Ausblick 23: Warten auf den Pivot

02.01.2023  – Eines der wichtigsten Ereignisse am Finanzmarkt dürfte im neuen Jahr das Ende des Tightening werden. Natürlich blickt die Welt vor allem auf die Federal Reserve. Die hatte zuletzt aber klargemacht, dass die Zinsen „higher for longer“ bleiben werden. Dennoch wartet die Anleger-Gemeinde auf den „Pivot“ – den Wendepunkt in der Geldpolitik.

Alles bleibt unklar. Wer auf ein frühes Ende des Tightening setzt, könnte enttäuscht werden. Denn noch immer liegt die US-Inflationsrate mit rund 7 Prozent meilenweit entfernt vom Ziel der Fed in Höhe von 2 Prozent. Besonders abhängig von der Zinsentwicklung sind  die Hightech-Werte, hier ein Blick auf den Wochenchart des Nasdaq 100.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Vermutlich wird die Fed ihren Pivot verbal vorbereiten, falls er wirklich kommt. Wenn sich also die Statements von Fed-Funktionären häufen, die das Ende der Zinserhöhungen ankündigen, dann dürften die Kurse kräftig anziehen. Gleiches gilt, falls die Fed ihr Ziel für die Teuerung nach oben setzt, beispielsweise auf 3 Prozent.

Das R-Wort

Auf Seiten der Bären ist ein Faktor noch nicht so richtig eingepreist. Nämlich die Tatsache, dass es durchaus eine harte Landung in der Wirtschaft geben könnte, also eine Rezession. „It’s rare to impossible for the Fed to navigate a soft landing. So, preparing for the worst regarding your emotional response to market volatility is best“, urteilte Richard Rosso von RealInvestmentAdvice.com. Er empfahl, gegen den Strom zu schwimmen: „Next year, we may find our emotions in the basement of capitulation and then discouragement. At these times, we should commit capital to stocks (just when we don’t want to).“

Übrigens könnte selbst ein Pivot zur Bullenfalle werden. So wies jüngst James Steven Chanos, Gründer des Anlageberaters Kynikos Associates in New York City, auf Twitter auf dieses Factlet hin: “…the Fed ‘pivoted’ a full year before Lehman…”. Unser Urteil: Natürlich wird die Fed wieder den Markt bewegen. Und besonders stark dürften die Hightech-Aktien reagieren – denn diese Titel sind häufig noch recht junge Startups, die von Krediten leben. Ergo schlägt hier das Zinsthema besonders zu Buche. Achten Sie also auf die Realtime-News: Im Hin und Her zwischen Statements aus der Notenbank und dem Consumer Price Index sollte sich ein Trend erkennen lassen. Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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