09.03.2023  – Meistens werden die Gründe für eine Preisbewegung erst hinterher klar. Vor allem in relativ kleinen Märkten wie Gold. Gerade wurde ein Fakt bekannt, der in den Mainstream-Medien weitgehend untergegangen ist: Singapur hat im Januar emsig Gold gekauft. Dieser den Preis stützende Sonderfaktor ist nun erst einmal verpufft. Zudem bremsen die höheren Zinsen den Goldpreis aus.

Blicken wir zunächst auf den Tageschart. Die Analysten von „FXStreet“ kommentierten, bearishe Trader müssten auf einen nachhaltigen Bruch der runden Marke von 1.800 Dollar warten. Wir ergänzen: Darunter liegt der gleitende 100-Tage-Durchschnitt als Unterstützung – das ist die Linie unten. Eine Short-Covering-Rally kann laut „FXStreet“ den Goldpreis bis zum Monatshoch bei 1.858 führen. Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt bei 1.869 könne jedoch die Aufwärtsbewegung stoppen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Und damit wieder zu den fundamentalen Fakten. Das Gold-Blog „BullionStar“ hat aufgepasst: Die Monetary Authority of Singapore (MAS) ist als Käufer in den Markt zurückgekehrt – und hat alleine im Januar 44,6 Tonnen Gold gekauft. Die Bestände stiegen von 153,8 auf 198,4 Tonnen. Ein nettes Plus von rund einem Drittel also. Der Zukauf war der zweitgrößte monatliche Deal überhaupt, nur 1968 hatte sich Singapur mit 100 Tonnen mehr gelbes Metall aus Südafrika geholt. Der Einkauf lief in aller Stille ab, lediglich auf der Website der MAS wurden laut „BullionStar“ die Zahlen aktualisiert.

Währungshüter setzen auf Gold

Interessant ist dieser Fakt, weil damit eine weitere Zentralbank auf Edelmetall setzt. Wie wir an dieser Stelle schon berichtet haben, kauften im vorigen Jahr auch China, Russland und die Türkei fleißig zu. Womit wir ein weiteres Indiz dafür haben, dass die Zentralbanken der Welt entweder an eine anhaltende Inflation glauben und sich mit Edelmetall gegen den Wertverfall des Papiergeldes absichern wollen. Oder die Währungshüter erwarten einen deflationären Crash, bei dem ebenfalls Gold ein sicherer Hafen wäre. Jedenfalls zeigt uns der Zukauf, dass Gold eine langfristige Wette für die Notenbanken ist.

Höhere Zinsen bremsen

Natürlich gibt es auch noch einen bearishen Faktor, der Gold bremst: Die Zinsen steigen überall. Vor allem die Federal Reserve prescht hier vor. Edelmetall wirft keine Zinsen ab und kostet auch noch – Gebühren für die Einlagerung bei der Bank oder für den Einbau eines Safes zuhause. Wir sind gespannt, welcher Faktor am Markt überwiegt. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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