalation des Ukraine-Krieges dürfte den Trend umkehren: Die „Financial Times“ warnte jüngst, dass die russischen Schwarzmeer-Häfen rund 70 Prozent der Weizen-Exporte abwickeln. Und Morgan Stanley ergänzte, das Wetterphänomen El Nino könne einen neuen „inflation shock“ auslösen. Wir behalten die Lage für Sie im Blick – und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

____________________________________________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.