21.09.2023  – Die Federal Reserve hat zwar wie erwartet eine Zinspause eingelegt. Allerdings war die Ansage von Fed-Chef Jerome Powell unerwartet hawkisch. Vielleicht werden die Zinsen eine ganze Weile auf dem erhöhten Niveau verharren. Oder für alle Zeiten, wie das „Wall Street Journal“ unkte.

Die Reaktion des Nasdaq 100 ist recht eindeutig – nach dem Zinsentscheid ging es erstmal bergab. Hier der Stundenchart.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Das war geschehen: Die US-Notenbank hat gestern die Leitzinsen auf dem Niveau von 5,25 bis 5,5 Prozent belassen. Die Zinspause war weitgehend so erwartet worden – denn die Fed steckt in einem Dilemma: Das Wirtschaftswachstum erwies sich zuletzt als stärker als die Zentralbanker erwartet und vorhergesagt hatten. Gleiches gilt aber auch für die hartnäckige Kerninflation, die im Juli 4,2 Prozent betrug und  im gesamten Jahr bisher knapp 4 Prozent. Die geldpolitische Zielmarke der Fed liegt nur bei 2 Prozent Inflation.

Zinsprognose angehoben

Die aktuelle Zinshöhe ist das höchste Niveau seit mehr als zwei Jahrzehnten, was die Ängste am Leben hält, dass die Fed die Wirtschaft abwürgen könnte. Noch dazu wollte Powell einen weiteren Zinssprung nicht ausschließen – die Fed habe noch nicht entschieden, ob das aktuelle Zinsniveau ausreichend sei. Erneut verwies er auf die Daten der kommenden Monate für die Entscheidung der Notenbank.

Allerdings gibt es durchaus Hinweise für den Markt: Die Fed rechnet in ihrer aktuellen Prognose – das sind die viel zitierten Dot Plots in den Realtime News – zum Jahresende im Mittel mit einem Leitzins von 5,6 Prozent. Für 2024 werden im Schnitt 5,1 Prozent erwartet – in Juni waren es noch 4,6 Prozent gewesen.

Nichts ist für immer

Bloomberg kommentierte, die Fed habe bedeutsam höhere Zinssätze für die Jahre 2024 und 2025 angedeutet. Wie so oft brachte es das „Wall Street Journal“ die Stimmungslage im Finanzmarkt am prägnantesten und durchaus zugespitzt auf den Punkt: „Higher Rates Not Just for Longer, but Maybe Forever“. Demnach könnte die Fed eine höhere neutrale Zinsrate als bislang für angemessen halten, das ist der Zinssatz, in dem sich Inflation auf der einen Seite sowie Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsleistung auf der anderen in einem stabilen Gleichgewicht befinden.

Unser Fazit: Das „immer“ ist natürlich nur ein sprachlicher Trick, um sich die Aufmerksamkeit der Leser zu sichern – nichts hält ewig. Denn schon anhaltend hohe Ölpreise könnten die Wirtschaft weltweit abwürgen und die Zinsen wieder nach unten drücken – behalten Sie also die Gesamtlage im Blick. Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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