05.10.2023  – Rätselraten über eine mögliche Intervention der Bank of Japan: Gerade hat der schwindsüchtige und ansonsten eher träge Yen einige interessante Zuckungen hingelegt.

Nach dem Aufflammen neuer Zinsängste in den USA reichten die Schockwellen bis in den Forex-Markt – der Dollar legte zu, der Yen knackte sogar die Marke von 150. Das Level war das niedrigste seit dem Oktober vorigen Jahres. Dann jedoch die heftige Gegenbewegung. Im Vier-Stunden-Chart von USDJPY fallen die großen Ausschläge auf, die stark von den kleinen Kerzen davor abweichen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Wie sich die Bilder gleichen: Im September und Oktober vorigen Jahres hatte die Bank of Japan eingegriffen, als die heimische Währung auf ein 32-Jahres-Tief von 151,94 pro Dollar abgerutscht war. Laut dem Finanzblog „ZeroHedge“ verbrannte die japanische Notenbank damals umgerechnet 65 Milliarden Dollar für Stützkäufe – und dies in drei Schritten. Die Eingriff-Serie war die erste seit 1998 gewesen.

Kein Kommentar in Tokio

Und jetzt? Finanzminister Shunichi Suzuki drückte sich bis dato um eine klare Aussage, ob Japan erneut interveniert hat. Vor Journalisten sagte Suzuki, er schließe keine Option aus, um eine übermäßige Volatilität einzudämmen. Soweit die verbale Intervention.

Mit Blick auf die offizielle Politik und die möglichen Mittel neige das Finanzministerium wohl durchaus dazu, einzuschreiten, urteilte Yoshimasa Maruyama, Chef-Ökonom bei SMBC Nikko Securities. Und die Nachrichtenagentur Bloomberg hat vor kurzem berichtete, dass mit Masato Kanda ein führender Beamter im japanischen Finanzministerium in engem Kontakt zu Verantwortlichen in den USA stehe. Beide Seiten seien sich einig, dass exzessive Bewegungen im Forexmarkt nicht willkommen seien.

Flucht ins Gold

Ein Eingriff wäre auch deswegen realistisch, weil sich selbst die Japaner vom Yen verabschieden und Gold kaufen – das sind Fluchtbewegungen, wie sie bislang eher bei der Türkischen Lira oder dem Rubel zu beobachten waren. Jedenfalls meldete die „Financial Times“ schon vor gut zwei Wochen, dass der Goldpreis pro Gramm in Yen erstmals die Marke von 10.000 überschritten hat. Konkret meldete der große Goldhändler Tanaka Kikinzoku 10.100 Yen. Vor allem Privathaushalte mit hohen Cash-Beständen decken sich offenbar ein, um den Kaufkraftverlust im Zuge der anziehenden Inflation auszugleichen.

Wir sind gespannt, wie die Sache weitergeht – und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

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