20.12.2022  – Heftige Überraschung aus der Bank of Japan: Tokio hat einen unerwarteten Strategiewechsel eingelegt. Die Notenbank will die Spanne, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegen, lockern. Der Markt sieht dies als ersten Schritt hin zu einer Straffung der geldpolitischen Zügel. Der Yen legt deutlich zu.

Wir könnten Ihnen als Chart USDJPY heraussuchen, haben uns aber für AUDJPY entschieden – weil die Reaktion ähnlich drastisch aussieht. Hier der Stundenchart.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Das war geschehen: Bis dato hatte die BoJ stets betont, als einzige große Zentralbank der Welt ihre Strategie der extrem lockeren Geldpolitik zur Stützung der heimischen Nachfrage beizubehalten.

Rendite-Deckel steigt auf 0,5 Prozent

Und jetzt die Kehrtwende. Die Notenbank hält zwar an ihrem Programm fest, die Kreditkosten unten zu halten. Doch dann der Knackpunkt: Die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen sollen künftig zwischen minus 0,5 Prozent und plus 0,5 Prozent schwanken können. Die bisherige Spanne war minus 0,25 Prozent und plus 0,25 Prozent.

Das heißt übersetzt: Die japanische Zentralbank erlaubt nun einen stärkeren Anstieg der langfristigen Zinssätze. Das Finanzblog „ZeroHedge“ kommentierte: „Thus, realistically this is a tightening policy move allowing long-rates to rise from 25bps (the prior YCC limit) to 50bps (the current YCC limit).“

Vorzeitige Wende

Der Gouverneur der Bank von Japan, Haruhiko Kuroda, hat damit die Finanzmärkte auf dem falschen Fuß erwischt. Die meisten Forex-Experten hatten eine Korrektur der enorm expansiven Geldpolitik erst im Frühjahr erwartet, weil dann der noch nicht bestimmte Nachfolger von Kuroda antritt. Wir sind gespannt, ob und wie die BoJ den Zinsanstieg bei 0,5 Prozent eindämmen kann. Außerdem stellt sich die Frage, ob der Devisenmarkt nicht flugs die jetzige heftige Reaktion korrigiert. Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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