30.11.2022  – Noch haben die Wall Street und die Börsen der Welt nicht so recht auf die Ereignisse in China reagiert. Doch das könnte bald vorbei sein. Zumindest Apple spürt schon die Folgen der drastischen Null-Covid-Politik.

Ein kleiner Vorbote für etwaige Verwerfungen wegen der Unruhen in China war zuletzt die Apple-Aktie. Die hat den seit Oktober andauernden Anstieg des SPX nicht mitgemacht, wie Sie im Tageschart sehen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

In den vergangenen Tagen musste Apple einen echten Aufstand in seiner Fabrik in Zhengzhou beobachten. Neu angeheuerte Arbeiter monierten, das Management habe Zusagen nicht eingehalten. Der Campus wird seit Wochen von immer neuen Lockdowns und Unruhen unter den Beschäftigten geplagt. Tausende verließen die Fabrik im Oktober, weil Lebensmittel knapp wurden. Sie wurden durch neue Mitarbeiter ersetzt, die nun gegen die Lohn- und Quarantänepraktiken rebellierten.

Aufruhr bei Foxconn

Derweil schlagen die Proteste bei Apple-Zulieferer Foxconn massiv auf Apples iPhone-Geschäft durch: Offenbar werden 2022 sechs Millionen iPhone-Pro-Modelle weniger produziert als geplant. Jetzt hängt für Apple zum einen viel davon ab, wie schnell der taiwanesische Fabrikbetreiber Foxconn die Mitarbeiter nach den gewaltsamen Protesten wieder in die Fertigung bringt. Und zum anderen stellt sich die Frage, wann Apple die Produktion auslagern kann, etwa nach Indien.

Daniel Ives, Managing Director bei Wedbush Securities, sagte CNN Business: “Every week of this shutdown and unrest we estimate is costing Apple roughly $1 billion a week in lost iPhone sales. Now roughly 5% of iPhone 14 sales are likely off the table due to these brutal shutdowns in China.”  Vielleicht ist Apple nur der erste, der sich mit der chinesischen Krankheit angesteckt hat.

Kryptonit aus China

Unterdessen haben sich die Unruhen in der Volksrepublik ausgeweitet – viele Chinesen haben die Nase voll von der Null-Covid-Politik. Selbst Präsident Xi Jinping wurde in den vergangenen Tagen offen kritisiert. Die Kommunisten reagieren wie immer mit drakonischen Maßnahmen.

Erste kritische Stimmen sind außerhalb des Mainstreams zu hören. So warnte das eher unbekannte  vor der aufkeimenden Unsicherheit – sie sei Kryptonit für den zuletzt so scheinbar unbesiegbaren Bullen-Markt. Die chinesischen Behörden könnten ihre Covid-Maßnahmen mit drastischen neuen Lockdowns durchsetzen, was die Produktion und den Welthandel gefährden könnte. Konkret hieß es: „Covid lockdowns have the potential to topple various supply-chain dominoes, and by weakening economic activity, they also have the potential to topple dominoes in the populace’s understanding of the social contract between citizens and the state.“ Soll heißen: Eine Aufkündigung des stillen chinesischen Gesellschaftskontrakts – Wohlstand gegen Stillhalten – könnte üble politische und wirtschaftliche Folgen haben.

Unser Fazit: Eine neue Corona-Welle aus China plus ein Aufstand im Reich der Mitte könnte eine kleine Verkaufswelle für die Weltbörsen auslösen. Behalten Sie also die Realtime-News im Blick – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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