01.12.2023 – Der DAX im Sog nach oben: Fondsmanager müssen Kapital investieren, das bislang als Reserve bereitlag. Damit sie im Jahresrückblick auf Gewinneraktien verweisen und zeigen können, dass sie richtig investiert hatten. Derzeit gibt es wenig Störfaktoren, die das übliche Window Dressing – also das Aufhübschen des Schaufensters – zum Jahresende beeinträchtigen.
So sieht ein echter Bullen-Chart aus: Die Jahresend-Rallye läuft, im Bild der Tageschart des DAX.
Die Experten der DZ Bank erläuterten, das erste Hindernis für die Fortsetzung der Aufwärtsbewegung liege am Tageshoch vom 30. November bei 16.263 Punkten. „Nur wenn diese Hürde nachhaltig überboten wird, könnte sich die Kursentwicklung in den Folgetagen in Richtung des Allzeithochs vom 31. Juli bei 16.532 Punkten“ ausweiten. Wir meinen: Derzeit sieht es ganz danach aus.
Und auch die Früh-Analyse der ING wurde inzwischen von der Realität überholt. Könne der DAX über das Verlaufshoch bei 16.311 Punkten zulegen, wäre mit einem Hochlauf zum Widerstandsbereich bei 16.400 Punkten zu rechnen. Im Fokus für den kurzfristigen Kursverlauf stehe im DAX weiterhin der 10er-EMA (Exponential Moving Average), der zuletzt bei 16.035 Punkten notierte. Solange sich der DAX über dem 10er-EMA bewege, sei mit kurzfristig eher weiter steigenden Kursen zu rechnen.
Warum sollte es auch nicht weiter nach oben gehen? Derzeit gibt es von der News-Seite kaum Störfeuer von den diversen Problemfeldern: In den USA werden die Zinsen wohl erstmal nicht weiter erhöht, die Europäische Zentralbank dürfte irgendwann auch umschwenken.
Konflikte schwelen weiter
In der Politik läuft alles bestens für die Börse. Immer schön Entschlossenheit simulieren, aber bitte bloß nicht entschlossen handeln. So kommt die Ukraine an der Front nicht voran, der Westen lässt das Land am langen Arm verhungern: Die ukrainische Armee erhält nur gerade so viel Waffen, um nicht einzuknicken, aber nicht genug um gegen Russland zu gewinnen. Das beste Beispiel dafür ist die Tatsache, dass Wochen nach der Zusage, eine Million Artillerie-Geschosse zu liefern, gerade erstmal 300.000 Stück eingetroffen sind. Russland dagegen hat offenbar innerhalb von Tagen eine Million Granaten aus Nordkorea erhalten.
Der Krieg in Gaza schwelt vorerst niederschwellig weiter, eine Eskalation ist ausgeblieben. Wir sind gespannt ob es die Lage jetzt nach Auslaufen der Waffenruhe wieder hochkocht. Politiker in Europa und in den USA tun derweil das, was sie immer tun: Sie schwingen große Reden, fallen aber Israel aus Angst vor dem tobenden Mob in den Rücken und verhindern, dass die Hamas eliminiert wird. Von all den Islamisten, die hierzulande das Kalifat fordert, ist niemand hinter Gittern gewandert oder gar abgeschoben worden.
In diesem Sinne: Sofern es keine Störfeuer aus der Geopolitik gibt, spricht angesichts des nachlassenden Tightening wenig gegen eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Vielleicht hält die Federal Reserve noch Überraschungen bereit, wer weiß. Wir behalten die Lage für Sie im Auge – und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!
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