Die USSA und die Börse

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11.01.2021 –Special Report. Es geht los: Die USA mutieren zu den USSA – den United Socialist States of America. Die Elite wird versuchen, den politischen Gegner für immer kaltzustellen. Und eine Mega-Inflation entfachen. Sowie damit nebenbei vielleicht das Land ruinieren. Wir beleuchten, was das für Anleger heißt.

Der erste chaotische Aufstand

Die stalinistische Säuberung beginnt: Donald Trump steht ein zweites Impeachment bevor. Dabei will der Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, James Clyburn, die Artikel erst nach 100 Tagen an den Senat schicken, sagte er auf CNN. Da ist Trump längst weg. Der Grund ist klar: Das zweite Impeachment soll einen neuen Anlauf von Trump verhindern. Das Nachtreten dürfte den Zorn von vielen der 75 Millionen Trump-Wähler nur anheizen – so viele legale Stimmen hat übrigens noch kein Kandidat zuvor erhalten. Vielleicht war der idiotische Sturm auf den Capitol Hill also nur der erste Aufstand von patriotischen Extremisten gegen die globalistische Elite. Wenn sich erst die schweigende Mehrheit radikalisiert, wird die Börse beben.
Der Präsident der Chicago Fraternal Order of Police verteidigte schon die Kapitol-Stürmer: “There was no arson, there was no burning of anything, there was no looting, there was very little destruction of property,” sagte John Catanzara der Radiostation WBEZ. Und weiter: “It was a bunch of pissed-off people that feel an election was stolen, somehow, some way.” Und „The Hill“ stellte fest: „Trump never actually called for violence or riots. But he urged his supporters to march on the Capitol to raise their opposition to the certification of electoral votes and to back the recent challenges made by a few members of Congress. Trump told the crowd “to peacefully and patriotically make your voices be heard.”
Das Meinungsforschungsinstitut Rasmussen, das bei der US-Wahl dem Endergebnis als eines der wenigen Institute ziemlich nah kam, konstatierte seit voriger Woche einen Anstieg im Approval Rating für Donald Trump von 47 Prozent am Dienstag auf 51 Prozent am Donnerstag, wie eine Quelle dem Portal „Newsmax“ verriet. Und weiter: “Americans are disgusted that cities burned for months and Washington and the media did nothing. (…) But they still like Trump.”

Hochsaison der Heuchler

Tatsächlich hatten die Demokraten und ihre Hofschranzen in den Medien vorigen Sommer linke Gewalt verharmlost, wie „The Federalist“ summierte. Durch die Unruhen von Black Lives Matter und Antifa starben rund 30 Menschen, tausende kleine Selbständige verloren ihre Geschäft, der Schaden ging in die Milliarden – und nicht nur Washington D.C. brannte, wie im Foto aus einem Flugzeug heraus zu sehen ist. Senatorin Kamala Harris rief zu Spenden für den Minnesota Freedom Fund auf, der die Kaution für Unruhestifter stellte. CNN entblödete sich, im brennenden Kenosha von weitgehend friedlichen Protesten zu faseln.

USA

Joe Biden schwieg damals wochenlang. Jetzt, nach dem Sturm auf das Kapitol, sprach er dagegen sofort von „domestic terrorists“. Auf Twitter kündigte Biden jetzt an, er werde die National Rifle Association besiegen. Das läuft wohl auf ein Ende des legalen Waffenbesitzes hinaus. Wenn die Dems die Polizei abziehen („defund the police“) und die Antifa loshetzen, wären die Menschen schutzlos. Ob sie sich einen Staatsstreich gegen die Verfassung gefallen lassen?

Staatsstreich durch die Fed und Big Tech

Tatsächlich liefen schon zwei stille Coups, wie Michael Lind, Professor in Austin, gerade in einem lesenswerten Artikel namens „The Five Crises“ of the American Regime“ auf dem Online-Magazin Tabletmag konstatierte: „One was financialisation / central-bankification. Markets will tell you it’s all about the Fed, not the head (of state).“ Es komme also nicht darauf an, wer im Oval Office sitze, solange die Federal Reserve nur genug Dollars drucke. Die Börse störe sich nicht daran, wenn es keine freien Wahlen mehr gibt. Allerdings könnten sowohl Asset-Blasen wie auch die Wirtschaftspolitik die „central-bankifikation“ zum Teil des Polarisierungsproblems in Amerika werden lassen. Soll heißen: Die Geldpolitik legt die Lunte an das soziale Pulverfass.
Der zweite Coup: „Second, rather than the head of state banning media, today the media bans the head of state: Trump, still president, is now officially off Facebook, which had equally little problem keeping major election-related news off ahead of 3 November.“ Auch wenn die Meinungsfreiheit abgeschafft werde, bleibe die Börse erst mal gelassen. Aber auch hier gelte: „it will only deepen political polarization as people move to new politicized platforms, neutral ground disappears, and distrust builds further.“ Big Tech verstärkt also ebenfalls die Polarisierung im Land.

Sozialistische Einheitsfront

Amerika läuft also auf einen epochalen Kulturkampf zu. Linke werden weiter Wahlen fälschen, sie haben es immer und überall getan – in der DDR, in der UdSSR, in Weißrussland, in China. Und sie haben nie eine andere Meinung zugelassen – weder in Schulen, noch in den Universitäten, noch in der Kultur-Schickeria. Die Dems kontrollieren nun den Kongress und das Weiße Haus, auf Big Tech und die Corporate Media können sie sich verlassen. Und sie werden auf mehr Staat statt Markt setzten.

Billionen von Luft-Dollars pushen Bitcoin

Auf einer Pressekonferenz in Delaware kündigte Joe Biden am Freitag schon neue Stimuli in Billionen-Höhe an. Darunter direkte Staatsschecks – also Helicopter Money – zum Ankurbeln der Wirtschaft. “The price tag will be high. (…) “It will be in the trillions of dollars.”
Das ist zunächst ein absoluter Push-Faktor für die Börse. Und eine echte Gefahr für den US-Dollar. Das gleiche gilt für US-Staatsanleihen. Nicht von ungefähr sind Bitcoin und co. in den vergangenen Tagen nach oben gezischt. Anleger fliehen in Bitcoin, weil sie kaum eine andere Wahl haben: „Investors are forced to hold $18 trillion of negative yielding debt while $trillions are being printed all around the world. Investors are drowning and are grabbing onto cryptocurrencies as a lifeline“, urteilte Howard Wang von Convoy Investments.

Kurs auf Moskauer Verhältnisse

Die einfachen Leute, die mit Investments wenig anfangen können oder kein Geld dafür haben, werden mit ansehen, wie ihre Ersparnisse wertlos werden. In der UdSSR scheiterte die Hyper-Inflationierung – am Ende wurden Essensmarken ausgegeben und das Imperium implodierte. Einen chinesischen Weg gibt es für die USA nicht: Die Volksrepublik hat bislang durch Billiglöhne für einen Exportboom und Wohlstand gesorgt. Doch wo werden in Amerika neue Jobs entstehen, wenn die Old Economy wieder durch mögliche Billigimporte aus China angegriffen und wenn der Energiesektor durch den Green New Deal gekillt wird?
Die US-Blase wird zudem platzen, sobald zu viel Billiggeld in fragwürdige Anlagen fließt, die irgendwann kollabieren. Wir erinnern uns an die Subprime-Krise. Wenn die in Sinnlos-Projekten engagierten Banken umkippen, wird es richtig ungemütlich. Inflation, Finanzcrash, Deflation, Arbeitslosigkeit, Revolution. Alles schon mal dagewesen, etwa 1991, als Boris Jelzin in Moskau auf den Panzer stieg. Falls die herrschende US-Elite die Waffen der Bürger konfiszieren will, wird dieser Moment auch in Amerika kommen. Dann sind Dow Jones, S&P 500, Nasdaq klare Verkaufskandidaten. Gold und Silber dürften dagegen Schutz bieten. Ergo: Auf News aus der Politik müssen Sie aktuell verstärkt achten. Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!


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