Ausblick 23: Drohende Implosion

03.01.2023  – Alles schon mal dagewesen: Der Welt droht eine Rezession. Dennoch heben die wichtigsten Notenbanken die Zinsen an. Das vermutliche Ergebnis: Stillstand in der Wirtschaft, Insolvenzen, faule Kredite, wankende Banken. Vor allem in Südeuropa.

Wie Sie gleich lesen werden, lohnt sich für Pessimisten der Blick auf den Goldpreis. Denn wenn unsere Experten Recht behalten, könnte das Edelmetall bald wieder als sicherer Hafen in einer neuen Finanzkrise gefragt sein. Hier der Wochenchart. Erstaunlich ist tatsächlich, dass Gold zuletzt trotz der höheren Zinsen teurer wurde.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Alasdair Macleod von GoldMoney.com, hat schon Anzeichen für eine globale Bankenkrise ausgemacht. Was zwar nichts Ungewöhnliches ist für einen Gold-Bullen und Feind des Papiergeldes, aber dennoch stimmen kann.

Bankenkrise voraus

So schrieb Macleod jüngst dies zu seiner Grundannahme: „there can only be one conclusion about the future course of interest rates. The trend has turned and after an initial rise have paused. This softening of the interest rate outlook will turn out to be temporary, to be followed by a continuing trend of yet higher rates, reflecting more aggressive currency debasement, awkwardly coinciding with a deepening slump in economic activity.“

Und weiter: „Bank balance sheets are as overleveraged as they have ever been particularly in Europe and Japan. And with rising interest rates ensuring a bear market in financial assets and widespread exposure to malinvestments leading to non-performing loans, banker sentiment is swinging firmly towards risk containment.“

Austrocknende Liquidität

Der Experte sieht vor allem im Devisenmarkt ein Austrocknen der Liquidität, wobei Derivate wie Swaps und Forwards nicht realistisch in den Bank-Bilanzen auftauchten. Wir ergänzen: Wenn das stimmt, baut sich unter dem Radar eine extrem gefährliche Krise auf. Weiter urteilte Macleod: „As with all credit contractions, when and where the system will break is virtually impossible to predict. But when it happens, the crisis will be sudden. We must hope that the year-end financial window-dressing season passes without incident.“

Immer wieder Target2

Und noch ein interessanter Fakt zum Thema drohende Implosion der Banken. Wie ein Korken, den ein Narr versucht, unter Wasser zu drücken, taucht immer wieder ein Thema auf: Die Target2-Salden der Europäischen Zentralbank. Das vernichtende Urteil von Mike Shedlock von MishTalk.com: Kapitalflucht sei ein wichtiger Baustein in diesem System. Und weiter: „The ECB’s imbalance is related to its bond manipulation schemes to keep interest rates down in Italy, Spain, Greece, and the peripheral Eurozone countries in general.“

Der Hintergrund: Die solventen Staaten kaufen Bonds der klammen Nachbarn, die ihre Wirtschaft nicht in den Griff bekommen. So lag laut MishTalk zuletzt der Überschuss in Deutschland bei 1,2 Billionen Euro, Luxemburg sei mit 303 Milliarden ebenfalls ein großer Geldgeber. Die großen Defizite liegen demnach bei Italien (670 Milliarden Euro), Spanien (484), der EZB selbst (339) und Griechenland mit 106 Milliarden Euro.

Shedlock kommentierte weiter: „It’s increasing likely that corporations and wealthy individuals do not trust Italian banks, nor should they.“ Womit wir einen der wahrscheinlichen Brandherde bei einer möglichen kommenden Krise ausgemacht hätten: Italien. Unser Fazit: Die Argumentation der Bären ist durchaus stringent. Behalten Sie also Realtime-News aus dem Bankensektor im Blick. Und natürlich den Gold-Chart.

__________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.