
24.06.2021 –Special Report. Ein halbes Jahrzehnt Brexit-Votum – und die Welt ist nicht untergegangen. Im Gegenteil: Großbritannien hat durch die Abkoppelung von Brüssel und eine eigene energische Impfkampagne schneller als der Kontinent wieder Fahrt aufgenommen. Und das Pfund hat sich in diesem Jahr bislang famos geschlagen. Gesund und munter – alive and kicking, wie die Briten sagen. Wichtig wird jetzt der Zinsentscheid.
Die Bank of England spricht
Wenn Sie diese Zeilen lesen, dann wissen Sie schon mehr: Heute meldet sich die Bank of England zu Wort. Und entscheidet, wie es mit Sterling weitergeht. DailyFX urteilte, „there are rising expectations for a relatively more hawkish Bank of England. GBP/USD could extend its rebound if this is confirmed. The central bank is widely anticipated to leave its policy interest rate unchanged, and there will be no updated monetary policy report, so markets will likely place focus on guidance for QE.“
Brexit als Non-Event
Der Brexit kommt in den Analysen gar nicht mehr vor. Dabei hatten Auguren wie George Soros vor Chaos an den Weltbörsen und einem Einbruch des Pfund gewarnt. Und dann kam heute vor fünf Jahren doch der erste Tag der Freiheit für die Briten von einer unfähigen Kleptokratie in Brüssel. Das Volk hatte am 23. Juni 2016 den Abschied von Bananenverordnungen und offenen Grenzen getroffen. Am Tag danach gingen die Grabenkämpfe erst richtig los. Doch Großbritannien spart sich jetzt Milliarden-Zahlungen an den Wasserkopf in Brüssel.
Famoser Erfolg in der Corona-Impfung
Das Desaster beim Impfstoff-Einkauf durch die Europäische Union hat alle Brexiteers bestätigt: In Europa setzte die unfähige Frauenriege Merkel – von der Leyen – Kyriakides – Gallina die Sache in den Sand. Die selbstgefällige Truppe döste lange vor sich hin, nahm irgendwann die Verhandlungen mit Pharma-Konzernen auf und ließ sich durch Best-Effort-Klauseln (also reine Absichtserklärungen) über den Tisch ziehen. London dagegen drehte den Turbo auf und setzte die kompetente Managerin Kate Bingham ein – die schaffte schnell große Mengen an Corona-Impfstoff heran. Von all dem natürlich kaum ein Wort in den vom Staat gestützten Medien.
Top-Performer Sterling
Und Sterling ist immer noch gefragt. Laut DailyFX ist die Devise die weltweit am viertmeisten gehandelte Devise und sie liegt bei den Reserve-Währungen weltweit auf Rang 3. De facto hat der Abschied von der Europäischen Union keinerlei Nebenwirkungen für die britische Wirtschaft gehabt. Im Gegenteil.
Die DZ Bank urteilte jüngst: „Seit Jahresanfang zählt das Pfund jedoch zu den Top-Performern im G10-Universum. Geschuldet ist diese sehr positive Entwicklung vor allem der schnellen Impfkampagne der Regierung. Auch die Erkenntnis, dass die Wirtschaft sich bereits ab dem zweiten Quartal erholen wird, hat die Währung beflügelt.“ Dann jedoch schränkte die Bank ein: „Allerdings sind bereits viele gute Nachrichten eingepreist, sodass wir nicht davon ausgehen, dass das Pfund gegenüber dem Euro weitere nennenswerte Gewinne machen kann. Bereits in den vergangenen Wochen war zu beobachten, dass das Pfund für Rückschläge insgesamt anfälliger wird. Gegenüber dem US-Dollar, den wir insgesamt schwächer sehen, sollte das Pfund hingegen weiter aufwerten können.“
Die Welt dreht sich weiter
Und wie geht es weiter für die britische Wirtschaft? Britannia wird das schon machen. So jedenfalls urteilte der Finanzmanager Bill Blain von Shard Captial: „I’d always been a Europhile… until…. Until I realised the Euro wasn’t working for most of Europe, that regulations and rules are no substitute for entrepreneurial drive. I was concerned at the increasing authoritarian tone from unelected body superior in Brussels. With deep regret I voted to leave (…) None of the worst imaginings and haverings of the Remoaners have come to pass – yet. (…) Europe’s businesses are just as keen to sell to us as we are to them… and politicians know it.“ Wir behalten die Angelegenheit für Sie im Blick!
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