China stellt die Cryptos an die Wand

24.09.2021 –Special Report. Feuer frei: Jetzt konkretisiert sich, wovor wir seit Monaten warnen. Peking hat die E-Devisen zum Abschuss freigegeben. Sämtliche Transaktionen mit Ether, Bitcoin und co. sind in der Volksrepublik für illegal erklärt worden. Die Kurse tauchen ab.

Peking verbietet Cryptos

So geht Kommunismus: Die People‘s Bank of China teilte am Freitag mit, sämtliche Aktivitäten in Bezug auf digitale Coins seien illegal und somit verboten. Laut der Erklärung sollen damit die Risiken in Bezug auf die nationale Sicherheit und die soziale Stabilität eingedämmt werden. Die Zentralbank nannte konkret Bitcoin, Ether und Tether als Beispiele. Diese von nichtmonetären Stellen herausgegebenen E-Devisen sollten nicht verbreitet und im Markt als Währung eingesetzt werden. Dann ging die Notenbank gezielt auf Crypto-Börsen aus dem Ausland ein und erklärte, es sei für diese explizit illegal, Kunden in China ihre Dienste anzubieten.

Erste Vorboten Mitte September

Interessanterweise stammt das Statement vom 15. September, veröffentlicht wurde es aber erst heute Nachmittag, 17.00 Uhr Ortszeit. Auf Twitter wiesen einige Trader darauf hin, dass Mitte September schon einmal erste Gerüchte über einen Crackdown kursierten. Die meisten hatten das als gezielte Angstmache abgetan. FUD eben – “fear, uncertainty and doubt.” Doch jetzt wurde bitterer Ernst aus den Befürchtungen.

Immer neue Verbote

Dies ist übrigens nicht der erste Versuch der Chinesen, die Internet-Währung zu killen, mit der elegant Schwarzgeld und Schmiergeld außer Landes geschafft werden kann. 2013 hatte Peking Zahlungsabwicklern verboten, E-Devisen einzusetzen. 2017 verhängten die Behörden einen Verkaufsstopp für Token. 2019 untersagte die Führung Crypto-Exchanges. Erst im Mai verhängte Peking einen Stop für das Crypto-Mining – und die meisten Schürfer gingen ins Ausland. Im Juni drängten die Behörden die Finanzdienstleister und Banken, Crypto-Transaktionen zu unterbinden. Immer wieder fanden die Cyber-Fans Wege, die Verbote zu umgehen.

Offenbar Kapitalflucht wegen Evergrande

Doch nie war die Sache so ernst wie jetzt. Die Frage ist, ob nun der Handel endgültig ausgetrocknet wird. Bloomberg vermutet als Hintergrund zur jetzigen Attacke, viele Miner hätten illegal weitergearbeitet. Außerdem habe der Crackdown auch mit dem Kollaps von China Evergrande zu tun. Wir glauben: Es ist durchaus denkbar, dass einige korrupte Manager und Politiker nach dem Crash des Bauträgers ihr Geld am großen chinesischen Firewall vorbei ins Ausland retten wollen. Da muss das Politbüro natürlich ein Exempel statuieren. Wobei die Cleveren wohl sowieso schon ihr Kapital gerettet haben und außer Landes geflüchtet sind.
Unser Fazit: Einer der größten Märkte für Cryptos weltweit wird wohl stillgelegt. Das hatte sich abgezeichnet, da Peking einen eigenen, durch die Blockchain von den Partei-Apparatschiks kontrollierbaren E-Yuan einführen will. Natürlich ergeben sich bei BTC Kaufchancen, sobald die Panik zu groß wird. Doch abseits von solchen isolierten Rebounds sieht die Sache zunehmend düster aus. Denn neben China bringt sich auch Amerika in Stellung. Die Bernstein-Bank behält die Sache für Sie im Blick!


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