09.02.2023  – Unglaublich, aber wahr: Gerade hat der DAX ein Zwölfmonatshoch markiert. Und bis zum Allzeithoch ist es auch nicht mehr weit. Das alles trotz Ukraine-Krieg, drohender Rezession und steigenden Zinsen. Wir beleuchten die Hintergründe.

Vor ein paar Stunden war es soweit: Der deutsche Leitindex hat am Donnerstag die Marke von 15.600 Punkten überwunden – das war das höchste Niveau nicht nur in diesem noch jungen Jahr sondern auch  seit zwölf Monaten. Das Allzeithoch bei 16.290 ist damit in Reichweite. Hier der Stundenchart des DAX.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Für Schub sorgten zunächst die festen US-Futures. Die Kurse steigen auch wegen einer Short-Squeeze. Große Adressen rennen dem Markt hinterher, der sich entschieden hat, die Welt wieder rosiger zu sehen.

Hoffen auf die Zinswende

So kletterten die Verbraucherpreise in Deutschland im Januar um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ein sagenhafter Wert… Allerdings hatten die meisten Analysten mit plus 8,9 Prozent gerechnet. Zwar ist diese enorme Teuerung immer noch genug, um den Konsum abzuwürgen, weil die Menschen das Haushaltsgeld zusammenhalten müssen. Auch der laufende Bau-Crash wird die deutsche Wirtschaft noch beschäftigen.

Doch das kümmert aktuell nur wenige, denn nun steigt die Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank. Die mahnenden Stimmen gehen ein wenig unter. So warnte die NordLB gerade, dass die EZB auf Straffungskurs bleiben werde.

Ukraine-Krieg zunächst abgehakt

Interessanterweise hält sich das Kursbarometer jetzt wieder so hoch wie vor der russischen Invasion in der Ukraine. Und das, obwohl Deutschland nach monatelangem Zaudern und dem überfälligen Abgang der unfähigen Verteidigungsministerin jetzt also doch der Ukraine Kampfpanzer liefert – und damit den Zorn des Kreml auf sich zieht. Der Markt sieht diesen Fakt gelassen. Was darauf schließen lässt, dass kaum jemand an eine Eskalation glaubt. Eine verständliche Reaktion, schließlich hat Russland bisher außer Drohungen wenig gegen die westliche Intervention unternommen.

Es ist noch nicht vorbei

Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Wir sehen durchaus schwelende Risiken: Wladimir Putin und die Clique seiner Siloviki brauchen dringend einen Erfolg. Sonst werden sie weggeputscht. Die Imperialisten in Moskau müssen am besten bis zum Jahrestag des Einmarsches am 24. Februar respektable Teilerfolge erzielen, etwa die komplette Besetzung der Separatisten-Gebiete des erträumten Novorossia.

Falls umgekehrt aber die Ukraine aber wieder die Initiative übernimmt, könnten die Putinisten in ihrem drohenden Todeskampf noch einmal eskalieren. Vielleicht sogar nuklear. Wer weiß, falls die westlichen Panzer oder gar erste moderne Kampfjets aus Polen und Großbritannien rechtzeitig in der Ukraine eintreffen, ist alles möglich. Doch die Zeit drängt: Das Institute for the Study of War hat gerade den Beginn einer neuen russischen Offensive zwischen Charkiv und Luhansk gemeldet.

Umgekehrt dürften die Kurse neuen Schub erhalten, wenn das jetzige russische Regime kapitulieren muss – wer weiß, ob der zögerliche Westen irgendwann nicht nur scheibchenweise und verspätet Waffen schickt, sondern entscheidende Hilfe in großem Stil. Wie auch immer: Wir hoffen, Sie liegen an der Börse richtig. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 

__________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.