23.08.2023  – Die Sorge vor einer Verknappung bei Mais hat sich in Luft aufgelöst. Der Preis taucht ab.

So schnell drehen sich die Dinge: Noch vor rund zwei Monaten hatten wir wegen der Dürre in den USA über anziehende Preise berichtet. Doch jetzt ist alles anders. Die World Agricultural Supply and Demand Estimates (WASDE) für August gaben vor ein paar Tagen ein überwiegend bärisches Bild ab. Hier der Tageschart für Mais.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Die Landwirtschaftsbehörde malte zunächst für die USA ein gemischtes Bild – in Amerika spielt auch bei unseren Trades die Musik: „This month’s 2023/24 U.S. corn outlook is for reduced supplies, lower domestic use, smaller exports, and tighter ending stocks.“ Alles in allem dominierte der bärische Unterton: „Corn production for 2023/24 is forecast at 15.1 billion bushels, down 209 million from the July projection and if realized, would be the second highest on record behind 2016/17.“ Und genau dieser zweite Teil der Aussage hat es in sich.

Hohe Lagerbestände

Auch die Nachfrage in den USA sinkt: „Total U.S. corn use for 2023/24 is cut 95 million bushels to 14.4 billion. Feed and residual use is lowered 25 million bushels based on a smaller crop. Corn used for glucose and dextrose and starch is projected lower based on observed use during 2022/23.“ Unter dem Strich wurden die Prognosen über die Lagerbestände nur leicht gesenkt: „ending stocks are lowered 60 million bushels to 2.2 billion. The season-average corn price received by producers is raised 10 cents to $4.90 per bushel.“ Wir meinen: Dieser Mehrertrag ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, er hat den Markt nicht unterstützt.

Das Urteil von Scott Strand von Hilltop Securities: „For the moment the 2.2 bbu carryout is bearish for US corn prices. We believe that rallies are opportunities for producers to sell, but we don’t see an immediate need for either down and midstream corn users to purchase upside hedges.“ Soll heißen: Die Vorräte sind groß genug, um die Preise unten zu halten, es gibt keinen Grund, sich langfristig mit günstigen Kontrakten abzusichern.

Mehr Short-Positionen

Tatsächlich haben sich die meisten Anleger und Produzenten überwiegend gen Süden positioniert. Vor einigen Tagen urteilte Oliver Sloup von Blue Line Futures: „Broken down, funds are holding 255,032 short positions, and 157,527 long positions“. Zwar verwies der Experte auf die Hitzewelle im Mittleren Westen. Zugleich betonte er jedoch die sich verbessernden Aussichten für die Ernte-Qualität: US-Mais sei zu 59 Prozent „good/excellent“, das war ein Zuwachs von 2 Prozent im Vergleich zur Woche davor. Außerdem stehe Brasilien wohl vor einer Rekordernte. Für uns ist genau das der wichtigste Faktor in der gesamten Gemengelage.

Unser Fazit: Wir können kaum bullische News für Mais erkennen. Allerdings kann das Wetter die Dinge schnell drehen. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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