07.07.2023  – Glauben Sie an die Energiewende? Dann sollen Sie sich Silber genauer anschauen. Jedenfalls, wenn es nach den Bullen geht: Denn nach deren Ansicht wird das weiße Metall künftig verstärkt in Solarmodulen gebraucht. Und damit würde der Preis früher oder später gen Norden ziehen.

Zuletzt hat sich der Preis von Silber eher träge seitwärts-abwärts bewegt, hier der Tageschart. Was an den weltweiten rezessiven Tendenzen liegt – Silber ist ja vor allem ein Industriemetall. Zudem drückt der Kampf der Notenbanken mit höheren Zinsen die Inflation. Doch vielleicht ist der aktuelle Stand eine gute Einstiegsmöglichkeit.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Silber wird hierfür verwendet: In Münzen und Barren als Wertanlage sowie in Schmuck. Ferner in der Fotografie, der Elektroindustrie, der Chemie oder in der Pharma-Herstellung – denn Silber tötet Bakterien ab. Silber wird aber auch in Batterien verwendet und bei Glasbeschichtungen, sprich: in Spiegeln  – was uns zur Photovoltaik bringt.

Solar braucht Silber

Schon vor einem halben Jahr wies die University of New South Wales in Australien darauf hin, dass Solar-Produzenten bis 2027 wohl rund ein Fünftel der jährlichen Silber-Produktion brauchen. Bis 2050 werden demnach sogar 85 bis 98 Prozent der aktuellen Silberreserven in Solar-Panels verbaut.

Die Lobbygruppe Silver Institute hat ebenfalls gemeldet, dass im Jahr 2021 fast 114 Millionen Unzen Silber in der Photovoltaik verbaut wurden – verglichen mit nur rund 51 Millionen Unzen im Jahr 2013. Der Trend hat sich demnach fortgesetzt: Für das vorige Jahr liegen die Schätzungen bei 127 Millionen Unzen. Natürlich ist die Wortmeldung einer Lobby-Gruppe mit Vorsicht zu genießen – stimmen kann sie trotzdem.

Neue Solarmodule

Zumal verstärkt neue Typen von Solarpanels verbaut werden dürften, die mehr Silber verbrauchen. Der bisherige Standard lautet PERC: „Passivated Emitter and Rear Cell“ reflektieren mir einer speziellen Rückseitenbeschichtung das Sonnenlicht. Ein neuer, wirkungsstärkerer Typ ist TOPCon, das steht für „Tunnel Oxide Passivated Contacts“. Laienhaft ausgedrückt folgt hier auf die dünne Passivierungsschicht eine dickere Schicht aus kristallinem Silizium, die zwischen dem Siliziumwafer und den Metallkontakten platziert wird. Und dann gibt es da noch die neuen Heterojunction-Module, die aus mehreren Schichten von Halbleitermaterialien mit unterschiedlichen Energieniveaus bestehen. Laut Bloomberg braucht PERC rund 10 Milligramm Silber per Watt, TOPcon aber 13 Miligramm. Und bei Heterojunction sind es 22 Milligramm.

Das Silver Institute sieht für dieses Jahr einen Anstieg der Nachfrage aus der Industrie um 4 Prozent, während die Produktion nur um 2 Prozent zulegen dürfte. Das Silber-Angebot läuft auch im Windschatten der globalen Konjunktur: Das Edelmetall wird zu vier Fünftel als Nebenprodukt in der Förderung von Blei, Zink, Kupfer oder Gold gewonnen. Unter anderem wegen immer neuer Umweltauflagen scheuen sich die Bergbau-Konzerne aber, neue Vorhaben zu erschließen. Und falls doch, kann der neue Ausstoß eine Dekade dauern.

 

Wir sind gespannt, wie sich die Lage beim weißen Edel- und Industriemetall weiter entwickelt – die Bernstein Bank hält sie auf dem Laufenden!

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