03.03.2023  – Der Reinigungsprozess im Markt für E-Devisen geht weiter. Jetzt sorgen neue Gerüchte um die Crypto-Bank Silvergate Capital für Unruhe. Das drückt die Kurse von Bitcoin, Ethereum und co. Bis die große Säuberung im Markt abgeschlossen ist, müssen Trader mit Rückschlägen rechnen. Was schließlich auch Short-Chancen bringt.

Böses Erwachen für die Bullen: Ether hat wegen der News eine kleine Kurslücke gerissen, im Bild der Stundenchart. Laut „Finanzen.net“ rutschte der Marktwert aller Internetwährungen um rund vier Prozent auf rund 1,03 Billionen Dollar.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Silvergate stellt für viele Crypto-Börsen Finanzdienstleistungen wie etwa ein Zahlungsnetzwerk für Echtzeit-Transfers zur Verfügung. Damit könnte jetzt Schluss sein. Die Firma hatte davor gewarnt, dass eine Fortführung des Geschäfts fraglich sei. Zudem verschob Silvergate die Bilanzvorlage. Die Aktie von Silvergate-Kapital war daraufhin am gestrigen Donnerstag an der New York Stock Exchange um knapp 60 Prozent eingebrochen.

Kollateralschaden von FTX

Damit sehen wir ein weiteres Opfer aus dem Kollaps der Börse FTX – viele Kunden von Silvergate hatten danach ihr Geld abgezogen. Crypto-Handelsplätze wie Coinbase reagierten laut der „Wirtschaftswoche“ und froren das Geschäft ein – Coinbase akzeptiert demnach keine Ein- und Auszahlungen mehr über Silvergate. Wir meinen: Wann der Bankrun im Reich der E-Devisen endet, ist völlig offen.

Es kommt noch schlimmer: Die Bank aus La Jolla in Kalifornien meldete laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, dass die Justizbehörden das Geschäftsgebaren untersuchen. Damit bestätigten sich Vorwürfe von Leerverkäufern, die Wirtschaftsprüfer und US-Aufsichtsbehörden detailliert vor Fehlverhalten von Silvergate gewarnt hatten, darunter waren auch Geldwäsche-Vorwürfe. Schon vorigen Monat hatte Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, die Betrugsabteilung des Justizministeriums untersuche Silvergate wegen seiner Geschäfte mit FTX und dem Hedge Fonds Alameda Research.

Zinswende und Steuern

Bleiben zwei weitere Gründe für den aktuellen Gegenwind im Cyber-Markt: Die Zinswende macht Sparen wieder attraktiver. Staatsanleihen oder Festgeld sind zudem nicht mit den Risiken behaftet, die Bitcoin, Ether und co. in sich bergen. Außerdem greift hierzulande tatsächlich der Fiskus zu. Der Bundesfinanzhof in München urteilte laut „Wirtschaftswoche“: Wer beim Handel mit E-Devisen Gewinne macht, muss diese auch versteuern (IX R 3/22). Damit ist ein Kläger aus Köln vor dem höchsten deutschen Finanzgericht gescheitert, der 2018 einen Gewinn von 3,4 Millionen Euro erzielt hatte.

Unser Fazit: Das Misstrauen bei E-Devisen hält sich, FTX ist noch nicht abgearbeitet. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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