23.06.2022  – Jetzt wird es spannend  für den deutschen Aktienmarkt: Eine drohende Rezession in den USA und der Ukraine-Krieg sowie auch eine wahrscheinliche Wirtschaftskrise in Europa lasten auf den Kursen. Der DAX testet eine wichtige Unterstützungszone.

Am Dienstag war der DAX kurzzeitig unter 13.000 Punkte auf den tiefsten Stand seit März abgesackt. Gestern war der deutsche Leitindex auf ein Dreimonatstief gerutscht. Die Société Générale kommentierte, der Index lote aktuell die kurzfristig kritische Unterstützungszone aus, die sich bis 12.971 Punkte erstrecke. Ein Tagesschluss darunter würde den übergeordneten Abwärtstrend bestätigen und ein zeitnahes Wiedersehen mit dem Verlaufstief vom März bei 12.439 Punkten wahrscheinlich machen. Zuletzt hat der Markt genau diese Zone getestet.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Das war geschehen: Zum einen sorgte Jerome Powell gestern mit seiner Rede vor dem Bankenausschuss des US-Senats für Nervosität. Er räumte ein, dass eine Rezession infolge höherer Zinsen „sicherlich eine Möglichkeit“ sei. Ein sogenanntes „soft landing“ – also eine Lösung der Krise ohne größere Schäden – sei eine Herausforderung.

Ahnungslos in der Inflation

Dann sorgte Powell für heraufgezogene Augenbrauen, indem er seine eigene Fehleinschätzung einräumte: “Inflation has obviously surprised to the upside over the past year, and further surprises could be in store.“ Powell bestätigte damit seine Kritiker, die ihm vorwerfen, die Fed habe zu spät zu schwach gehandelt. Da könnten also als Nachholbedarf noch einige Zinserhöhungen auf uns zukommen. Zudem erläuterte er, dass die Fed beispielsweise bei steigenden Ölpreisen machtlos sei. Aber Moment mal: Höhere Zinsen als Gift für den Aktienmarkt – und trotzdem keine Entwarnung bei der Teuerung wegen der Dellen in der Angebotskette? Stagflation!

Weiter so in der Ukraine

Zumal der Börse die Themen Corona und vor allem durch Ukraine-Krieg erhalten bleiben. Beide Ereignisse blockieren die Lieferketten enorm und sorgen daher für steigende Preise. Während bei Corona Hoffnung auf Besserung angesagt ist, sieht das in der Ukraine anders aus. Russland muss nur so weitermachen, wie bisher: Getreidelieferungen blockieren, Gas drosseln, die Ukraine zerbomben. Petrodollars aus dem Westen gibt es ja zuhauf, im Zuge der grandiosen deutschen Energiewende, bei der moderne deutsche Atomkraftwerke abgeschaltet nutzlos herumstehen, braucht man eben ein paar Monate, um russisches Öl und Gas zu ersetzen.

Appeasement im Westen

Waffen vom Westen für die Ukraine gibt es unterdessen nur in medizinischen Dosen, wir wollen ja Wladimir Putin nicht verärgern. Je lauter und pseudo-entschlossener sich die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich oder Italien geben, desto weniger schweres Gerät erhält die Ukraine. Die aktuellen Entscheider in Kanzleramt und Verteidigungsministerium sind ein großes Geschenk für den Kreml. Ergo wird der Druck auf die deutsche Wirtschaft und auf die Börse von dieser Seite nicht nachlassen. Ob long oder short – die Bernstein-Bank wünscht viel Erfolg bei Ihren Trades und Investments!

 


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