Deshalb kommt BTC nicht vom Fleck

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11.06.2021 –Special Report. Was ist nur los mit den Cryptos? Innerhalb weniger Wochen haben sich die Kurse in etwa halbiert. Eine Gegenbewegung lässt auf sich warten. Bodenbildung, Zwischentief, Basis für eine neue Hausse? Wir analysieren die Hintergründe.

FBI holt Colonial-Lösegeld zurück

Fangen wir mit den negativen Nachrichten an. In mehrfacher Hinsicht muss diese News den Bitcoin-Bullen Angst einjagen: Nach der Erpressung des US-Pipeline-Betreibers Colonial ist es dem FBI gelungen, einen Großteil des Lösegelds zu beschlagnahmen. Rund 2,3 Millionen Dollar von 4,4 Millionen Dollar wurden konfisziert. Das für das FBI zuständige US-Justizministerium erklärte, Ermittler konnten den Weg der Bitcoin über 23 elektronische Geldbörsen, die den Hackern zugerechnet werden, nachverfolgen.
Die IT-Kriminellen der Gruppe „Darkside“ sitzen offenbar in Russland. Was der Sache eine außenpolitische Komponente verleiht. Besonders pikant: Das FBI war im Besitz des privaten Schlüssels für eines der Hacker-Konten. So konnten 63,7 Bitcoin beschlagnahmt werden. Wie sich die Fahnder Zugang zu diesem vertraulichen Schlüssel verschafft haben, ist nicht bekannt.

Bitcoin ist nicht unangreifbar

Unsere Analyse: Erstens mussten Bitcoin-Jünger erkennen, dass Kryptowährungen nicht immun sind gegen staatliche Eingriffe. Soll heißen: Es ist klar, dass sich die Blockchain knacken und der Besitzer ermitteln lässt. Zweitens rückt wieder einmal der Faktor Kriminalität in den Fokus. Was den Verfechter eines Bitcoin Bannes neue Munition liefert. Drittens könnte das US-Justizministerium umgehend das Lösegeld für die Staatskasse verkauft haben. Und damit schweben BTC-Bullen in einer permanenten Gefahr – denn Bitcoin wird häufig als Währung im Cyber Crime verwendet. Viertens könnte BTC im Zuge einer außenpolitischen Konfrontation ins Visier der US-Administration geraten, da viele Hacker-Gruppen von China (Hafnium), Nordkorea (Lazarus) oder Russland (REvil) unterstützt werden.

China zieht die Schlinge zu

Weiter gab Peking eine neue Blockchain-Agenda heraus. Der Fünf-Punkte-Plan wurde vom chinesischen Büro der Zentralen Kommission für Cyberspace-Angriffe und dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie veröffentlicht. Als Hauptschwerpunkte für die Blockchain-Entwicklung nannten die Funktionäre die Sparten Wirtschaft, Finanzen, Industrialisierung und öffentliche Dienstleistungen, wie das „BTC-Echo“ berichtete.
Das heißt für uns: Peking forciert die rote Blockchain, um die totale Kontrolle über den Cyber Space zu erhalten. Lästige Konkurrenten dürften damit bald ausgeschaltet werden. Zumal China sein Vorgehen gegen Kryptowährungen verschärft. Peking hat gerade die Konten einiger Experten für Cryptos auf dem chinesischen Twitter-Pendant Weibo gesperrt, wie die „South China Morning Post“ meldete. BTC-Bullen werden also geknebelt.

Anonymus nimmt Elon Musk ins Visier

Dazu gesellt sich die Meldung, dass sich das Hacker-Kollektiv Anonymus nun offenbar in einem Racheakt um Elon Musk kümmert. Ob das den Tesla-Chef zu neuen BTC-Investments verleiten wird? Anonymous veröffentlichte ein Video, in dem es hieß, Elon Musk habe mit seinen Aussagen „Leben zerstört“. Und weiter: „Millionen von Kleinanlegern haben wirklich auf ihre Kryptogewinne gezählt, um ihr Leben zu verbessern“. Die Tweets des exzentrischen Milliardärs hatten die Crypto-Kurse deutlich fallen lassen. Dies zeige „eine klare Missachtung für die durchschnittliche arbeitende Person“. Weiterhin kritisiert das Anonymus-Video die Arbeitsbedingungen in der für Tesla wichtigen Lithium-Gewinnung. Ferner monierte die Gruppe das Einkommensmodell von Tesla, das sich nicht auf Autoverkäufe stütze, sondern hauptsächlich von staatlichen Subventionen und dem Verkauf von CO2-Steuergutschriften getragen werde.

Es gibt auch gute News

Und haben wir auch positive Nachrichten? Ja. Laut „Financial Times“ hat das Komitee für die Basel-Regeln zur Bankenaufsicht Kreditinstituten grünes Licht für das Investment in Cryptos gegeben. Und der Wirtschaftsgigant El Salvador könnte das erste Land werden, das Bitcoin als offizielle Währung akzeptiert. Jedenfalls, wenn es nach dem Willen des Präsidenten Nayib Bukele geht. Unser Fazit aus alledem: Wir sehen überwiegend dunkle Wolken über BTC-Land aufziehen. Und wir werden die Angelegenheit für Sie im Blick behalten.


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