16.09.2019 – Daily report. Der professionell ausgeführte Luftschlag auf eine wichtige saudische Ölanlage stoppt die jüngste DAX-Hausse. Die Ölpreise schießen zwischenzeitlich zweistellig nach oben, Gold und Silber ziehen an. Mutmaßlich steckt der Iran hinter der Attacke. Die Frage ist nun, ob die USA und Saudi-Arabien Vergeltung üben.
Kriegsangst drückt den DAX
Nach acht Tagen mit Gewinnen setzte der deutsche Leitindex zurück. Zum Montagmittag verbuchte der DAX ein Minus von 0,7 Prozent auf 12.378 Zähler. Der Grund dafür war die Attacke auf die wichtige saudische Ölraffinerie Abqaiq – nun droht ein Flächenbrand am Persischen Golf.
Wie wir Ihnen schon vor Wochen in einem Special Report vorausschauend analysiert hatten, droht nun ein Vernichtungsschlag der USA gegen den Iran – hier vor allem gegen die Revolutionsgarden. Behalten Sie also unbedingt die regelmäßigen Marktupdates im Auge und traden Sie nur bei Deutschlands besten Brokern mit Bafin-Lizenz, die über starke Server verfügen – falls es losgeht, dürfte der Ölpreis weiter nach oben schießen und die Weltbörsen dürften wackeln.
Preissprung bei Erdöl
Am Montagmorgen schoss der Preis für Brent in den ersten Handelsminuten um bis zu 20 Prozent nach oben, bevor sich die Lage wieder beruhigte. Dies war prozentual der größte Kurssprung seit dem Irak-Krieg im Januar 1991. In absoluten Preisen gerechnet war der Anstieg von knapp 12 Dollar im Brent-Future in London sogar der größte seit der Auflage des Kontraktes im Jahr 1988, wie Bloomberg ergänzte. WTI zog um rund 11 Prozent an. Inzwischen entspannte US-Präsident Donald Trump die Lage, in dem er per Twitter ankündigte, notfalls die strategische Ölreserve anzuzapfen.
Luftschlag auf saudische Raffinerie
Am Wochenende war die größte Ölraffinerie Saudi-Arabiens in Abqaiq unter Beschuss geraten. Der Luftangriff – vermutlich mit Drohnen und Marschflugkörpern – traf am frühen Samstagmorgen die weltgrößte Raffinerie von Saudi Aramco in Abqaiq nahe dem zweitgrößten saudischen Ölfeld Khurais. Die Saudis mussten ihre Produktion um 5,7 Millionen Barrel oder rund die Hälfte drosseln. Während Experten keine anhaltenden Versorgungsengpässe sehen, belegt der Schlag doch die Verletzlichkeit der Ölanlagen – erstaunlich, dass es hier keine Luftabwehr nach dem Muster des israelischen „Iron Dome“ gibt.
Während die Houthi-Rebellen aus dem Jemen die Verantwortung übernahmen, machte US-Außenminister Mike Pompeo den Iran für die Attacke verantwortlich. Und tatsächlich gibt es einige Argumente für diese These: So berichteten die Rebellen vom Einsatz von zehn Drohnen, es gab aber 19 Einschläge. Weiter kursierten im Internet Fotos von Wrackteilen in der saudischen Wüste, die wohl eher zu Raketen als zu Drohnen gehören. Am Sonntagabend berichtete ein US-Regierungssprecher, es gebe Hinweise, dass Flugkörper aus west-nordwestlicher Richtung, also aus Iran, eingeflogen seien – und nicht aus südlicher Richtung aus dem Jemen.
Locked and loaded
Unterdessen hat US-Präsident Donald Trump nach dem Angriff auf Saudi-Arabien dem Iran mit Vergeltung gedroht. Die Vereinigten Staaten seien „locked and loaded“, was so viel heißen soll, dass die Waffe geladen und der Hahn gespannt ist. Teheran wies die Vorwürfe zurück.
Der Kommandeur der iranischen Aerospace Force der Revolutionsgarden, Amir Ali Hajizadeh, drohte den USA seinerseits indirekt mit Krieg und identifizierte seine Truppe damit sogleich als Hauptziel der Amerikaner. Der amtlichen Nachrichtenagentur Tasnim sagte Hajizadeh, alle amerikanische Basen und Flugzeugträger lägen in einer Distanz von 2.000 Kilometern rund um den Iran und damit in Reichweite iranischer Raketen. Und weiter: Sein Land sei immer schon bereit gewesen für einen totalen Krieg. Wir meinen: Sollte ein amerikanischer Flugzeugträger versenkt werden, dann wird die iranische Armee ausgelöscht. Was wiederum die jeweiligen Alliierten in einen großen Krieg ziehen dürfte: Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Oman, Israel einerseits; Houthi-Rebellen, Hamas, Hisbollah, Libanon andererseits.
Dämpfer aus China
Auch andere Faktoren drückten die Stimmung an der Börse. Wie jüngste Daten belegen, hat sich Chinas Wirtschaft wegen des Handelskriegs mit den USA und struktureller Probleme im August schwächer als erwartet entwickelt. Das Plus bei Industrieproduktion, Einzelhandelsumsatz und die Investitionen in Sachanlagen verlangsamten sich weiter. Alle Daten finden Sie wie immer hier: Market Mover
In der Volksrepublik China gab der CSI-300 mit den wichtigsten Blue Chips des Landes um 0,4 Prozent nach auf 3.958 Zähler. In Japan waren die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen.
Abwarten in New York
Am Freitag hatten es die Anleger in New York ruhig angehen lassen. Der Dow Jones gewann 0,1 Prozent auf 27.220 Punkte, was ein Wochenplus von 1,6 Prozent bedeutete. Der S&P 500 gab am Freitag 0,1 Prozent nach auf 3.007 Zähler und der Nasdaq 100 verlor 0,3 Prozent auf 7893 Stellen. Auch solide Konjunkturdaten aus dem US-Einzelhandel sorgten nicht für Kauflaune.
Das bringt der Tag
Neben dem Krisenherd im Persischen Golf stehen kaum wichtige News an. Doch diese Ereignisse bieten mehr als genug Stoff, um die globalen Finanzmärkte zu erschüttern – behalten Sie also stets Ihre Handelsplattform im Blick und den Marktzugang offen.
Wichtig wird allenfalls der Empire State Index für September um 14.30 Uhr.
Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!
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