30.03.2023 – Trotz der jüngsten Bankenkrise ist der Nasdaq 100 offiziell in einen Bullenmarkt eingebogen. Erstaunlich, denn die höheren Zinsen und mögliche neue Probleme bei weiteren Banken könnten viele Hightech-Firmen finanziell auf dem Trockenen stranden lassen.
Ein genauerer Blick offenbart die wirklichen Gründe für das Paradox: Im Nasdaq 100 haben vor allem die Mega-Caps zugelegt. Aber egal. Blicken wir auf den Nasdaq 100, hier der Tageschart. Seit seinem Dezember-Tief hat der Index um 20 Prozent zugelegt, was eben der Gradmesser für einen Bullenmarkt ist. Ron Adler, Trader bei JPMorgan, kann sich allerdings in den kommenden Tagen eine Konsolidierung durch Gewinnmitnahmen bei den Mega-Caps vorstellen, allen voran bei Google und Meta.
Doch ist die Bankenkrise wirklich vorbei? Wer weiß. Tony Pasquariello, Head of Hedge Fund Coverage bei Goldman Sachs, der noch vor ein paar Tagen vor einem Credit Crunch gewarnt hatte, konstatierte nun einen interessanten Wechsel in der Stimmung am Markt. Er kommentierte: „Either the regional banking story subsides and the Fed needs to keep chopping wood, or the regional banking story doesn’t subside and we lurch from issue to issue.“ Wobei mit „chopping wood“ wohl das Kappen der Zinsen gemeint ist.
Die Großen sollen zahlen
Derweil will die Federal Deposit Insurance Corp. offenbar die großen Banken mit 23 Milliarden Dollar zur Kasse bitten. Dies berichtet Bloomberg unter Berufung auf Insider. So soll nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank und der Signature Bank der Fonds zur Konten-Absicherung in Höhe von 128 Milliarden Dollar wieder aufgefüllt werden. Viele Investoren gehen nun davon aus, dass somit eine Marktbereinigung bei kleinen Banken gemildert werden könnte – was eine größere Panik verhindern würde. Jedenfalls wächst der Druck auf die FDIC seitens der Politik in diese Richtung.
Powell macht Hoffnung
Neben der scheinbar abflauenden Bankenkrise gibt es einen weiteren Faktor für den Optimismus bei den besonders zinssensitiven Hightech-Werten. Offenbar steigt die Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen. So habe Jerome Powell, Chef der Federal Reserve, in einem privaten Treffen mit Republikanern aus dem Repräsentantenhaus gesagt, die Inflation in der Angebotskette sei weitgehend eingedämmt. Dies berichtet ebenfalls die Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf den Abgeordneten Kevin Hern beruft.
Unser Fazit: Wir sind skeptisch, dass die Markbereinigung bei den Banken und bei vielen Startups beendet ist. Sollte jedoch die Federal Reserve offiziell das Ende des Tightening einläuten oder gar wieder die Zinsen senken, überwiegen die Argumente für die Bullen. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!
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