01.11.2022  – Die Federal Reserve wirft ihren Schatten voraus: Morgen melden sich die Herren des Geldes wieder zu Wort. JPMorgan hat sechs Szenarien entworfen. Diese reichen von einer massiven Rallye, falls sich die Fed handzahm zeigt und den Zins nur moderat erhöht. Am anderen Ende der Skala sei jedoch auch ein massiver Ausverkauf möglich. Wir blicken mit der Investmentbank in die Glaskugel.

Jetzt wird es wieder spannend an der Wall Street. JPMorgan glaubt, dass selbst der massive S&P 500 am morgigen Mittwoch heftig herumgewirbelt werden könnte, hier der Stundenchart. Die Wall Street geht offenbar davon aus, dass die Fed den Democrats nicht in die Midterms funken wird. Zudem stützt China.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Doch lassen wir den Trading Desk von JPMorgan Chase &. Co. zu Wort kommen. Der hat sich gerade mit einem Strauß an möglichen Szenarien gemeldet, die sich aus Kombinationen des tatsächlichen Zinsschrittes und der Wortwahl im Statement von Fed-Chef Jerome Powell ergeben. Das wollen wir Ihnen nicht vorenthalten.

1) Zinsschritt von nur 0,5 Prozent, dovishe Pressekonferenz: “It is difficult to conceive of a scenario where this outcome occurs given inflation levels and a tight labor market,” schrieben die Analysten. Allerdings: “Should this outcome occur, the immediate reaction could produce a double-digit one-day return for equities.” Ergebnis: Der S&P 500 schießt um 10 bis 12 Prozent nach oben. Allerdings sei dies die am wenigsten wahrscheinliche Option, wenn auch die am stärksten bullishe, schrieb das Team um Andrew Tyler.

2) Zinsschritt von nur 0,5 Prozent, hawkishes Statement: Sollte die Fed nur moderat den Zins anheben, sich aber zunehmend besorgt über Inflation und finanzielle Instabilität zeigen, würde wohl das geschehen: „S&P 500 up 4% to 5%“.

3) Leitzins um 75 Basispunkte rauf und eine zahme Pressekonferenz: Dies sei das zweitwahrscheinliche Szenario.“If you saw the Fed give explicit guidance for the December meeting, then that is likely viewed as a dovish outcome.” Das würde bedeuten: S&P 500 rauf um 2,5 bis 3 Prozent.

4) Und hier der wahrscheinlichste Fall: Zinsschritt von 75 Basispunkten und ein Pressetermin voller Warnungen vor weiteren Schritten. “This is the most likely outcome with Powell retaining optionality for December and 2023 meetings while emphasizing the current risks to inflation moving higher.” Der SPX werde darauf mit einem Minus von 1 Prozent bis zu einem Plus von 0,5 Prozent reagieren.

5) Zinserhöhung um 100 Basispunkte und versöhnliche Pressekonferenz: Laut JPMorgan genauso unwahrscheinlich wie ein kleiner Zinsschritt von 50 Punkten. Sollte die Fed zudem ankündigen, dass sie den Tightening-Zyklus zum Ende dieses Jahres abschließen werde, würde dies der Markt als Signal dafür interpretieren, dass die Fed schon vom kommenden Consumer Price Index wisse. Wir ergänzen: Der würde wohl katastrophal ausfallen. Ergebnis für den S&P 500 laut JP Morgan: minus 4 bis minus 5 Prozent.

6) Zinsschritt von 100 Basispunkten und eine hawkishe Konferenz: Das beste Ergebnis für Bären, die darauf warten, dass die jüngste Rallye abebbt. Die Investmentbank konstatierte: “Here this would seem to be a Fed reassessing its own inflation forecasts, which some investors feel is too optimistic.” Vermutliches Ergebnis an der Wall Street: Ein Minus für den SPX um 6 bis 8 Prozent, danach vermutlicher Test der Jahrestiefs.

Wir sind gespannt, ob die Prognosen so eintreffen. Und wünschen Ihnen wie immer, dass Sie mit Ihren Trades und Investments richtig liegen. Weiter warnen wir, dass Sie sich am besten während der Fed-Festspiele vom Markt fernhalten – denn jeder rätselhafte Halbsatz von Powell kann die Kurse herumwirbeln. Die Bernstein Bank behält die Lage für Sie im Blick!

 

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