Gold klopft am Allzeithoch

17.04.2023  – Kommt er oder kommt er nicht, der neue Rekord? Das gelbe Metall hat in den vergangenen Tagen das Allzeithoch ins Visier genommen. Zuletzt aber wieder etwas zurückgesetzt. Jetzt wird der neue Anlauf zum Gipfelsturm charttechnisch interessant.

Schafft Gold den Durchbruch? Oder ist der Widerstand – siehe die rote Linie – aus den vorigen Hochs zu stark und der Preis setzt nachhaltig zurück? Gold notierte zuletzt nur knapp unter dem Allzeithoch vom Sommer 2020. Im Zuge der Corona-Krise hatte eine Unze damals am Spotmarkt 2.069 Dollar gekostet. Sollte Gold hier ein Dreifach-Top ausbilden und den Run nach oben nicht schaffen, wäre aus charttechnischer Sicht ein Rücksetzer wahrscheinlich. Wir zeigen den Monatschart, doch die Lage ist auch für kurzfristig engagierte Trader interessant.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Der Goldpreis wurde zuletzt von zwei Faktoren nach oben gezogen: Einerseits wurde das gelbe Metall wieder zum sicheren Hafen. Die US-Bankenkrise mit der Angst vieler Anleger vor einem globalen Bankrun sorgte für neue Nachfrage. Viele Menschen zogen lieber ihr Erspartes vom Konto ab, um sich Münzen oder Barren zu kaufen. Krisen gibt es ansonsten genug: Neben dem Krieg in der Ukraine droht eine Invasion von Taiwan. Was herbe Auswirkungen für den Welthandel haben könnte, da die Straße von Formosa und die gesamte maritime Region rund um Taiwan unpassierbar würden. Und nebenbei den Dritten Weltkrieg bedeuten könnte.

Gekommen um zu bleiben

Und dann wäre da noch die Teuerung. Gold ist traditionell ein Wertspeicher – wenn die Kaufkraft von Bargeld verfällt, verspricht das gelbe Metall Stabilität. Offenbar gehen einige Investoren davon aus, dass sich die hohe Inflation im Westen hartnäckig hält. In China und in Russland sowieso, dort gehören steigende Preise zur Geldpolitik. Die Chinesen wissen das und kaufen gerne Gold – wer schon einmal im Reich der Mitte war, wird über die großen Juweliere staunen, die alle Arten von mehr oder weniger kitschigen Figuren aus Gold verkaufen. So lag der Abzug an Material von der Shanghai Gold Exchange im Februar bei 169 Tonnen, das war ein Plus von 76 Tonnen im Jahresvergleich – vor allem der Großhandel hatte geordert. Dies war der stärkste Verkauf für den Großmarkt seit 2014. Insgesamt hat China im Jahr 2022 rund 1.343 Tonnen Gold importiert, der höchste Stand seit 2018.

Doch auch die Regierungen im Westen wissen die Vorteile der Inflation zu schätzen. Als da wären: höhere Steuereinnahmen und die elegante Rückzahlung von Staatsschulden. Soll heißen: Kredite mit harter Währung heute einsammeln und mit Weichwährung in einigen Jahren zurückzahlen. So ist es kein Wunder, dass die Notenbanken weltweit im vergangenen Jahr zu den großen Käufern gehörten. Und so stieg der gesamte Gold-Bedarf laut dem World Gold Council 2022 um 18 Prozent auf 4.741 Tonnen gegenüber dem Vorjahr an.

Unser Fazit aus alledem: Falls uns Krisen und Inflation erhalten bleiben, spricht viel für Gold auf der Long-Seite. Falls natürlich eine große Notenbank meint, das war es jetzt mit der Gold-Rallye und mal eben ein paar Tonnen auf den Markt wirft, geht es wieder schnell nach unten. Behalten Sie auch die Charttechnik im Blick. Die Bernstein Bank behält die Angelegenheit für Sie im Blick!

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