Ritt auf den Kakao-Wellen

Stock trading

 

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01.07.2022  – Seit geraumer Zeit läuft der Trend bei Kakao ziellos seitwärts. Kurzfristig jedoch haben sich immer wieder kleinere Wellen gebildet, die Trader zum Surfen von Zwischenhoch zum Tal und wieder zurück einladen. Kaum ein anderes Produkt wird so hin und her gerissen zwischen den Faktoren drohende Rezession, Probleme bei den Produzenten, Inflation und globale Bevölkerungsexplosion.

Sie erkennen die widersprüchliche Situation sehr schön im Wochenchart. Der Preis pendelt unentschlossen um die 50er-Linie herum. Und immer wieder gibt es gut handelbare, kurzfristige Trendlinien.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Das Bild ist aus gutem Grund so wie es ist. Denn bei den Fundamentaldaten sehen wir ein Tauziehen zwischen Bullen und Bären.

Bullish: Schlechte Ernte

Exporteure vermuten laut dem Branchendienst „Trading Economics“, dass die Farmer in der Elfenbeinküste vom vorigen 01. Oktober bis Ende Juni diesen Jahres rund 1,97 Millionen Tonnen Cocoa-Beans an die Häfen verfrachtet haben. Das ist ein Minus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im benachbarten Ghana sank die Produktion drastisch auf 800.000 Tonnen nach der vorigen Rekordernte von 1,047 Millionen Tonnen.

Beide Staaten sind die absoluten Top-Produzenten, sie stellen über 60 Prozent des weltweiten Angebots. Die Ernte schwankt hier wegen eines falschen Einsatzes von Pestiziden, Befall mit Pilzen, dem Grundwasser-Spiegel und staatlicher Zerstörung von illegalen Farmen im Regenwald. Weitere große Produzenten sind Indonesien, Nigeria, Kamerun, Ecuador und Brasilien. Mit rund 5 Millionen Tonnen ist Kakao die kleinste Soft Commodity weltweit.

Bearish: Überangebot

Trotz des sinkenden Angebots sind die Preise laut „Trading Economics“ unter Druck. Denn die Lager der bei der Intercontinental Exchange (ICE) in London registrierten Händler seien signifikant besser gefüllt als in der vorigen Saison. Passend dazu meldete die globale Lobby-Gruppe The International Cocoa Organization (ICCO), die Saison 2020/21 habe zu einem globalen Überangebot von 230.000 Tonnen geführt – das größte seit der Saison 2016/17.

Bearish: Knappe Haushaltskasse

Außerdem warnte die ICCO im Zuge der rasant steigenden Inflation vor einer sinkenden weltweiten Nachfrage bei nicht dringend notwendigen Waren und Luxusgütern. Und hierzu gehört auch Kakao mit all seinen Unterformen, vor allem Schokolade.

Bullish: Corona-Öffnung und Bevölkerungsexplosion

Die ING Economic and Financial Analysis wies allerdings darauf hin, dass die Wiederöffnung der Volkswirtschaften in der Welt post Corona konstruktiv für die Nachfrage sei. Investing.com positionierte sich schon vor einigen Wochen bullish: Die Bewegung bei anderen Soft Commodities wie Kaffee, Zucker oder Orangensaft deute auch bei Kakao auf einen Ausbruch nach oben hin. Für diese Annahme gebe es gute Gründe: Zunächst wachse die Weltbevölkerung in jedem Quartal um rund 20 Millionen Menschen, was die Nachfrage stütze.

Bullish: Inflation

Außerdem steigert laut Investing.com die höchste Inflation seit vier Jahrzehnten die Produktionskosten für Löhne, Dünger und Transport. Dies sorge für Preisdruck nach oben, weil die Farmer die Kosten auf das Produkt aufschlagen. Wir ergänzen: Tatsächlich lag das Allzeithoch 1977 im Sog des ersten Ölschocks bei fast 4.600 Dollar.

Sie sehen, es gibt sowohl für Long- als auch für Short-Trades genügend Argumente. Wir hoffen, dass Sie sich in dieser Gemengelage richtig positionieren – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments


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