18.08.2022  – Ein Wort hat Hochsaison in den englischsprachigen Finanz- und Fachmedien: Megadrought. Die Mega-Dürre treibt die Preise für Soft Commodities nach oben. Vor allem den von Baumwolle.

Wasserstand runter, Baumwolle-Preis-rauf: Nicht nur in Deutschland sinken die Pegel von Flüssen und Grundwasser. Sondern auch in den USA. Ergo zog der Preis von Baumwolle zuletzt nach oben, siehe hier im Vier-Stunden-Chart. Die Frage ist, ob nun nicht allmählich eine Rückkehr zum gleitenden 50er-Durchschnitt ansteht. Und ob das vom US-Landwirtschaftsministerium gerissene Gap nicht gerade wieder geschlossen wird.

 

 

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Das war geschehen: Am vorigen Freitag senkte das USDA wegen der Gluthitze in Texas die Ernte-Schätzung in den USA um rund ein Drittel auf 12,57 Millionen Balllen – das ist der niedrigste Stand in einer Dekade. Die Vereinigten Staaten sind vom drittgrößten Produzenten der Welt auf Rang vier abgerutscht.

US-Ertrag bricht ein

Konkret hieß es bei der USDA für die USA: „Production in 2022/23 is forecast to fall roughly 5.0 million bales to 12.6 million because of drought, particularly in Texas which normally accounts for more than one-half of U.S. plantings.“ Und: Rund zwei Drittel der Baumwoll-Flächen in den USA sind aktuell von der Trockenheit betroffen. Gemäß dem U.S. Drought Monitor leidet die Hälfte der Nation unter der Dürre.

Ödnis in Texas

Die Cotton-Hausse könnte anhalten, denn die Pflanzen scheinen irreparabel geschädigt: „I don’t think you can put a top on prices right now,“ sagte Louis Barbera von VLM Commodities im Gespräch mit Bloomberg. Und weiter: „I have been going to Texas for more than ten years, and this is by far the absolute worst I have ever seen.“ In den South Plains von West Texas sind weite Teile der Plantagen inzwischen verdorrt. Die Region rund um Lubbock, Lamesa und Amarillo gleicht einer absoluten Ödnis.

Starkes Minus im Export

Und könnte eine Rezession die Nachfrage abwürgen? Das ist kein Thema – noch nicht. Laut dem Bericht der USDA namens „Cotton: World Markets and Trade“ überwiegt derzeit weltweit der Rückgang im Export bei weitem das Minus in den Importen für die Verarbeitung. Wörtlich heißt es: „Global trade is down with a 342,000- bale-drop in imports and 642,000-bale drop in exports.“ Aber: China, Bangladesh und Pakistan führen gemäß dem Handelsausblick 2021/2022 immer weniger ein. Ein Indikator für eine Delle in der Textilproduktion.

Rezession versus Regen

Das Fazit aus alledem: Erst mit kräftigen Regenfällen dürften die Preise wieder gen Süden einbiegen. Und auch, sobald sich Anzeichen für eine Rezession in den wichtigen Verbraucherländern von Kleidung und Möbeln zeigen. Der Kippp-Punkt könnte bald erreicht werden, denn die Inflation wird früher oder später zu einem Kaufstreik führen – die Menschen werden an allem sparen, was nicht lebenswichtig ist, also an allem außer Lebensmitteln und Energie. Vor allem, falls zusätzlich zur Teuerung noch ein Jobverlust droht.

Bleibt zum Abschluss anzumerken, dass umgekehrt auch alles noch viel schlimmer kommen könnte. Denn was die grünlinke Klimakirche selten bis nie erwähnt ist die Tatsache, dass es noch katastrophalere Dürren schon immer gab – und das lange vor der Industrialisierung. Googeln Sie mal nach unter den Jahreszahlen 1302 bis 1307, 1540, 1718, um nur ein paar wenige zu nennen. Für uns gilt: Die Bernstein-Bank behält die Lage für Sie im Blick!

 


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