16.01.2024 – Wenn einige Auguren Recht behalten, dann steht bald wieder die Flutung des Marktes mit frischem Luftgeld bevor. Soll heißen: Offenbar steht das Quantitative Tightening der Federal Reserve vor dem Aus. Zumindest dürfte es gebremst werden. Der Grund sind offenbar Liquiditätsprobleme im Interbankenmarkt.

Die mutmaßliche Kehrtwende der Federal Reserve könnte dem Markt neuen Schub verleihen. Denn damit dürfte sich wieder eine große Welle an Geld an die Wall Street und in die Realwirtschaft ergießen. Das wären die Folgen: Aktien long, Dollar short, Edelmetall long, genau wie andere Rohstoffe. Im Bild exemplarisch der Tageschart des S&P 500.

 

 

Das sind die Hintergründe: Das brilliante Finanzblog „ZeroHedge“ verwies erneut auf eine Entwicklung, die schon im Dezember begonnen haben soll. Demnach sei der Interbankenmarkt der Kanarienvogel, der gerade von der Stange gekippt ist – die SOFR (Secured Overnight Financing Rate) habe vor Wochen das höchste Niveau seit der Repo-Krise im März 2020 erreicht. Soll heißen: Banken brauchen dringend frisches Geld und sind daher bereit, höhere Zinsen in der Übernacht-Leihe zu bezahlen. Das Quantitative Tightening der Fed habe die verfügbare Liquidität ausgetrocknet, urteilte jüngst auch Lorie Logan, Leiterin der Dallas Fed.

Signale von WSJ und JPM

Und jetzt meldete sich auch das Sprachrohr von Fed-Chef Jerome Powell zu Wort. Nick Timiraos vom „Wall Street Journal“ bestätigte, dass das QT gedrosselt wird: „Fed officials are to start deliberations on slowing, though not ending, that so-called quantitative tightening as soon as their policy meeting this month. It could have important implications for financial markets.“

Wie es der Zufall so will, urteilte JP Morgan ähnlich: „We now expect that the FOMC will have the outline of a timeline at the January meeting, communicated mid-February minutes to that meeting. We expect that this plan will be formally agreed to at the mid-March meeting and will be implemented beginning in April.“ Soll heißen: Spätestens ab diesem Zeitpunkt werde die bisherige monatliche Reduktion bei verfügbaren Treasuries von 60 auf 30 Milliarden Dollar gesenkt – im Zuge des Tightening hat die Fed Bonds und Hypotheken auslaufen lassen, ohne sie durch neue zu ersetzen.

Unser Fazit: Wenn das Tightening heruntergefahren wird, dürfen sich die Bullen freuen. Zumal auch Zinssenkungen möglich sind. Allerdings gibt es eine wichtige Einschränkung: Sofern die Sorge bei den Anlegern überhand nimmt, dass irgendwelche wichtige Banken taumeln, dann wird es ungemütlich. Viel wird vom Wording der Fed abhängen, also von der Begründung für die wieder gesteigerte  Liquidität. Wir sind gespannt, wie es weitergeht und halten Sie auf dem Laufenden!

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