Putins Afghanistan

DAX news

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28.02.2022 – Die Sanktionen des Westens zeigen Wirkung, in Russland beginnt der Bank Run. Der Rubel stürzt ab. Zudem kommt die russische Armee nicht recht voran – selbst das  bislang hyper-pazifistische Deutschland liefert Waffen. Die Investment-Welt ist damit zweigeteilt: Assets im Westen dürften sich stabilisieren. Russische Investments sind unberechenbar, da die Börse den Handel im RTS-Index immer wieder aussetzen dürfte.

 

Da die Russische Zentralbank einen Großteil ihrer Devisenreserven im Westen geparkt hat, und da nun tatsächlich doch ein teilweiser SWIFT-Bann greift, kann Moskau nur noch schwer gegensteuern – und beispielsweise Dollar gegen Rubel verkaufen. Der Rubel ist auf neues historisches Tief abgeschmiert. Die russische Zentralbank hob den Leitzins um 10,5 Punkte auf 20 Prozent an. Sie verbot zudem ausländische Verkäufe russischer Wertpapiere. In Russland haben sich lange Schlangen vor den Geldautomaten gebildet – ein Kollaps russischer Banken ist wahrscheinlich. Die neue, gigantische Kurslücke bei USDRUB wird irgendwann geschlossen, genau wie das kleinere Gap aus der Vorwoche. Nur wann? Erst sobald es Anzeichen für einen Waffenstillstand gibt oder falls China mit Devisenreserven zu Hilfe eilt, dürfte sich der Rubel auf alte Niveaus erholen.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Ansonsten ist weiter alles möglich und das Gegenteil von allem. Die Invasion wird entweder in einem III. Weltkrieg enden. Dann brauchen wir über Investments nicht mehr reden. Konkrete Anzeichen dafür werden die Börsen Richtung Null werfen.

Ein russischer Sieg

Oder die Russen gewinnen erst einmal die Schlacht um die Ukraine. Dann dürfte Wolodimir Selenski (welch ein Held, genau wie die Klitschko-Brüder) in den Westen ausgeflogen werden – angeblich wird er von westlichen Spezialeinheiten geschützt. Selenski dürfte dann vom Ausland eine Exilregierung führen. Dann könnte sich der Westen der Ukraine rund um Lemberg Polen anschließen. Damit wäre der Reststaat automatisch Teil der NATO, weil nur das polnische Parlament über die Aufnahme entscheiden müsste und sonst niemand – und dann wird es spannend. Für Russland wäre die Okkupation der Ukraine eine teure Hypothek. In diesen Fällen gilt: Westliche Assets erholen sich, russische dürften wegen der Sanktionen nachhinken.

Ein ukrainischer Sieg

Oder aber gegen alle Erwartungen gewinnt die Ukraine. Der Widerstand ist unglaublich – offenbar hat Kiew über das Wochenende rund 100.000 Reservisten eingezogen. Kampferprobte Freischärler mit ukrainischen Wurzeln aus der französischen Fremdenlegion, der britischen Armee oder der US-Army dürften bald in der Ukraine ankommen. Wir vermuten, dass viele junge russische Rekruten inzwischen ins Grübeln geraten sind – wo sind die Menschen, die ihnen zujubeln, weil sie ja angeblich die Ukraine von Nazis befreien? Und wieso wird die Ukraine dann von einem jüdischen Präsidenten regiert? Und warum müssen die Russen, die genauso wüten wie einst die Wehrmacht, gegen ihr eigenes Brudervolk kämpfen? Es ist durchaus möglich, dass russische Soldaten überlaufen – vor allem, falls die tschetschenischen Islamisten, die für Wladimir Putin kämpfen, ein Massaker an Slawen verüben.

Wir halten selbst eine Revolution in Russland für möglich. Oder aber russische Generäle eliminieren Putin, um eine nukleare Eskalation zu verhindern. Dann würden die Börsen im Wesen und auch in Moskau nach oben springen – und damit der Rubel, denn dann würden die Sanktionen fallen.

Congratulations, Wlad!

Ansonsten hat Putin die Zukunft Russlands lädiert: Die NATO ist endlich aufgewacht. Der Westen wird hoffentlich die Energie-Abhängigkeit von Russland beenden. Wie wäre es mit einem kleinen Boykott von Öl, Gas und Kohle aus Russland? Die russische Währungs- und wahrscheinlich folgende Wirtschaftskrise erinnert an das Chaos der frühen Neunziger Jahre – und die militärische Aggression an das Vorgehen von Sowjet-Apparatschiks. Für sie war der Afghanistan-Feldzug der Anfang vom Ende. Putin hat sein Land also um Jahrzehnte zurückgeworfen. Wir bleiben für Sie am Ball – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 


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