14.07.2023 – So logisch ist das Devisen-Trading: In den USA kühlt sich die Inflationsrate stärker ab, als erwartet. Ergo hat die Federal Reserve weniger Argumente für weitere Zinserhöhungen. In Kanada dagegen hat die Notenbank gerade die Zinsen erhöht – und das Erreichen des Inflationsziels nach hinten verschoben. Das Ergebnis: Der Greenback zeigt Schwäche gegenüber dem Loonie.
Die Herren des Geldes in Ottawa überraschten gestern die Forex-Trader. Der US-Dollar verlor zum Kanada-Dollar, hier der Vierstunden- Chart von USDCAD. Der Loonie heißt übrigens so, weil auf den Münzen unter anderem ein Loon Bird abgebildet ist, das ist ein Seetaucher.
Das war los: Die BOC hob gestern wie erwartet den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent an. Das ist der zehnte Zinsschritt in Folge seit April 2001.
Falken lassen den Seetaucher steigen
Was jedoch kaum jemand erwartet hatte, war der hawkishe Unterton in der Pressemitteilung: Die BOC erwartet nun, das Inflationsziel von 2 Prozent sechs Monate später als bisher erhofft zu erreichen. Konkret in der Jahresmitte 2025. Einige der Gründe dafür: Die Unternehmen erhöhten ihre Preise häufiger als normal. Auch der Zustrom von Migranten könne die Nachfrage ankurbeln. In Summe könne sich der Rückgang der Teuerung verlangsamen.
Außerdem fehlte eine Äußerung aus dem Juni, wonach die Geldpolitik nicht restriktiv genug sei, um Angebot und Nachfrage wieder in Balance zu bringen. Wir meinen: Vielleicht will die Notenbank noch restriktiver werden. Die Inflationsrate in Kanada liegt bei 3,4 Prozent.
Disinflation in den USA
Und damit öffnet sich die Schere bei den Erwartungen zum Tightening in den USA. Hier haben sich die Chancen auf eine weitere Zinserhöhung gerade etwas verringert. Denn der gestrige Consumer Price Index (CPI) kletterte nur um 3,0 Prozent im Jahresvergleich – die Schätzungen von Dow Jones beispielsweise hatten bei plus 3,1 Prozent gelegen. Auf Monatsbasis kletterte die Teuerung um plus 0,2 Prozent – hier hatte die Prognose bei einem Zuwachs von 0,3 Prozent gelegen. Probleme bereitet allerdings weiter der Wohnungsmarkt: Die Kosten für den Subindex Shelter kletterten um 0,4 Prozent im Monatsvergleich und um 7,8 Prozent auf Jahresbasis.
Trotzdem: Die Wall Street reagierte mit Gewinnen, vor allem die Hightech-Aktien. Und der Dollar gab nach. Denn der Rückgang im CPI ist die längste Abwärtsstrecke überhaupt und der Wert der tiefste Stand seit 27 Monaten. Unser Fazit: Wer die Signale richtig erahnt, kann gutes Geld verdienen. Die Bernstein Bank wünscht viel Erfolg!
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